Innovatives Wärmekonzept für Frankfurter Wohnquartier Westville

Abwärmenutzung für Frankfurter Datacenter

12. Juli 2021, 8:30 Uhr | Jörg Schröper
Von links: Dr. Bela Waldhauser, Telehouse Deutschland, Ralf Werner, Instone Real Estate, Oberbürgermeister Peter Feldmann, Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender von Mainova und Stefan Bögl, Head of Asset Management aam2core.
© Mainova

Der Frankfurter Energieversorger Mainova, der Rechenzentrumsbetreiber Telehouse Deutschland und der Projektentwickler Instone Real Estate haben in der vergangenen Woche bei einem Vor-Ort-Termin ihre Kooperation für das innovative Wärmekonzept im künftigen Wohnquartier „Westville“ offiziell vorgestellt.

„Die geplanten rund 1.300 Neubauwohnungen sowie Gewerbeeinheiten am südwestlichen Rand des Frankfurter Gallusviertels mit einem Jahresbedarf von 4.000 Megawattstunden (MWh) werden künftig zu mindestens 60 Prozent aus der Abwärme des benachbarten Rechenzentrums versorgt“, erläuterte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. Bis zu 40 Prozent werden durch die umweltschonende Fernwärme aus den hocheffizienten Heizkraftwerken der Mainova ergänzt. Der Beginn der Wärmelieferung ist ab Anfang 2023 vorgesehen.

„Klimaschutz lebt von guten Ideen“, betonte Feldmann, der auch Aufsichtsratsvorsitzender von Mainova ist. Das Gemeinschaftsprojekt von Mainova und Partnern für die Nutzung der Rechenzentrumsabwärme zeige, was zukünftig möglich ist. Mit der Wärme, die in den Server-Farmen entsteht, will man wir 3.000 Menschen mit Wärme versorgen. Dies sei in dieser Größenordnung deutschlandweit einmalig. Damit soll Frankfurt als weltweit größter Internetknotenpunkt und Datencenter-Hotspot zum Schrittmacher auf dem Weg zum klimaneutralen Rechenzentrum werden.

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender von Mainova sprach von „gebündelter Energiekompetenz für das Wohnquartier“. Die innovative Lösung für das Leuchtturmprojekt Westville gewährleiste eine langfristig günstige, sichere und nachhaltige Wärmeversorgung. Die Kombination aus der sonst ungenutzten Abwärme des Rechenzentrums sowie der umweltschonenden Mainova-Fernwärme zur Abdeckung von Spitzenlasten spare im Vergleich zu konventioneller Wärmeerzeugung 400 Tonnen CO2 im Jahr ein.

Dr. Bela Waldhauser, Chief Executive Officer von Telehouse Deutschland, ergänzte: „Als ich hörte, dass in unmittelbarer Nachbarschaft 1.300 Wohnungen entstehen werden, war für mich klar, dass die Telehouse die Abwärme dafür bereit stellen muss. Die Verantwortlichen bei Mainova und bei Instone waren ebenfalls schnell von diesem nachhaltigen Konzept überzeugt. Und so gestalten wir gemeinsam ein deutschlandweit einzigartiges Leuchtturmprojekt für die Nutzung der ‚digitalen Abwärme‘.“

Ralf Werner, Chief Operating Officer Rhein-Main von Instone Real Estate, fügte hinzu: „Das im Gallusviertel realisierte Wärmekonzept beweist eindrucksvoll, dass pfiffige Ideen gefragt sind, um den ökologischen Fußabdruck unserer Projekte kontinuierlich zu verbessern. Bereits bis spätestens 2030 wollen wir die durch den Bau und die Nutzung von Wohnquartieren entstehenden CO2-Emmissionen im Vergleich zu heute um 50 Prozent senken.“

Der Bau der Abwärmeleitung vom Datencenter der Telehouse zur Haupttechnikzentrale wird rund 500 Meter betragen. In der Heizzentrale sollen zwei Großwärmepumpen je 320 kWth leisten. Die Abwärme trifft mit 30 °C ein, die Wärmepumpen heben Vorlauftemperatur auf rund 70 °C an.

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