Einhausung für Kalt- oder Warmgang

Der Klassiker der Energieeinsparung

15. April 2021, 7:00 Uhr | Jörg Poschen/jos
In die Planung gehört auch die Brandvermeidung, wobei auch die eingesetzte Dachpaneele eine wichtige Rolle spielt.
© Bild: Daxten

Für alle, die im Rechenzentrum Energie einsparen wollen oder müssen, lohnt es sich, die Strömungswege der gekühlten Luft von deren Erzeugungsquelle bis hin zu der nach Kühlung lechzenden aktiven Hardware in den Racks genau unter die Lupe zu nehmen. Im ungünstigsten Fall können dort bis zu 60 Prozent der erzeugten Kaltluft als Bypass-Luftströme an Kabelführungen und weiteren Doppelbodeneinlässen, an nicht abgedichteten Höheneinheiten in den Racks und in nicht eingehausten Gängen sowie im Doppelboden selbst durch fehlende Führung und Lenkung entweichen oder sich eben nicht effizient nutzen lassen.

Eine solche Ineffizienz schlägt voll auf die Kosten durch: Während neue auf dem Markt befindliche Kühllösungen im besten Fall nur einen Anteil von etwa zehn Prozent an den Gesamtenergiekosten ausmachen, finden sich oft im Bestand Installationen im Betrieb, bei denen der Anteil der Kühlung am Gesamtstromverbrauch bei über 60 Prozent liegt. Besonders für schon ein paar Jahre lang betriebene RZs, aber selbstverständlich auch für neuere, ergibt sich so über die Optimierung der Kühlung und Kühlluftführung ein großer Hebel, den Betreiber zur Energiekosteneinsparung und zur Steigerung der Nachhaltigkeit ansetzen können.

Sparen durch optimierte Kühlluftführung

Allein zwischen 20 und 30 Prozent der vergeudeten oder verblasenen Kühlluft sind dem Umstand geschuldet, dass Betreiber in einigen Rechenzentren anstatt auf eine ausschließlichen Kühlung der kalten Gänge immer noch auf eine Kühlung des kompletten Raums setzen. Erschwerend kommt hinzu, dass in nicht wenigen Umgebungen tatsächlich nach wie vor Rack-Reihen anzutreffen sind, die nicht einmal nach dem Prinzip Kalt- und Warmgangtrennung – also „Rücken an Rücken“ – angeordnet sind, damit zumindest eine Minimalbasis besteht, um eine Vermischung von kalter Luft und warmer Abluft zu verhindern. Unbestritten ist natürlich dabei, dass sich die Kalt- und Warmluftströme durch diese Rack-Anordnung alleine nur unzureichend voneinander abscheiden lassen, da die leichte Abluft aus dem warmen Gang an den Rack-Rückseiten aufsteigt und über die Racks hinweg wieder in den kalten Gang zurückströmt. Und natürlich kann ebenfalls die Warmluft durch nicht belegte Höheneinheiten durch die Racks hindurch in den Kaltgang rezirkulieren.
 

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Temperaturverteilung in Rack und in Gang vor …
© Bild: Daxten

Abstellen lässt sich dieses Luftvermählungsdilemma am wirkungsvollsten über eine möglichst hermetische Abschottung des kalten Gangs vom warmen Gang. Temperaturunterschiede von etwa zehn bis fünfzehn Grad zwischen beiden Gängen lassen sich auf diese Weise realisieren. Die Raumtemperatur lässt sich somit erheblich erhöhen – und für jedes Grad Celsius mehr kann die Leistung der Kühlanlagen um etwa zwei bis drei Prozent reduziert werden.

 

 


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  2. „Die“ Einhausungslösung gibt es nicht
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