Messen und Steuern des Verbrauchs im Rechenzentrum

Die erfolgreiche Suche nach mehr Energieeffizienz

20. April 2022, 7:00 Uhr | Karl Kimmig/jos
© Wolfgang Traub

Laut einer vor Kurzem durchgeführten Studie ist der Energieverbrauch von Rechenzentren weltweit trotz einer Versechsfachung der Rechenleistung von 2010 bis 2018 lediglich um sechs Prozent gestiegen. Einen Beitrag dazu leistet die Branche mit elektrischen Systemen wie Leistungsschalter und unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) mit eingebetteter Intelligenz. Mit weiteren Fortschritten auf dem Gebiet der Massenenergiespeicherung und neuen Ansätzen bei der Netzpartizipation sollte in Zukunft noch mehr Effizienz möglich sein.

Zunächst ein Blick auf die Hauptfaktoren des Rechenzentrumsmarkts: In den 2000er Jahren nahmen die Verbreitung digitaler Dienste und die Menge an digitalen Inhalten stark zu, wodurch der Wandel hin zur öffentlichen Cloud und die Inanspruchnahme von Rechenzentrums-Diensten exponentiell stiegen. Auch der Hersteller ABB ist an diesem Trend beteiligt. Aufgrund des Engagements im Bereich Industrie 4.0 und Re­mote-Services, etwa für die Diagnose und vorausschauende Wartung, ist der hauseigene Bedarf an Daten und Konnektivität ebenfalls rapide gewachsen. Eine ähnliche Bedarfsentwicklung erwarten die Experten mit fortschreitender Entwicklung der KI, der zunehmenden Notwendigkeit zur Umrüstung der IT in Unternehmen und durch das Ersetzen von Anlagen aus den 1990ern im Rahmen eines natürlichen Erneuerungszyklus.

Mit der fortschreitenden Entwicklung dieser Trends wurden Rechenzentren immer größer, stärker automatisiert und energieintensiver. Entstanden vor 20 Jahren in der Regel Rechenzentren von etwa einem halben Megawatt, werden heute entweder sehr große Zentren – 50 MW und mehr – oder sehr kleine mit 2 MW oder weniger gebaut.

Energieminimierung als treibende Kraft

In den Bereichen Mechanik und IT ließen sich in den vergangenen Jahren viele Energieverluste beseitigen. Nun rücken in der Branche die Themen Energieverteilung und die Automatisierung von Betriebsabläufen in den Fokus. Man erwartet, dass die Suche nach Effizienz im Laufe dieses Jahrzehnts – gezwungenermaßen – noch deutlich zulegt. Der Trend geht bereits weg von einer rein renditeorientierten Denkweise hin zu einer Kultur der schrittweisen Effizienzsteigerung und einem Six-Sigma-artigen Ansatz zur Verlustbeseitigung.

Die Branche hat in ihren Anstrengungen zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks bereits große Fortschritte erzielt. Dank Stromabnahmeverträgen in Europa und anderswo arbeiten die großen Rechenzentrumsbetreiber heute noch enger mit Stromversorgern zusammen. Die Rechenzentrumsbranche könnte demnächst eine noch größere Rolle in der Energiewirtschaft spielen als bisher.

ABB befasst sich zum Beispiel mit der Massenenergiespeicherung und entwickelt Systeme, die die Effizienz solcher Systeme verbessern und erhöhen. Dieser Bereich der umweltfreundlichen Energieversorgung hat das Potenzial, tatsächlich etwas zu bewegen. Das Unternehmen verkauft bereits batteriegestützte Energiespeichersysteme. Dabei liegt ein großes Potenzial im Steuerungssystem und der Software. Der Hersteller liefert dazu intelligente Batteriespeichereinheiten, die sich mit vorhandenen umweltfreundlichen Erzeugungsanlagen koppeln lasse.

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