Raimund Hahn: "Die Deutsche Telekom setzt auf die falsche Technik"

Experte: Telekom MyWallet zum Scheitern verurteilt

9. Mai 2014, 10:02 Uhr | LANline/jos

"Die Deutsche Telekom setzt mit ihrem mobilen Bezahldienst MyWallet auf die zum Scheitern verurteilte NFC-Technik und wird deshalb selbst scheitern", prognostiziert Raimund Hahn, Chairman des Global Mobile Forum im Diplomatic Council (www.diplomatic-council.org) und CEO des weltweit tätigen Mobilfunkgroßhändlers Rhino Inter Group (www.rhino-inter-group.com).

Nach Einschätzung des Mobilfunkexperten wird sich für die Nahbereichskommunikation der zu NFC (Near Field Communications) konkurrierende Standard Bluetooth Low Energy (BLE) auf dem Weltmarkt und damit letztlich auch in Deutschland durchsetzen. BLE schaffe ähnlich wie NFC die Grundlage für Nahbereichsaktionen wie das Bezahlen per Handy am Point of Sales oder die Indoor-Navigation wie etwa die Erfassung beim Betreten oder Verlassen eines Ladengeschäfts.

„BLE bietet aus heutiger Sicht mehr Potenzial für die sogenannten Micro Locations als NFC und dürfte zum NFC-Killer werden“, sagt DC-Chairman und Rhino-CEO Raimund Hahn. Die Begründung: BLE arbeitet in einer Reichweite bis zu 50 Meter, NFC bestenfalls 20 Zentimeter. Die Ausrüstung eines mittelgroßen Kaufhauses mit NFC würde rund 100.000 Euro kosten, die Ausstattung mit BLE etwa 5.000 Euro, weil aufgrund der größeren Reichweite viel weniger Funkstationen benötigt werden. Den Nutzen hätte auch der Kunde: Mit einem NFC-Handy müsste er beispielsweise zum Bezahlen ganz nah an eine Kasse herangehen, sodass eine Warteschlange entstünde. Mit BLE könnte er von überall im Kaufhaus seine Waren bezahlen.

„Einiges spricht dafür, dass sich die von der Deutschen Telekom gewählte NFC-Technik als Irrweg entpuppt und BLE als Standard für die Nahbereichskommunikation herauskristallisiert“, analysiert Raimund Hahn. Neben technischen und ökonomischen Aspekten spiele auch die Verfügbarkeit eine Hauptrolle: „BLE funktioniert sowohl auf Apple-Geräten unter IOS als auch auf praktisch allen neueren Android-Smartphones, etwa von Samsung, während NFC die Apple-Welt komplett ausschließe“, gibt der Mobilfunkexperte zu bedenken.

Die Rhino Inter Group (www.rhino-inter-group.com) ist eine Großhandelsgruppe für elektronische Geräte und insbesondere mobile Geräte wie Smartphones und Tablets. Durch enge Kontakte zu Zulieferern, Herstellern, Handelsfirmen und Marktanalysten in Asien, Europa und Amerika verfügt sie nach eigenen Angaben über einen direkten Zugang zu aktuellen Informationen.

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