Unterbrechungsfreie Stromversorgungen steuern

Fernüberwachung in Rechenzentren

9. August 2011, 6:00 Uhr | Harald Trapp/jos ist Software und Connectivity Engineer bei Eaton Power Quality

Rechenzentren werden immer dynamischer, größer und durch viele verschiedene Komponenten auch heterogener. Grund: Sie müssen sich schnell auf veränderte Geschäftsprozesse anpassen können. Betreiber setzen beständig mehr Leistungsfähigkeit und gleichzeitig auch mehr Effizienz voraus. In diesem Zusammenhang ist das Thema Ausfallsicherheit elementar. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Stromversorgung. Diese lässt sich mittels Fernüberwachungslösungen von USVs beständig überprüfen.Überwachungslösungen geben Auskunft über die optimale Stromversorgung, den aktuellen Stromverbrauch des gesamten Systems oder einzelner Verbraucher und die laufenden Betriebskosten. Dies sind Informationen, die Rechenzentrumsbetreibern angesichts steigender Anforderungen jederzeit vorliegen müssen. Um zusätzlich den Ansprüchen an Hochverfügbarkeit und Energieeffizienz gerecht zu werden, müssen die Verbraucher über eine sichere Stromversorgung verfügen. Zentrale Fernüberwachungslösungen für die USV-Systeme und andere Stromkomponenten helfen, die Stromversorgung optimal zu gestalten, zu sichern und zu verwalten. Zudem erlauben sie einen konsolidierten Blick auf die wichtigsten Betriebsparameter der USV-Geräte wie Art der Anlage, Standort und operativer Status.

Konsolidierter Blick auf die Betriebsparameter

Eine solche Überwachungslösung fungiert als zentraler Knotenpunkt, in dem alle Informationen - auch von geografisch getrennten Rechenzentren und USV-Systemen - zusammenlaufen. Da Rechenzentren immer dynamischer werden, ändern sich schlussendlich Art und Menge des Leistungsbedarfs ständig. Schieflasten in der Stromversorgung haben mitunter katastrophale Folgen und führen oft zu Abstürzen des kompletten Systems.

Diese kritischen Zustände müssen für Administratoren sofort erkennbar sein. Um Hochverfügbarkeit zu garantieren sind deswegen die aus der Fernüberwachung gewonnenen Informationen für Administratoren essenziell. So lässt sich frühzeitig abschätzen, ob und wann es zu Problemen in der Stromversorgung kommen könnte. Besonders in virtualisierten Umgebungen ist dies sehr wichtig: Wenn dank Virtualisierung mehrere Anwendungen auf einem physischen Server laufen, können Stromstörungen oder gar -ausfälle immense Schäden verursachen.

Schwellenwerte definieren

Damit eine Fernüberwachung funktionieren kann, müssen konkrete Schwellenwerte definiert sein. Diese Werte lassen sich als Gradmesser in eine Fernüberwachungslösung einpflegen, die wiederum rechtzeitig Warnungen - auch via E?Mail oder auf das Mobiltelefon - gibt. So können die Administratoren rechtzeitig eingreifen.

Dabei ist eine optimale Informationslage bis hin zum einzelnen Verbraucher oder der einzelnen Steckdose für sie unverzichtbar. Bei der konkreten Erfassung der aktuellen Stromversorgungsdaten im Rechenzentrum helfen intelligente, steuerbare Steckerleisten wie die so genannten ePDUs (Enclosure Power Distribution Units) von Eaton. Sie liefern alle Informationen zum Stromverbrauch der angeschlossenen Verbraucher direkt an den zentralen Knotenpunkt.

Grundvoraussetzung für eine Fernüberwachungslösung in Rechenzentren ist die Netzwerkfähigkeit aller aktiven Komponenten in der IT-Infrastruktur - einschließlich der USV-Systeme und der Steckerleisten. Alle systemrelevanten Informationen können so zentral zusammenlaufen. Ein einfacher Zugriff, beispielsweise über einen Webbrowser, macht eine Lösung jederzeit und überall aufrufbar. Des Weiteren sollte eine Überwachungssoftware selbsterklärend, interaktiv und unkompliziert aufgebaut sein. Außerdem ist es aus Effizienzgründen empfehlenswert, dass Updates automatisch erfolgen können.

Viele Unternehmen setzen bei der Überwachung von USV-Systemen auf selbst programmierte Lösungen. Sie liefern die Daten über SNMP an das zentrale Management. Der Vorteil: Es lässt sich herstellerunabhängig arbeiten. Der große Nachteil: Die Überwachung funktioniert nur separat für jedes einzelne Gerät. Die ankommenden Informationen müssen erst noch aufwändig in einen Zusammenhang gebracht und der Zustand des Gesamtsystems bei Bedarf interpretiert werden.

Komplexität senken

Um die Komplexität und damit die Betriebskosten zu senken, bietet es sich an, keine reine Überwachungs?, sondern eine kombinierte Management-Lösung für die gesamte Infrastruktur zu wählen, um bei Bedarf operativ eingreifen zu können. Speziell kombinierte Überwachungs- und Management-Lösungen (Produktbeispiel ist der Intelligent Power Manager IPM von Eaton) leisten genau dies: Einfach und unkompliziert lassen sich alle im Netzwerk befindlichen Komponenten erkennen und hinzufügen.

Dies geht ohne aufwändige Installation und völlig automatisch. Daten und deren Kausalitäten stellt der IPM detailliert anhand leicht verständlicher Grafiken und Übersichtsbäume dar. Bei länger andauernden Stromausfällen erlaubt darüber hinaus eine Shutdown-Lösung ein geordnetes Herunterfahren von Computern und Servern, die an das USV-System angeschlossen sind.

Fazit

Die Fernüberwachung der USV-Systeme ist ein elementarer Bestandteil von Hochverfügbarkeitsstrategien für Rechenzentren: Mit passender Überwachungssoftware erhalten Rechenzentrumsbetreiber und -administratoren alle wichtigen Informationen, um aktiv auf Probleme in der Stromversorgung im Rechenzentrum reagieren zu können. Zusammen mit vordefinierten Schwellenwerten und der Überwachungssoftware, die die Interpretation der gesammelten Daten übernimmt und rechtzeitig vorwarnt, können die Verantwortlichen gezielt und frühzeitig eingreifen. Die Verfügbarkeit des Systems lässt sich so signifikant erhöhen und der Wartungsaufwand gleichzeitig verringern. Mithilfe der Errichtung eines zentralen Knotenpunkts entfällt die Überwachung und Verwaltung jeder einzelnen Komponente. Dies spart zusätzlich Aufwand und Kosten.

Eine gute Management-Lösung sorgt dafür, dass Administratoren rechtzeitig über kritische Systemzustände der USVs informiert sind.
LANline.

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Entrada Kommunikations

Matchmaker+