Globale Georedundanz

Höchste Verfügbarkeit für Workloads

26. Mai 2023, 7:00 Uhr | Marcus Busch/am

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Für Hyperscaler so gut wie unmöglich

In Europa muss ein Cloud-Anbieter beispielsweise die Grundprinzipien der DSGVO/GDPR einhalten und seine Leistungen nach deutschem und europäischem Recht bereitstellen. Um globale Georedundanz mit Standorten und anderen rechtlichen Rahmenbedingungen zu erstellen, muss ein Cloud-Provider alle technischen, rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen für diese Regionen erfüllen. Dies geht weit über die reine Architektur hinaus und lässt sich nur durch eine gewissenhafte Organisation sämtlicher Geschäftsprozesse erreichen. Diese ist von zahlreichen Faktoren abhängig, insbesondere davon, wo die Muttergesellschaft eines Cloud-Anbieters ansässig ist.

Dies macht den Aufbau globaler Georedundanz für Hyperscaler auf rechtlicher und organisatorischer Ebene so gut wie unmöglich, denn die rechtlichen Hindernisse sind bei einem solchen Vorgehen enorm. Zwar bieten einige Hyperscaler bereits ein sogenanntes „Legal Framework“ für ihre lokalen Cloud-Angebote, doch ist die Rechtslage weiterhin unsicher. Zwar will man Daten, beispielsweise in einem europäischen Rechenzentrum, nach EU-Recht verarbeiten, das zentrale Daten-Management liegt bei US-amerikanischen Anbietern jedoch weiterhin in den USA. Damit können US-Behörden trotz des „Legal Framework“ potenziell auf alle Kundendaten zugreifen.

Neben den rechtlichen Fallstricken ist das Betreiben mehrerer über den Globus verteilter Clouds mit globaler Georedundanz auch aus ökonomischen Gründen fast unmöglich. Die Kosten sind aufgrund unterschiedlicher Abrechnungsmodelle für Datenmenge und -Traffic von vorneherein nicht transparent. Unternehmen können die möglichen Kosten nur schwer planen – da sind finanzielle Überraschungen oft vorprogrammiert.

Die Vorteile einer Single-Provider-Strategie

Abseits der Hyperscaler haben Unternehmen, die globale Georedundanz erreichen wollen, eine große Auswahl. Lokale Cloud- und IaaS-Anbieter gibt es nahezu überall. Ein Setup mit mehreren unterschiedlichen Cloud-Anbietern über weltweit verteilte Standorte zu betreiben, würde jedoch die Komplexität und das Risiko für Inkompatibilitäten erhöhen.

Für den Betrieb eines globalen Cloud-Netzwerks mit zahlreichen Standorten möchte ein global agierendes Unternehmen idealerweise mit einem einzelnen Partner arbeiten, der alle Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehören ein leistungsstarkes privates Netzwerk, Rechenzentren in jeder Region und alle technischen, rechtlichen und organisatorischen Bedingungen für jede einzelne Region. Mit einem solchen Partner können sich Unternehmen global betriebssicher positionieren, Failover-Standorte nach Bedarf auswählen, die lokale Rechtslage einhalten und dabei noch effektiven lokalen Service und Support erhalten. So lassen sich Komplexität, Verwaltungsaufwand und Kosten für ein solch komplexes Setup deutlich reduzieren.

Fazit: Globale Georedundanz erhöht Verfügbarkeit in jeder Region

Global agierende Unternehmen benötigen ein globales Cloud-Netzwerk mit zahlreichen Standorten. Sind diese Cloud-Standorte redundant gespiegelt, bieten sie höchste Verfügbarkeit für Workloads in jeder aktiven Region. Mit mehreren verschiedenen Anbietern oder Hyperscalern ist globale Georedundanz jedoch nicht mit vertretbarer Preis-Performance-Ratio abbildbar. Unternehmen benötigen einen Partner, der mit einer Single-Provider-Strategie für Cloud- und Hosting-Dienste alle Leistungen aus einer Hand bieten kann.

Marcus Busch ist Geschäftsführer von Leaseweb Deutschland.

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