Kompakte Rechenzentren im Unternehmenseinsatz

Klein, dezentral und grün

20. Oktober 2022, 12:00 Uhr | Angelika Fandreyer und Dirk Stockschläder/am
© Prior1

Ohne Rechenzentren läuft praktisch nichts in der digitalisierten Welt. Ohne sie funktionieren kein Smartphone und kein Computer. In den nächsten Jahren wird der Bedarf an Rechenleistung weiter steigen. Die Verbreitung von 5G wird maßgeblich dazu beitragen, dass der weitere Ausbau der Rechenzentrumsinfrastruktur nicht nur in großen, zentralen Cloud- und Colocation-Rechenzentren erfolgt, sondern auch dezentral in Hybrid- und Edge-Rechenzentren.

Die steigende Nachfrage nach hochleistungsfähigen mobilen Diensten erfordert eine hohe Bandbreite und geringe Latenzzeiten. Große, weit entfernte Rechenzentren können die für die modernen Anwendungen nötige geringe Latenz nicht liefern. Dafür sind Edge-Computing-Zentren, also kleine, kompakte Rechenzentren nötig, die in der Nähe der Nutzer – dies können Personen, aber auch vernetzte Produktionsmaschinen in einer Produktionshalle sein – platziert sind. Sie haben den Vorteil, dass die Daten nicht erst über weite Strecken gelangen müssen, was nicht nur die Latenzzeit reduziert, sondern auch die Bandbreite entlastet.

Aber nicht nur die Edge-Computing-Entwicklung sorgt dafür, dass Rechenzentren kleiner und kompakter werden. Die in den Rechenzentren untergebrachte IT benötigt durch moderne Techniken wie Virtualisierung längst nicht mehr so viel Platz wie noch vor Jahren. Viele Unternehmen, die ihr Rechenzentrum selbst betreiben – und das ist nach wie vor zirka jedes zehnte Unternehmen in Deutschland - können mittlerweile ihre Rechenzentrums-IT in einen „Schrank“ packen und haben dennoch ein vollwertiges Rechenzentrum zur Verfügung. Auf dieses kompakte Rechenzentrum wollen die meisten Unternehmen auch nicht verzichten. Sie lagern zwar weniger wichtige Daten in die Cloud aus, sensible Informationen aber bleiben im eigenen Rechenzentrum (Stichwort Hybrid Cloud). Mit kompakten Rechenzentren - wie zum Beispiel dem TÜV-zertifizierten IT-Safe von Prior1, der im Kleinformat alles bieten soll, was ein Rechenzentrum braucht (Klimatisierung, Löschanlage, USV, Rauchgasansauganlage, etc.) – kann man die vielfältigen Anforderungen, die an ein Rechenzentrum gestellt sind, leichter erfüllen. Das sind einerseits der Verfügbarkeitsanspruch des Unternehmens selbst, aber auch Anforderungen von Versicherern, des Gesetzgebers oder von Wirtschaftsprüfern.

Für kompakte Rechenzentren im Schrankformat muss man keinen eigenen Raum ertüchtigen und auch keine Gewerke (für Stromversorgung, Kühlung, Netzwerk, etc.) hinzuziehen, die normalerweise für die Errichtung eines Rechenzentrums nötig sind. Mittelstandsbetriebe, Kommunen, Krankenhäuser, Stadtwerke und Unternehmen mit dezentralen Strukturen können diese Art der Rechenzentren einfach selbst betreiben oder den gesamten Betrieb als Leasingmodell („Colocation on premise“) nutzen, sodass das Unternehmen sich nicht selbst um den Betrieb der eigenen Rechenzentrumsinfrastruktur kümmern muss. Sie sind flexibel den Ort der Aufstellung betreffend – das kann innerhalb eines Bürogebäudes, am Parkplatz des Unternehmens oder in der Produktionshalle sein. Sie sind modular aufgebaut. Man kann sie bei Bedarf erweitern oder an einem anderen Ort aufstellen. Vor allem aber: Sie lassen sich bestmöglich dimensionieren, was besonders im Bereich der Kälteanlagen wichtig ist, um einen effizienten und klimafreundlichen Betrieb zu gewährleisten.

Soll das eigene Rechenzentrum nicht länger Kostentreiber und Energiefresser sein und schon gar nicht Hemmschuh bei der Verwirklichung von digitalen Angeboten, zahlt sich für viele Unternehmen und öffentliche Institutionen ein kritischer Blick auf das vorhandene Rechenzentrum aus. Die Frage, ob es weiterhin so groß wie bisher sein muss, lässt sich dann zumeist mit Nein beantworten.

Die Vorteile kompakter Rechenzentren liegen auf der Hand: Zum einen benötigen kleinere Anlagen beziehungsweise Schrank-Rechenzentren weniger Platz, so dass sich Betreiber mehr Flexibilität bei der Suche nach geeigneten Aufstellorten verschaffen. Sie können in der Regel auch in Räumen untergebracht werden, die nicht speziell für sie konzipiert wurden. Die Kosten für den Bau und Betrieb fallen deutlich geringer aus; im Leasingmodell werden lediglich operative Kosten verursacht. Zum anderen sind sie aufgrund der geringeren Größe energieeffizienter. Dadurch reduzieren sich nicht nur die laufenden Kosten, sondern auch die CO2-Emissionen.

Angelika Fandreyer und Dirk Stockschläder arbeiten in der Kundenberatung bei Prior1.

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