Verbindliche Selbstverpflichtung im Sinne des Klimaschutzes

Prior1: Ab 2023 nur noch Kälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln

1. Februar 2022, 8:00 Uhr |
© Wolfgang Traub

Prior1, Spezialist für den Bau und den Betrieb von Rechenzentren, will nach eigenen Angaben ab dem ersten Januar 2023 für die Kühlung der IT-Komponenten in Rechenzentren nur noch Klimatisierungslösungen mit natürlichen Kältemitteln anbieten. Mit dem freiwilligen Verzicht auf klimaschädliche Kältemittel übertreffe man die gesetzlichen Bestimmungen deutlich und setze ein wirksames Signal in Sachen Klimaschutz, so der Anbieter.

Die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft führt zu einem Boom im Bereich der Rechenzentren. Sie sind das unverzichtbare Herz der Digitalisierung. Rund 53.000 Datacenter gibt es nach Angaben des Energieversorgers EON bereits in Deutschland. Die Entwicklung birgt jedoch auch eine ganze Reihe von Herausforderungen. Eine der größten ist das Thema der Klimatisierung. Denn Rechenzentren müssen gekühlt werden, damit die empfindliche IT-Technologie darin optimal arbeiten kann. Die Klimatisierung verbraucht nicht nur sehr viel Energie, sondern emittiert auch große Mengen an umweltschädlichen Treibhausgasen.

Rund acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen sind auf die Kälte-/Klimatechnik zurückzuführen. Ein Viertel davon entfällt auf die Freisetzung klimaschädlicher Kältemittel. Die Kältemittel, die bisher in Klimageräten eingesetzt werden, sind fluorierte oder teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (HFKW), die zwar für die Ozonschicht unbedenklich sind, aber ein hohes Treibhauspotenzial aufweisen. Die Verwendung dieser fluorierten Treibhausgase (F-Gase) ist in der sogenannten EU F-Gase-Verordnung reglementiert, um die Inverkehrbringung und den Einsatz dieser klimaschädlichen Stoffe deutlich zu reduzieren. Allerdings besteht auch ein florierender Schwarzmarkt für HFKW-Kältemittel, der den EU-Zielen entgegenwirkt.

Als Alternative bietet die Kältemittelindustrie sogenannte HFO-Kältemittel an, die aber nicht nur nach Einschätzung von Prior1 inakzeptable Nachteile haben, etwa dass sie in der Natur zu persistenter Trifluoressigsäure (TFA) abgebaut werden, die sich in Oberflächengewässern, im Grundwasser und in den Meeren anreichert. TFA ist bereits in verdünnter Form schädlich für Wasserorganismen und steht in Verdacht, auch das menschliche Zentralnervensystem zu beeinflussen.

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