Energieeffizienz und Brandschutz in RZs

Weniger Risiko

4. Juni 2021, 7:00 Uhr | André Engel/jos
© Wolfgang Traub

Die EU-Bauproduktenverordnung (BauPVo) sichert den Brandschutz in Gebäuden. Die Umsetzung der darin festgelegten Regelungen kann im Brandfall Menschenleben retten und vor finanziellen Verlusten schützen. Als Bauprodukte im Sinne der BauPVo gelten auch Kabel und Leitungen, die dauerhaft in Bauwerken oder Teilen davon eingebaut sind und für deren Entfernung Bauarbeiten nötig sind. Planer und Betreiber sind also gefordert.

Auf Patch- und Trunk-Kabel hingegen finden bisher weder die Dokumentations- und Informationsanforderungen der BauPVo noch die konkretisierenden Anforderungen der harmonisierten Norm hEN 50575 Anwendung. Sie sind nicht fest installiert und als steckbare Verbindungskabel zwischen Geräten und Verteilerfeldern flexibel sowie jederzeit abnehmbar. Dabei ist der Einsatz brandsicherer zertifizierter Kabel angesichts steigender Leistungsdichten auch in Rechenzentren sinnvoll. Immer öfter fordern dies Unternehmen und Versicherungsgesellschaften. Im Brandfall können sie den Brand und dessen Ausbreitung hemmen und Folgeschäden wie Datenverluste durch IT-Ausfälle und damit einhergehend Umsatzverluste reduzieren und RZ-Investitionen sichern. Sind solche Kabel zudem kompakt designt, benötigen sie weniger Volumen bei besserer Durchlüftung – ein wichtiger Aspekt für mehr Energieeffizienz in RZ.

Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e.V. (IFS) untersuchte im Jahr 2019 mehr als 2.000 Brandursachen. Im Fokus standen Brände, die erhebliche Schäden in und an Gebäuden verursachten. Mit 30 Prozent nahmen durch Elektrizität ausgelöste Brände den ersten Platz ein – wie bereits in den Jahren zuvor. An dritter Stelle standen Brände durch Überhitzung (neun Prozent).

Brände in Datacentern können besonders fatale Folgen haben. Menschen werden zwar glücklicherweise nur selten verletzt. Der finanzielle und Imageschaden, der durch den Ausfall ganzer Server entsteht, kann jedoch gewaltig sein – wie etwa der Großbrand bei einem der größten Internetdienstleister Europas mit rund 100.000 Servern am 10. März 2021 gezeigt hat. Weltweit waren tausende Unternehmen, wichtige Behörden und staatliche Institutionen, die die Dienste des Hosting-Anbieters nutzen, um große Datenmengen zu speichern oder zu verwalten, tagelang über ihre Websites nicht erreichbar.

 

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Insgesamt verschwanden 3,6 Millionen Websites durch den Brand aus dem Netz. In Zeiten, in denen sich das Arbeiten, Lernen und Leben ins Digitale verlagert, ist ein solcher Ausfall umso gravierender und kann sogar das Aus für Unternehmen bedeuten. Hinzu kommt: Angesichts steigender Datenmengen im Kontext der Digitalisierung werden leistungsstarke Rechenzentren künftig eine Schlüsselrolle einnehmen. Klar ist dabei auch: Mit den Anforderungen an leistungsfähige Server steigen die Leistungsdichten. Als Folge müssen RZ-Betreiber immer mehr Wärme auf immer engerem Raum abführen. Ziel muss es deshalb sein, die RZ-Verkabelung möglichst energieeffizient zu konzipieren und den Brandschutz entsprechend der EU-Bauproduktenverordnung einzubeziehen.

Professionelle modulare Verkabelungssysteme können dazu ihren Beitrag leisten. Dank High-Density-Anwendungen lassen sich die Packungsdichte deutlich erhöhen und das Kabelvolumen reduzieren. Für mehr Brandschutz sorgen Verkabelungskomponenten aus hochwertigen, brandhemmenden Materialien sowie bei Bedarf der Einsatz feuerresistenter B2ca-zertifizierter Patch- und Trunk-Kabel.


  1. Weniger Risiko
  2. Modulare Systeme für mehr Energieeffizienz
  3. LSOH- und B2Ca-zertifizierte Kabel
  4. Sonderfall Steckverbinder

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