Datacenter müssen nachhaltiger werden

Energieeffizienter RZ-Betrieb

7. Oktober 2021, 7:00 Uhr | Wolfgang Kaufmann/jos
Bei neuen Rechenzentren lässt sich bereits der Bau nachhaltig gestalten - beispielsweise durch eine moderne Bauweise.
© Datacenter One

Was haben IT, Lebensmittel und Kleidung gemeinsam? Die Antwort: die steigende Bedeutung nachhaltiger Konzepte für den Geschäftserfolg. Umweltverträgliches Handeln war gestern noch „nice to have“, ist heute jedoch ein Unterscheidungsmerkmal zu Mitbewerbern – und wird wenig überraschend morgen das sein, was Kunden und Verbraucher bei Unternehmen und Produkten als selbstverständlich voraussetzen.

Für die IT betrifft dies das gesamte Leistungsspektrum von den genutzten Rohstoffen der Platine bis hin zur Stromerzeugung für Rechenzentren. Für Rechenzentrumsbetreiber bedeutet dies: Wollen sie langfristig wachsen und ihre Kunden binden, ist es höchste Zeit umzudenken und das Thema nachhaltiges Wirtschaften zu priorisieren.

Bei Rechenzentren sind der nachhaltige Bau und ein energieeffizienter Betrieb die entscheidenden Stichworte für mehr Nachhaltigkeit. So haben sich bereits verschiedene Unternehmen der Branche zusammengeschlossen, um gemeinsam Rechenzentren klimaneutral zu gestalten. Nicht alles jedoch, was auf dem Markt als „grün“ verkauft wird, ist auch sinnvoll. Wie können Unternehmen aber erkennen, ob ein Rechenzentrum nachhaltig und energieeffizient arbeitet?

Nachhaltige Rechenzentren erkennen

Informationen über die Nachhaltigkeit eines Rechenzentrums liefert der sogenannte PUE-Wert (Power Usage Effectiveness). Er ist entscheidende Messgröße für die Energieeffizienz eines Rechenzentrums. Der Wert gibt das Verhältnis zwischen dem Gesamtenergieverbrauch des Rechenzentrums und dem Energieverbrauch der gesamten IT wieder. Je niedriger der PUE-Wert, desto umweltfreundlicher und energieeffizienter ist der Betrieb des Rechenzentrums. In Deutschland liegt der PUE-Wert bei existierenden Rechenzentren im Durchschnitt bei 1,8 – in der Praxis gelten Werte von 1,2 als sehr effizient. Peilt ein Betreiber für sein Rechenzentrum dieses Ziel an, erfordert das meist die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur mit Hilfe moderner Technik.

Anders sieht die Situation bei neuen Rechenzentren aus. Dort lässt sich bereits der Bau nachhaltig gestalten – beispielsweise durch eine modulare Bauweise. Dabei sind alle Komponenten der Infrastruktur – zum Beispiel Kühlungssysteme, USV und Racks – in einzelnen, miteinander kombinierbaren Modulen zusammengefasst. Der Vorteil: Sollte der Betreiber die Fläche zu einem späteren Zeitpunkt skalieren wollen, ist dies dank der Module unkompliziert möglich.

Aber nicht allein die Bauweise entscheidet bei Rechenzentren über einen nachhaltigen Betrieb. So erweist sich beispielsweise die Kühlung in den Anlagen als echter „Energiefresser“, den Betreiber jedoch gut in den Griff bekommen können. Die Lösung sind nachhaltige Kühlkonzepte, die auch die Abwärme in Form von Rack-, Reihen- oder Raumkühlung effektiv nutzen. Es hängt stark von den Anforderungen der IT sowie den örtlichen Gegebenheiten und der Gebäudestruktur ab, welches Kühlkonzept den größten Erfolg verspricht. Generell erweist sich häufig eine adiabate Kühlung als besonders energieeffizient. Dabei entzieht das System der Luft durch die Verdunstung von Wasser die Wärme. Die Lufttemperatur sinkt – und dies ganz ohne Kältemittel.

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