Ford: Fahrerassistenten und Informations-Management

LTE-Netz steuert moderne Autos

8. Juni 2011, 6:29 Uhr | LANline/jos

Der Autobauer Ford untersucht nach eigenen Angaben aktuell das Potenzial von so genannter "Car-to-Car"-Kommunikation für den täglichen Straßenverkehr. Ziel sei es, die hohen finanziellen und ökologischen Folgekosten von überfüllten Straßen zu reduzieren.

Die Lösung könnten intelligent vernetzte Fahrzeuge sein, um den Straßenverkehr der Zukunft flüssiger und sicherer zu machen. Letztlich ist es auch das Ziel, Unfälle durch rechtzeitige Gefahrmeldungen zu vermeiden und Staus dank individueller und automatisierter Verkehrsinfos zu reduzieren. An den geeigneten Techniken arbeitet das Forschungsprojekt „Cooperative Cars Extended“ (CoCarX). Ford unterstützt dieses Gemeinschaftsvorhaben von Wirtschaft und Politik mit der Systementwicklung und -integration in zwei S-Max-Versuchsfahrzeugen.

Zur Datenüberübertragung für zeitkritische Fahrerassistenzfunktionen und modernes Informations-Management eignen sich danach vor allem die neuen und leistungsfähigen LTE-Mobilfunknetze (Long Term Evolution). Sie werden derzeit in Deutschland und vielen weiteren Ländern aufgebaut.

Aktuell wurden die Forschungsergebnisse des Projekts in Düsseldorf vorgestellt. Bei dieser Veranstaltung kam ein LTE-Versuchsnetz von Ericsson zum Einsatz, das Vodafone in seinem Düsseldorfer Test & Innovation Center aufgebaut hatte. Mithilfe von Livedemos wurden drei Szenarien in S-Max-Versuchsfahrzeugen vorgeführt.

Zur Demonstration der geringen LTE-Signallaufzeiten diente eine Gefahrenmeldung im Fahrzeugcockpit, die durch eine Notbremsung eines voraus fahrenden Fahrzeugs ausgelöst wurde. Gleichzeitig wurden automatisch die Verkehrsinfos übermittelt. Die guten LTE-Übertragungsbandbreiten präsentierten die Techniker anhand einer Videoübertragung zu den Fahrzeugen.

Die Forscher veranschaulichten auch die Leistungsfähigkeit der neuen LTE-Mobilfunknetze. So können dank der hohen LTE-Netzkapazität deutlich mehr Teilnehmer innerhalb einer Funkzelle gleichzeitig schnelle Kommunikationsverbindungen nutzen. Dies sei wichtig, um etwa an hoch frequentierten Verkehrsknotenpunkten eine zuverlässige Vernetzung sicherstellen – und alles bei geringen Signallaufzeiten von unter 100 Millisekunden.

„Der wesentliche Vorteil von intelligenter Car-to-Car-Kommunikation ist die Technik. Kommunikations- und Assistenzsysteme werden durch Informationen gespeist, die weder von den Sensoren im Auto noch vom Fahrer selbst erfasst werden können. Radar, Kameras und Sensoren könnten in Zukunft telemetrische Daten mit dem eigenen oder Fahrzeugen in der Umgebung teilen. Auf diese Weise lassen sich Systeme wie das elektronische Sicherheits- und Stabilitätsprogramm oder die Traktionskontrolle aktiv beeinflussen, um einen eventuellen Unfall zu verhindern oder zumindest die Auswirkungen zu minimieren“, sag tChristian Ress, Ford Technical Expert Connectivity, Global Driver Assistance and Active Safety.

Bereits heute sind einige Ford-Modelle mit Fahrer-Assistenzsystemen ausgestattet, die die unmittelbare Fahrzeugumgebung erfassen. Dazu zählen der Fahrspurassistent, der Fahrspurhalteassistent, Active City Stop, der Müdigkeitswarner, das Verkehrsschild-Erkennungssystem oder die Adaptive-Geschwindigkeitsregelanlage mit Auffahrwarnsystem und Geschwindigkeitsbegrenzer.

Ford sieht demnach in der Echtzeit-Vernetzung von Fahrzeugen nicht nur Chancen für die Vermeidung von Unfällen, sondern auch Potenziale für die individuelle Verkehrsinformation vor Ort. So könnten Staus und zähfließender Verkehr vermieden werden. Dies würde generell den Kraftstoffverbrauch senken und die CO2-Emissionen reduzieren.


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