Cebit 2009: Vodafone als integrierter Komplettanbieter

Arcor geht in Vodafone auf

2. März 2009, 23:58 Uhr |

Vodafone präsentiert sich auf der Cebit erstmals als integrierter Komplettanbieter. Mit Gesamtlösungen aus Mobilfunk, Festnetz und Internet legt Vodafone den Cebit-Schwerpunkt auf das neu aufgestellte Firmenkundensegment. Der Wandel vom Netzbetreiber zum Lösungs- und Systemanbieter soll die Grundlage für ein neues Wachstumsfeld liefern.

Bereits aktuell macht Vodafone im Geschäftskundensegment einen Jahresumsatz von 2,5 Milliarden
Euro. Nach Einschätzung von Friedrich Joussen, CEO von Vodafone Deutschland und Arcor, bestehe hier
jedoch noch hohes Wachstumspotenzial: "In der Krise konzentrieren sich Unternehmen zunehmend auf
ihr Kerngeschäft und überlassen Dienstleistungen wie Kommunikation den Experten. Dafür sind wir
richtig aufgestellt."

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"Durch den strategischen Zusammenschluss des innovativen Mobilfunk-Netzbetreibers Vodafone mit
dem Festnetzanbieter Arcor haben die beiden Unternehmen die Voraussetzungen für zukünftige Erfolge
geschaffen", so Jan Geldmacher, Geschäftsführer Vodafone Deutschland und Vorstand Arcor AG für das
Firmenkundengeschäft. Schwerpunkt des integrierten Kommunikationskonzerns sollen neuartige
Konvergenzprodukte sein.

Erstes Beispiel, das Vodafone auf der Cebit in Hannover präsentiert, ist der "Mobile IP-Centrex"
-Service. Über ihn soll das Mobiltelefon zur vollwertigen Nebenstelle der virtuellen Telefonanlage
werden. So sind Mitarbeiter auch unterwegs unter ihrer Büronummer erreichbar.

Bei eingehenden Gesprächen klingeln Büro- und Mobilfunktelefon parallel. Noch wichtiger: Alle
typischen Gruppenfunktionen der Telefonanlage sollen sich künftig auch unterwegs nutzen lassen. Die
eingebundenen Mobiltelefone verhalten sich dabei funktional und tariflich wie eine
Festnetznebenstelle.

In Sachen High-Speed-Mobilfunk zeigt Vodafone gemeinsam mit Ericsson mobile
4G-Breitbandanwendungen der Zukunft wie etwa Videokonferenzen in HD-Qualität. Zusätzlich kommen
erste LTE-Handheld-Prototypen und LTE-Router. "LTE" steht für Long-Term Evolution – in Konkurrenz
zu Wimax als nächste Mobilfunkgeneration im Rennen.

Im Gegensatz zu Wimax basiert LTE auf Technik, die bei Mobilfunk-Providern bereits im Einsatz
ist. Experten räumen LTE daher in Ländern mit gut ausgebauter Mobilfunkinfrastruktur – und dazu
gehört auch Deutschland – die
besseren
Chancen
ein.

Vodafone sieht in LTE eine geeignete Technik, um die Bundesregierung bei ihren Zielen zum
Breitbandausbau zu unterstützen. Dafür sei es wichtig, kurzfristig einen Teil der durch Fernsehen
und Radio nicht genutzten Rundfunkfrequenzen zugunsten der Breitbandversorgung der ländlichen
Gebiete durch Bund und Länder freizugeben. Ungeachtet dessen will Vodafone künftig auch stärker
beim "Super-Breitband" VDSL im Festnetz mitspielen.

Abhängig von den Entscheidungen der Politik sei Vodafone dazu auch bereit, in den Ausbau der
Glasfasernetze zu investieren. Im Moment geschehe dies bereits punktuell in einzelnen Städten,
teils sogar in Abstimmung mit Wettbewerber T-Com.

Stefan Mutschler/wg


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