69 Prozent der US-CIOs wollen Vmware-Virtualisierung anschaffen

CIOs zu Virtualisierung: Vmware statt Microsoft

28. Juni 2007, 22:55 Uhr |

Im Zuge des bevorstehenden Börsengangs der EMC-Tochter Vmware hat das weltweit größte Wertpapierhandelshaus Merrill Lynch die amerikanischen IT-Chefs über ihre Virtualisierungspläne befragt. Danach plant eine überwältigende Mehrheit von 69 Prozent die Anschaffung einer Lösung von Vmware. Nur magere acht Prozent wollen die Microsoft-Lösung, die im Oktober als Teil von Windows Server 2008 auf den Markt kommen soll. Doch immerhin ist der Microsoft-Anteil genauso hoch wie der von allen anderen Anbietern zusammen - also Xensource, Swsoft sowie den Systemanbietern wie Sun und Hewlett-Packard. Nur 15 Prozent aller CIOs sind immer noch unsicher, was oder mit wem sie etwas auf dem Gebiet der Virtualisierung unternehmen wollen.

Mit diesen Zahlen im Rücken kann Vmware dem Lauch von Microsofts Viridian im Oktober gelassen entgegensehen – zumal Microsoft im April den vorläufigen Leistungsumfang seiner Virtualisierung drastisch gestutzt hat. So wurde vor allem die wichtige Live-Migration-Funktion der Leistungspalette gestrichen. Diese Funktion erlaubt das unterbrechungslose Verschieben der Anwendungen von einem Server auf einen anderen. Vmware hatte dieses Feature bereits 2003 seiner Servervirtualisierung hinzugefügt.

Vmware ist gegenwärtig bereits der mit großem Abstand führende Anbieter von Virtualisierung in den USA. Laut dem Marktforschungsinstitut The Info Pro hält der Spezialanbieter einen Marktanteil von 75 Prozent. "Gegen Vmware anzugehen wird für Microsoft eine verdammt harte Nuss werden," prophezeit The Info Pros Chefforscher Bob Gill.

Analysten sehen als einen besonderen Erfolgsfaktor für Vmware, dass es dem Anbieter gelungen sei, in vielen Großunternehmen Fuß zu fassen. So gehört inzwischen zur Vmware-Kundschaft unter anderen Amerikas größte Telefongesellschaft Verizon, die damit 930 virtuelle Server auf 124 echten Sun-Servern betreibt.

Auch die US-Marines setzen in ihren 14 Rechenzentren Vmwares Virtualisierung ein. "Wir planen demnächst auch die Desktop-Virtualisierung einzuführen," so IT-Chef Major Carl Brodhun. Bei ihm steht Microsoft für die Virtualisierung überhaupt nicht zur Debatte: "Wir setzen alle Betriebssysteme von Linux bis Solaris ein, eine Bindung an den Windows Server ist für uns schlichtweg undenkbar."

Harald Weiss/wg


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