Cisco Live Mailand, Italien, 26.-30.01.15

Cisco forciert IT-Management aus der Cloud

27. Januar 2015, 23:45 Uhr | LANline/Stefan Mutschler

Die mit rund 8.000 IT-Fachkräften wieder sehr gut besuchte Cisco Live auf dem Mailänder Messegelände stellt erneut die Dringlichkeit einer schnelleren und einfacheren IT-Infrastruktur in den Mittelpunkt. Dazu gab es heute zwei Neuankündigungen - einmal einen neuen Cloud-Service für das Management der gesamten IT-Infrastruktur aus der Cisco-Meraki-Abteilung, zum anderen Cisco One als Hardware-unabhängige Software-Suite beziehungsweise als Cloud-Service.

Der Kauf des WLAN-Unternehmens Meraki im Jahr 2012 ging im allgemeinen Grundrauschen von Cisco und seinen 2013 gestarteten Internet-of-Everything-Ambitionen (IoE) fast ein wenig unter. Umso lauter tönen nun die Trommeln für einen neuen beziehungsweise erweiterten Cloud-Service, der aus diesem Deal inzwischen entstanden ist.

Meraki war seinerzeit einer der ersten WLAN-Hersteller, der für seine Access-Points keinerlei lokale Konfigurationsmöglichkeiten anbot, sondern ein reines Cloud-Management propagierte. Anhand ihrer Seriennummer (einzelne APs) beziehungsweise Auftragsnummer (APs in Stückzahlen) wurden die Geräte sofort nach Verbindung mit dem Internet von einem der Meraki-Rechenzentren (in Deutschland mit Lokationen in München und Frankfurt) identifiziert und in einem Dashboard als Inventar aufgenommen.

Kunden mussten die APs nur noch – einzeln oder gruppenweise – einer ihrer Sites zuordnen, und schon wurden die dort abgelegten Konfigurationen und Policies automatisch aufgespielt. Anwender auch an entlegenen Orten ohne eigene IT-Mannschaft konnten ohne eigenen Konfigurationsaufwand quasi sofort loslegen.

Inzwischen hat die Meraki-Division von Cisco eine umfassende Palette nicht nur weiterer APs, sondern auch Firewalls beziehungsweise Security-Appliances, Ethernet-Switches und MDM-Lösungen (Mobile-Device-Management) hervorgebracht, und sie alle sollen nach dem gleichen Prinzip zu managen sein. Das jedenfalls verspricht der neue „Cloud-Managed IT-Service“, den Cisco jetzt auf der Live-Konferenz vorstellte. Verwalten lässt sich damit allerdings mitnichten die „gesamte IT“, sondern ausschließlich der Teil, der eben mit den genannten Cisco-Meraki-Komponenten aufgebaut ist.

Beschränkung auf Cisco-Meraki-Komponenten
Auch Cisco-eigene Switches etwa aus der Catalyst-Reihe lassen sich derzeit nicht einbinden. Gordon Thomson, Managing Director Enterprise Networking EMEAR, hat das zwar für künftige Weiterentwicklungen in Aussicht gestellt, allerdings mit extrem vagen Zeitangaben. Ein Miteinander soll derzeit immerhin über ein hybrides IT-Modell möglich sein.

Eine Weiterentwicklung in Richtung herstellerübergreifender Service scheint völlig illusorisch, solange jeder Hersteller seine Geräte mit hauseigenem Betriebssystem ausliefert. Schnittstellen auf höherer Ebene sind zwar denkbar, jedoch auf Kosten wertvoller Verarbeitungszeit. Der Cisco-Schlüsselbegriff für das neue IT-Verarbeitungsmodell der IoE-Ära lautet aber „Fast IT“, was so viel bedeutet wie „um ein Vielfaches schneller als heute“. Diesem Credo würde ein solches Verfahren diametral entgegenlaufen.

Ursprünglich war der Meraki Cloud-Service eher für kleine und mittlere Unternehmen ausgelegt. Gestaltung und Funktionen des neuen Dashboards sollen nun auch Ansprüchen größerer Unternehmen genügen. Mit der Ausweitung der Zielgruppe verkündete Cisco auch gleich den Wegfall regionaler Barrieren: Der Cloud-Managed IT-Service wird als globaler Dienst angeboten.

Mit dem neu gestalteten Dienst bingt Cisco-Meraki zeitgleich ein paar neue Hardware-Komponenten, die im Sinne der Fast IT den aktuellen Stand repräsentieren sollen. Dazu zählen:

– neue 802.11ac-Indoor- und -Outdoor-APs mit integrieren Bluetooth Beacons für ortsbezogene Anwendungen,
– eine neue, umfassende Unified-Threat-Management-Lösung, die Bedrohungen non-stop identifiziert und dank Integration von Sourcefire-Technik gesammelt ausschaltet,
– neue Security-Features für Switches, vor allem in den Bereichen Redundanz, Hochverfügbarkeit und Campus-Connectivity und
– eine intelligente WAN-Lösung für die MX Security-Appliances für alle Arten von Fernverbindungen.

Zur Cisco One Software-Suite sowie einem entsprechenden Cloud-Service folgt in Kürze ein eigener Beitrag.

Informationen rund um die Cisco Live in Mailand finden sich unter www.ciscolive.com/emea/.

"Der Bauplan für die Netzwerke der letzten 20 Jahre eignet sich nicht als Bauplan der Netzwerke für die nächsten 20 Jahre. Daher unser dringender Appell: Lasst Fast IT Wirklichkeit werden", so Gordon Thomson, Managing Director Enterprise Networking EMEAR bei Cisco während der Vorstellung der Cisco-News auf der Cisco live in Mailand. Foto: Stefan Mutschler

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