Weitere Verbesserungen vereinfachen die Administrierbarkeit

Citrix baut Cloud- und Virtualisierungsangebot aus

7. Mai 2009, 22:58 Uhr |

Am zweiten Tag der Citrix-Hausmesse in Las Vegas ging es vor allem um Cloud-Computing und Virtualisierung. Beides Bereiche, die laut Citrix bei weitem noch nicht vollends ausgeschöpft sind. Einer der Gründe dafür könnte die unzureichende Administrierbarkeit sein, die Citrix jetzt mit verschiedenen Modifikationen verbessern will.

Trotz der heißen Diskussionen um den Einsatz von Virtualisierung im Rechenzentrum, ist der
Nutzungsgrad noch immer relativ gering. Citrix meint, dass über 75 Prozent aller Server noch immer
nicht virtualisiert sind, und damit noch viel ungenutztes Einsparungspotenzial zur Verfügung
steht.

Hierzu will Citrix mit einer Reihe an neuen Produkten und Verbesserungen beitragen. Allen voran
der Opensource Xenserver 5.5, der Version 5.5 der Premium Citrix Essentials sowie der neuen
virtuellen Appliance Netscaler VPX. Citrix bietet den Xenserver und den Xen Hypervisor nach wie vor
kostenlos an. Wogegen die Essentials kosten.

Der neue Xenserver 5.5 bietet jetzt eine Reihe von sinnvollen Verbesserungen und Erweiterungen
gegenüber seinen Vorgänger. Als wichtigstes neues Feature gilt die verbesserte Zugangsregelung, die
jetzt mittels einer Active-Directory rollenbasiert möglich ist. Bislang mussten sich die Admins
immer als Root einbuchen, wenn sie das System sicher managen wollten.

Ein weiteres neues Feature ist die Unterstützung von Suse Linux Enterprise 11, Debian 5.0 und
Redhat 5.3 als Gastsystem. Xenconvert bietet jetzt erstmals die Virtual-zu Virtual Migration von
Vmwares Virtual Machine Disk Format auf das von Citrix und Microsoft genutzte Virtual Hard Disk
Forman an, unterstützt werden zusätzlich noch das Open Virtualization Format (OVF), die Open
Virtual Appliance (OVA) und das Xenserver Virtual Appliance Format (XAF).

Das neue Essential-Pack bietet ein verbessertes automatisches Loadbalancing. Ein weiterer
wichtiger Bestandteil dieses Paketes ist die verbesserte Integration mit Third-Party
Storage-Systemen. Diese erfolgt über Citrix? Storagelink-Technik, die eine Reihe an
Programmschnittstellen (APIs) bietet über die der Xenserver native Funktionen der darunter
befindlichen Storage-Systeme nutzen kann. Beispiele hierfür sind Snapshots, Deduplizierung und
Provisioning.

Storagelink wird inzwischen von über 20 Anbietern unterstützt. Bei den Hardware-Anbietern
gehören dazu unter anderen Hewlett-Packard, Netapp und Dell; bei den SAN-Anbietern sind es Qlogic,
Brocade und Emulex und bei den Storage-Software-Anbietern gehören dazu CA, Falconstore und
Vizioncore. Nicht dazu gehört jedoch der Marktführer im Bereich Storage: EMC, die
Muttergesellschaft von VMware.

Mit der neuen virtuellen Appliance Netscaler VPX invertiert Citrix seine bisherige
Webseiten-Delivery-Strategie. Bislang setzte man darauf, dass General-Purpose Server für das
Handling von High-Traffic-Seiten ungeeignet sind und deshalb eine spezielle Appliance erforderlich
sei. Doch der neue Netscaler ist nur noch ein Stück Software, das auf jedem beliebigen Server
laufen kann.

Ein weiterer Vorstoß in Richtung Rechenzentrumskompetenz ist die Ankündigung von verschieden
Cloud-Initiativen und -Services. Für das Citrix Cloud Center (C3) gibt es jetzt ein neues "Service
Provider Licensing Agreement" (SLPA) mit dem die Service-Partner von Citrix alle verfügbaren
Dienste volumenabhängig vertreiben können – das heißt, diese bezahlen am Monatsende nur für die
Anzahl der tatsächlich genutzten User.

Die C3-Plattform wurde jetzt auch um den Xenserver und Xendesktop erweiter. Damit können die
Serviceprovider in Zukunft jede Art von Windows-basierter Applikation über die C3-Plattform als
Software as a Service bereitstellen. C3 bietet auch die Möglichkeit, dass der neue Netscaler VPX in
mehreren Instances läuft, sodass ein entsprechender Multitenant-Betrieb möglich ist.

Hierzu wurde auch eine umfangreiche Partnerschaft mit Amazon angekündigt, bei der C3 in Zukunft
über deren S3– und EC-Plattform angeboten werden wird.

Harald Weiss/CZ


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