Die Technik ist vor allem auf Mobilität ausgerichtet

Citrix erweitert zusammen mit Intel die Xen-Virtualisierung

21. Januar 2009, 23:58 Uhr |

Die Anwendungs- und Desktop-Delivery-Lösung soll es ermöglichen, mehrere virtuelle Maschinen innerhalb desselben Unternehmens-Clients - Desktop oder Laptop - zu betreiben. Die Software kombiniert Intels Vpro-Management- und Sicherheitstechnik mit Citrix Hypervisor und anderen Virtualisierungsanwendungen.

Damit soll die Bereitstellung von Anwendungen und Desktops für Intels Core-2-Desktops und
Centrino-2-Laptops mit Vpro-Technik optimiert werden. Die IT-Abteilungen können damit die Updates
für Desktop-Image und Software sowie für das Betriebssystem von einer zentralen, sicheren Stelle
aus verwalten.

Der neue "Bare-metal" Xen-Desktop, von Citrix unter dem Codenamen "Project Independence"
entwickelt und für die Intel-Virtualisierungs- sowie weitere Vpro-Techniken optimiert, liefert über
Streaming einen Desktop und alle zugehörigen Anwendungen direkt in eine sichere, isolierte
Client-basierte virtuelle Maschine.

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Anders als Server-basierte Desktop-Virtualisierungstechniken hält dieser Ansatz den Desktop und
die Anwendungen direkt auf dem PC-Client vor und führt sie hier aus. Damit soll laut
Unternehmensangaben eine hohe Performance, reichhaltige Grafik und vollständige
Off-Network-Mobilität für Laptop-Nutzer erreicht werden.

Die Vpro-Technik liefert neben Virtualisierungsfähigkeiten eine Reihe von Features für das
Remote-Management und die Sicherheit. IT-Fachleute können etwa einen PC reparieren, auch wenn das
Betriebssystem oder die Festplatte deaktiviert ist. Die ersten Produkte des Project Independence
sollen in der zweiten Hälfte des Jahres verfügbar werden.

Abgrenzung vom VDI-Modell

Viele IT-Anbieter diskutieren das VDI-Modell (Virtual Desktop Infrastructure). Der Ansatz von
Citrix und Intel übernimmt einige Aspekte des Modells, unterscheidet sich aber in anderen davon.
Dem VDI-Modell zufolge werden das Desktop-Image und die Anwendungen in einem zentralen Datencenter
virtualisiert, verwaltet und gespeichert und dann an einen Thin-Client-PC oder ein anderes Gerät
auf dem Desktop des Nutzers gestreamt.

Der Ansatz bietet den Vorteil der Sicherheit und des zentralen Management, doch ist es
schwierig, auf die Daten zuzugreifen, wenn der Nutzer nicht innerhalb des Unternehmensnetzwerks
arbeitet. Auch bei der Prozessor- und Grafik-Performance muss er Abstriche machen.

Im Modell von Citrix und Intel ist der Hypervisor innerhalb einer PC-Firmware, was eine höhere
Sicherheit bietet, weil die verschiedenen VMs voneinander innerhalb der physikalischen Hardware
isoliert sind. Gleichzeitig haben Nutzer die volle Performance zur Verfügung. Sie können auch
innerhalb ihrer VM arbeiten, wenn sie mit dem Netzwerk nicht verbunden sind – ein wichtiger
Vorteil, wenn es um Mobilität geht. Die Geräte werden bei der erneuten Anmeldung ans
Unternehmensnetzwerk synchronisiert.

Auch VMware, immer noch Marktführer im Bereich der x86-Virtualisierung, arbeitet an einer
ähnlichen Produktreihe für Unternehmens-Clients. Der Anbieter plant, später im Jahr diese Art von
Technik über den eigenen vClient und View-Produkte zu bieten. Diese sollen jedoch neben
Client-Virtualisierung dieselben Fähigkeiten auch für Geräte wie Smartphones zur Verfügung
stellen.

Susanne Franke/CZ


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