Sicherheit in Zeiten der Hybrid Cloud

Dame, König, As, SASE

26. August 2021, 7:00 Uhr | Dr. Wihelm Greiner
© Wolfgang Traub

Stellt euch vor, es ist Cloud, und keiner geht hin. Noch vor zehn Jahren hätte dieser Satz bei manchem wohlwollendes Nicken oder verschmitztes Lächeln hervorgerufen. Heute hingegen wäre ein Leben ohne die Cloud schwer vorstellbar: Privat hängen wir am Tropf von Netflix, YouTube, Facebook und Instagram, während die Unternehmen in Pandemiezeiten vielen Beschäftigten spontan das Heimoffizierspatent verliehen und die Produktivität mit Cloud-Services wahrten, nicht zuletzt dank Videoconferencing mittels Zoom & Co. Die sichere Anbindung an das Unternehmensnetz wie auch an die Cloud ist somit wichtiger als je zuvor.

Einst – die Graumelierten oder aber dezent Colorierten werden sich erinnern – herrschte beim Thema Weitverkehrsnetz zumindest in größeren, geografisch verteilten Unternehmen ein regelrechter Hype um die Standortvernetzung per MPLS: Multiprotocol Label Switching erlaubte es seit Ende der 1990er-Jahre, die veralteten, überteuerten und vorrangig auf Sprachkommunikation ausgelegten Standleitungen abzulösen. Es ermöglichte die QoS-gesicherte (Quality of Service) verbindungsorientierte Datenkommunikation zwischen Niederlassungen und der Zentrale, selbst die Vollvermaschung der Standorte war in greifbare Nähe gerückt (obschon ein teures Hobby). Der Siegeszug folgte: Laut dem Analystenhaus Research and Markets lag das globale Marktvolumen für Managed-MPLS-Services 2019 bei 48,6 Milliarden Dollar, bis 2025 soll es auf über 70 Milliarden klettern.

Aber die Gloriole des MPLS-Hypes ist längst verblasst: Nicht nur raubten 20 Jahre Fortschritt beim IP-Routing dem MPLS einige seiner Performance-Vorteile; zugleich ließ der schleichende, aber kontinuierliche Siegeszug der Public Cloud die Vernetzung im Unternehmen deutlich komplizierter geraten, als es der Begriff „Standortvernetzung“ einst vermuten ließ. Zugriff auf Applikationen ist längst nicht mehr gleichbedeutend mit Zugriff auf das Unternehmens-RZ. Vielmehr fordern heute Beschäftigte, wo immer sie arbeiten, zugleich performanten Zugang zu jener wachsenden Fülle von Cloud-Services, die sie für ihre Arbeit benötigen.

Laut „Cloud-Monitor 2021“ von Bitkom und KPMG, vorgestellt im Juni, nutzen inzwischen 82 Prozent der deutschen Unternehmen Cloud-Services, 46 Prozent beziehen diese aus der Public Cloud (36 Prozent meinen also mit „Cloud“ ihre eigene „Private Cloud“ oder eine „Hosted Private Cloud“). Doch beim Zugriff auf die Public Cloud – oder extern gehostete Private-Cloud-Ressourcen – ist der Kommunikationspfad über das Unternehmens-RZ ein Umweg, der aufgrund unnötig aufgeblasener Latenz viel Zeit und Geld sowie Nerven der Belegschaft kostet. Natürlich lassen sich mit Richtlinien punktuelle Direktverbindungen zu Web- und Cloud-Services (Internet Breakouts) definieren. Das kostet allerdings ebenfalls viel Zeit und Geld – sowie diesmal die Nerven des Netzwerkteams.

 

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