Möglichst viele Daten zu sammeln, reicht nicht aus

Datenmenge in Strategie verwandeln

9. August 2022, 7:00 Uhr | Dr. Jens Linden/am
© Wolfgang Traub

Dass Unternehmen eine IT-Strategie haben, ist eigentlich ganz selbstverständlich. Wollen sie jedoch Daten und Analytics gezielt einsetzen, um Prozesse zu optimieren und Entscheidungen zu verbessern, gehen sie häufig unkoordiniert vor. Es fehlt eine Datenstrategie, die ein festes Rahmenwerk für die erfolgreiche und kontinuierliche Datenwertschöpfung vorgibt.

Der Erfolg von Unternehmen hängt in zunehmendem Maße von ihrer Fähigkeit ab, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Nur so können sie operative Prozesse optimieren, sich frühzeitig auf Veränderungen des Marktes einstellen und die Auswirkungen disruptiver Ereignisse minimieren. Vielen Unternehmen fällt es allerdings noch schwer, die dafür notwendige Datenwertschöpfung gezielt voranzutreiben – sie wissen, dass sie ihre Daten irgendwie nutzen müssen und starten daher zahlreiche Initiativen und Projekte. Diese laufen dann mehr oder weniger unkoordiniert ab, sodass die Daten am Ende in unterschiedlichen Plattformen feststecken, teilweise inkonsistent sind und sich nur für sehr isolierte Anwendungsfälle einsetzen lassen. Ein solches Vorgehen ist nicht nur teuer, sondern bremst auch die zukünftige Datennutzung aus, weil die verschiedenen Lösungen erst in einer unternehmensweiten Plattform konsolidiert sein müssen, die eine einheitliche und hochwertige Datenbasis für alle denkbaren Anwendungsfälle bereitstellt.

Grundsätzlich ist die Situation vergleichbar mit den ersten Jahren des Cloud-Zeitalters, als Unternehmen mit unzähligen neuen Cloud-Anwendungen herumexperimentierten. Nicht selten trieben damals einzelne Fachabteilungen die Einführung ihrer Wunsch-Services voran, wobei Themen wie Governance oder das Zusammenspiel mit anderen Services nur eine untergeordnete Rolle spielten. Inzwischen haben die meisten Unternehmen jedoch eine Cloud-Strategie entwickelt, die sich an der IT- und der Unternehmensstrategie orientiert und klare Vorgaben macht, in welchen Bereichen Cloud-Dienste im Einsatz sein dürfen und welche Anforderungen diese erfüllen müssen. Ähnliches leistet eine Datenstrategie für die Datenwertschöpfung – sie steckt die Rahmenbedingungen für eine kontinuierliche und koordinierte Nutzung von Daten ab und definiert einen Fahrplan für die Umsetzung aller Maßnahmen.

Eine Datenstrategie verhindert nicht nur den Wildwuchs aus Plattformen und Anwendungen, sondern auch Ressourcenverschwendung durch ziellose Aktivitäten. Gerne tragen Unternehmen nämlich große Datenberge zusammen, ohne konkrete Anwendungsfälle zu haben – die würden sich später schon ergeben, so die Hoffnung, und dann von der reichhaltigen Datenbasis profitieren. Sinnvoller ist es indes, die bereits vorhandenen Daten zu nutzen und neue Daten nur dort zu erheben, wo sie tatsächlich für die Beantwortung bestehender Frage- und Problemstellungen nötig sind.

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