Infrastruktur-Management für KMU

DCIM für alle

15. Januar 2015, 7:00 Uhr | Jan Moll, Geschäftsführer von Dtm Datentechnik Moll, www.dtm-group.de./pf

Datacenter-Infrastructure-Management (DCIM) galt lange Zeit als Thema für Rechenzentren und entsprechend große Unternehmen. Doch eine ganzheitliche Sicht auf alle IT-Systeme wird auch für kleine und mittelständische Unternehmen immer wichtiger.

Im Zuge der Digitalisierung von Produktionsvorgängen und eines immer stärker vernetzten Arbeitens sind inzwischen nahezu alle Geschäftsprozesse mit der IT verflochten. Doch schon der Überblick über jedes einzelne Gewerk einer IT-Infrastruktur erfordert detaillierte Dokumentation. In der Netzwerkverkabelung zum Beispiel ist für die Signalverfolgung und die Wartung der Installation eine saubere Visualisierung unabdingbar. An der Verkabelung wird auch besonders deutlich, wie stark der physische und der logische Aufbau einer IT-Infrastruktur ineinandergreifen. Mit anderen Worten: Wer den Überblick über seine IT-Prozesse verliert, hat bald auch seine Geschäftsprozesse nicht mehr im Griff.
In Großunternehmen haben sich Softwarelösungen für ein strukturiertes Datacenter-Infrastructure-Management deshalb schon lange etabliert. Speziell für börsennotierte Unternehmen, aber auch für Behörden, die jeweils besonderen Compliance-Vorschriften unterliegen, spielt dabei zudem die Unterstützung der Software bei der rechtssicheren Dokumentation ihrer IT eine große Rolle. So setzen viele DAX-Unternehmen heute auf DCIM-Lösungen wie beispielsweise die Softwaresuite Command des deutschen Herstellers FNT.
Doch inzwischen müssen auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU/SMB) nicht mehr auf DCIM-Unterstützung verzichten. So hat beispielsweise FNT auch eine für den KMU-Bereich speziell angepasste SMB-Version entwickelt - angeboten als Software as a Service (SaaS), die regionale Partner auf ihren Servern betreiben. Bei einer solchen Lösung ist nicht nur die Datenhaltung innerhalb Deutschlands garantiert, sondern auch ein Datenverlust durch redundante Sicherungssysteme ausgeschlossen. Ein SaaS-Modell ermöglicht zudem die Nutzung über Monatspauschalen, die sich etwa nach Leistungsumfang und Zahl der Benutzer richten. Damit entfallen hohe Anfangsinvestitionen für den Kauf einer Softwarelizenz, und die Anschaffungshürden sinken für kleinere Unternehmen deutlich. Wenn ein solches Tool bereits in großen Organisationen erprobt ist und sich im Zuge seiner Entwicklung an deren Bedürfnisse angepasst hat, dann sollte es auch im KMU-Bereich in der Lage sein, sehr komplexe Architekturen abzubilden.
 
Reaktion auf zahlreiche neue Anforderungen
Die Herausforderungen ergeben sich dabei aus verschiedenen Faktoren, die technischer, organisatorischer oder ökonomischer Natur sein können. Zu den technischen Faktoren, die zu mehr Komplexität im Netzwerk führen, zählen Medienwechsel (von Kupfer auf Glasfaser), die Einführung von Voice over IP, die Einbindung mobiler Endgeräte sowie der Trend zur Virtualisierung einerseits und - Stichwort Industrie 4.0 - zur Vernetzung von Produktionsprozessen, die bislang als Stand-alone-Systeme betrieben wurden.
Organisatorische Faktoren können einerseits quantitativer Art sein: Unternehmen wachsen und internationalisieren sich, woraus sich eine Zentralisierung der IT, aber auch eine Aufteilung von Zuständigkeiten ergeben können. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die Verfügbarkeit der Systeme, weil praktisch alle Geschäftsprozesse von diesen abhängen. Eher qualitativer Natur sind strategische Veränderungen, die auf eine stärkere Orientierung der IT-Workflows an den Geschäftsprozessen abzielen oder Synergien zwischen verschiedenen Bereichen zu schaffen suchen.
Zu den ökonomischen Faktoren zählen in den meisten Fällen knapper werdende Personalressourcen bei wachsendem Kostendruck. Im Alltag der meisten Rechenzentren sind daher die Zusammenarbeit mit verschiedenen externen Dienstleistern sowie die Einsparung von Energie das Gebot der Stunde. Dies erfordert eine übersichtliche Dokumentation und die Erhebung von belastbaren, konsistenten Daten als Grundlage für Analysen, Planungen und Entscheidungen.
Ein leistungsfähiges DCIM-Tool kann dabei Transparenz über den Bestand der IT-Komponenten und deren Stromverbrauch schaffen, ermöglicht aber auch Auswertungen in Bezug auf auslaufende Wartungsverträge und veraltete Hardware. Es hilft also bei der Steuerung des alltäglichen IT-Betriebs ebenso wie bei der strategischen Planung. Gerade in kleineren Unternehmen, bei denen oft nur ein oder zwei hauptamtliche IT-Administratoren die Verantwortung für die Systeme tragen, schützt eine softwaregestützte IT-Verwaltung vor dem Verlust von personengebundenem Wissen, wenn jemand erkrankt oder das Unternehmen verlässt. Dokumentationsfunktionen der verwendeten Software sollten dabei revisionssicher sein in Bezug auf die gesetzlichen Anforderungen und Pflichten in Sachen IT.
Doch schon im Normalbetrieb können Unternehmen die Personalressourcen mit einer geeigneten Software viel effizienter nutzen. Denn diese hilft, Wege und Bearbeitungszeiten stark zu verkürzen und im Notfall die Ursachenanalyse und Fehlerbeseitigung zu beschleunigen. Möglich ist dies, wenn die verwendete DCIM-Lösung mithilfe eines durchgängigen Datenbankmodells alle vorhandenen physischen und logischen Objekte einer IT-Infrastruktur abbilden kann. Das Wort "abbilden" ist dabei ganz wörtlich zu verstehen: FNT Command SMB beispielsweise kann über 50.000 vordefinierte IT-Komponenten zahlreicher Hersteller fotorealistisch visualisieren. Die Herstellerangaben zu den Komponenten wie Leistungsaufnahme, Gewicht, Wärmeabgabe, Abmessungen etc. lassen sich dabei mit ausgegeben.
 
Verwaltung und Planung
In dieser Hinsicht geht eine moderne DCIM-Lösung deutlich über ein reines Monitoring-Tool hinaus und kann sich als umfassendes Planungswerkzeug erweisen. Denn mit geeigneter Software kann der IT-Verantwortliche etwa auch das Patchen simulieren - innerhalb des 19-Zoll-Schranks wie auch schrankübergreifend - und erhält beim Platzieren und Verkabeln sofort eine Plausibilitätsprüfung für die angedachte Variante. Plan- und Ist-Status sind dabei farblich gekennzeichnet. Der letztendliche Ist-Stand leitet sich stets automatisch aus der Planung ab, es kann also nicht passieren, dass ein Status-Update vergessen wird.
Zudem kann ein abgestufter, individuell wählbarer Leistungsumfang einer DCIM-Lösung, der sich dem aktuellen Bedarf des Unternehmens anpassen lässt, den Anforderungen im KMU-Bereich entgegenkommen. So sollte etwa in einer Basisversion unter anderem die Darstellung von passiver Infrastruktur und Rack-Aufbauten möglich sein, ebenso wie Liegenschaftsverwaltung, Kabel-Management und Umbauplanung. Darüber hinaus könnten dann Funktionen wie die Visualisierung von Sicherungen, IP-Netzen und Signalwegen sowie Stromverwaltung und Schwellenwertermittlung als nächste Stufe zur Verfügung stehen. Das volle Leistungsspektrum einer solchen Lösung wartet dann mit weiteren Funktionsbereichen auf - wie etwa Flächenverwaltung, Bau- und Kapazitätsplanung, Visualisierung von Rechenzentren, Verwaltung von Server-, Storage- und SAN-Komponenten, Software-Management und Unterstützung von ITIL-Prozessen.
 
Professionelle Implementierung
Für die Einrichtung einer solchen KMU-Lösung vor Ort arbeitet beispielsweise FNT mit Implementierungspartnern zusammen, die bereits mit seiner Enterprise-Version vertraut sind. So etwa Dtm Group, ein Lösungsanbieter, der über rund zwei Jahrzehnte Erfahrung mit der Implementierung der Software in Großunternehmen verfügt, die er nun auch mittelständischen Anwendern zur Verfügung stellen kann.
Dabei ist es von Nutzen, wenn Fachpersonal, das nicht nur mit der Administrator-, sondern auch mit der Planer-Sichtweise auf Datacenter vertraut ist, die Software beim Anwender einrichtet, die zu verwaltenden Gewerke in die Datenbanken einpflegt sowie die Anwender bei der Einführung der entsprechenden Prozesse und Dokumentationen im Unternehmen unterstützt. All dies ermöglicht es dann dem Unternehmen, schon nach sehr kurzer Zeit produktiv mit einem solchen Tool zu arbeiten.

 

 

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Ein DCIM-Tool wie FNT Command SMB ermöglicht den ganzheitlichen Blick auf physische und logische Aspekte von Netzwerken. Bild: FNT

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