Der BVDW verpflichtet renommierten Datenschützer als Vorsitzenden

Deutschland bekommt einen Internet-Rat

9. August 2009, 22:57 Uhr |

Die vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ins Leben gerufene Initiative Deutscher Internet Rat (DIR) zum Datenschutz in digitalen Welten nimmt konkrete Formen an.

Mit dem Deutschen Internet Rat (DIR) startet der BVDW den Versuch, die Interessen von
Verbrauchern einerseits und der Internet-Wirtschaft andererseits zu harmonisieren. Das Konzept des
DIR wird von den wichtigsten Firmen in diesem Bereich getragen und erfreut sich laut BVDW auch
einer breiten Unterstützung seitens Verbänden, Ministerien und der Politik.

Mit Prof. Dr. Hartmut Pohl konnte jetzt ein renommierter Datenschutz- und IT-Sicherheitsexperten
für die Leitung gewonnen werden. Laut BVDW übernimmt Pohl seine Aufgabe mit sofortiger Wirkung. Mit
der Verpflichtung von Prof. Pohl nehme der DIR nun auch nach außen sichtbar Gestalt an, so der
BVDW.

"Es ist uns gelungen, mit Prof. Pohl einen der renommiertesten Experten Deutschlands für
Datenschutz- und Sicherheitsfragen als strategischen Berater zu gewinnen", betont Matthias Ehrlich,
Vizepräsident des BVDW. "Mit seiner Expertise und Erfahrung können wir nun die nächsten Maßnahmen
fundiert angehen", so Ehrlich weiter.

Die Leitung des DIR ist für Prof. Pohl eine weitere Herausforderung in seiner langjährigen
Tätigkeit im Bereich Datenschutz- und IT-Sicherheit. "Es ist notwendig, dass wir im
Online-Datenschutz eine freiwillige Selbstregulierung implementieren und damit für mehr Sicherheit
und Transparenz in den digitalen Welten sorgen", begründet Prof. Pohl zu sein Engagement.

Der DIR sieht die Formulierung und Etablierung eines Anwendungskodex zur freiwilligen
Selbstregulierung vor und will zeitnah praxistaugliche Standards zur Umsetzung von Daten- und
Verbraucherschutz in digitalen Welten erarbeiten. Wichtiger Bestandteil soll dabei eine
transparente und nutzerfreundliche Qualitätszertifizierung von Unternehmen anhand eines
Datenschutz-Gütesiegels werden, welches im Rahmen der Kommunikation mit dem Verbraucher einsetzbar
ist.

Zu Beginn seines Engagements hat Prof. Pohl klare Vorstellungen zur Positionierung des DIR: "In
der Wahrnehmung der Verbraucher muss das DIR-Siegel ebenso leicht verständlich sein, wie
Kennzeichnungen im Lebensmittelbereich. Entscheidend ist, dass das DIR-Konzept im Unterschied zu
vielen anderen Selbstverpflichtungsansätzen die Schaffung einer Beschwerdestelle beinhaltet, die
entsprechende Verstöße auch sanktionieren kann. Das wird mittelfristig zu einer hohen Akzeptanz und
Wertigkeit des DIR beitragen."

CZ/LANline

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