Netzwerküberlastung durch Livestreams

eCDNs schaffen Abhilfe

21. Juni 2021, 7:00 Uhr | Christopher Probst-Ranly/am

Das Kommunizieren per Video hat den Unternehmensalltag in den letzten Jahren stark verändert. Doch der drastische Anstieg digitaler Kommunikation stellt in vielen Fällen eine große Herausforderung für das Netzwerk dar. Enterprise Content Delivery Networks (eCDN) können helfen, Videodaten effizient zu verteilen und Netzwerküberlastungen durch begrenzte Bandbreitenkapazität zu verhindern. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten, die dabei helfen, Livestreams sicher und skalierbar zu übertragen.

Spätestens seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie sind viele Unternehmen darauf angewiesen, in Sachen Digitalisierung aufzurüsten und ihren Angestellten das Arbeiten aus dem Home-Office zu ermöglichen. So gaben 81 Prozent der Unternehmen an, seit Beginn der Pandemie auf persönliche Treffen zu verzichten und diese stattdessen online zu organisieren oder ein solches Vorhaben zumindest zu planen, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigte. Um digitale Konferenzen umsetzen zu können, nutzen etwa 79 Prozent der Unternehmen Kommunikations-Tools wie Microsoft Teams, Slack und Zoom. Doch immer mehr Unternehmen wollen nicht nur die persönliche Kommunikation digitalisieren, sondern auch größere Veranstaltungen wie Betriebsversammlungen oder Mitarbeiterevents online an ihre Beschäftigten übertragen. Dies ist zum einen den Auswirkungen der Pandemie geschuldet, gibt zum anderen aber auch einen Ausblick in die Zukunft. Viele Unternehmen wollen ihren Angestellten auch künftig die Möglichkeit geben, im Home-Office zu arbeiten. Doch ohne die Möglichkeit, Firmenevents live zu übertragen, ist das nicht denkbar. Für die technischen Infrastrukturen stellen Livestreams von größeren Events jedoch oft eine immense Herausforderung dar.

Gefährdung für das Netzwerk

Eine Firmenveranstaltung live an seine Mitarbeitenden zu übertragen, ist in der Theorie relativ einfach. Die meisten Firmen nutzen bereits Kommunikations-Tools oder Enterprise-Video-Plattformen, die eine Livestream-Option enthalten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anbieter, die sich auf Webcasting für Unternehmen spezialisiert haben und sie von der Produktion bis hin zur Übertragung unterstützen.

 

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Streaming-Usecase mit eCDN-Lösung.
© Bild: StriveCast

Jedoch sind die internen Netzwerkstrukturen der Unternehmen oft nicht darauf ausgelegt, derart große Datenmengen, wie sie bei einem Livestream für einen Großteil der Beschäftigten anfallen, zu übertragen. Die vorhandene Bandbreite ist oft schlichtweg nicht ausreichend, um alle Beteiligten mit einem ruckelfreien Stream in guter Qualität zu versorgen. Der Stream kann nicht mehr störungsfrei laufen und Buffering oder die komplette Überlastung des Netzwerks sind die Folgen. Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie kämpfen immer mehr Unternehmen mit diesem Problem: Durch die räumliche Trennung der einzelnen Angestellten sind sie auf die Live-Übertragung ihrer Veranstaltungen angewiesen. In vielen Fällen ist es nicht möglich, die gesamte Belegschaft aus dem Home-Office arbeiten zu lassen, stattdessen halten einige wenige im Büro die Stellung.

Doch je nach Unternehmensgröße reicht bereits ein kleiner Anteil an Nutzenden aus, um das interne Netzwerk zu überlasten. Und je mehr Beschäftigte zukünftig zurück in die Büros kehren, desto schneller sind die technischen Kapazitäten erreicht. Die meisten mittelständischen bis großen Unternehmen in Deutschland verfügen über 1-GBit/s-Leitungen. In diesem Fall spricht man bereits von einer High-Speed-Verbindung. Ein durchschnittlicher Videostream verbraucht etwa 3 MBit pro Sekunde und Nutzendem, an den die Übertragung erfolgt. Ein Unternehmen, das über eine 1-GBit/s-Leitung verfügt und etwa 500 Personen beschäftigt, wäre demnach schon nicht mehr in der Lage, die gesamte Belegschaft mit einem Livestream zu erreichen. Rein rechnerisch gelänge es lediglich 333 Nutzenden, auf den Stream zuzugreifen. Jedoch nur, solange keine anderen Prozesse laufen, die ebenfalls einen Teil der Bandbreite benötigen. Bei großen Unternehmen, die tausend Mitarbeitende oder mehr beschäftigen, taucht dieses Problem also bereits auf, wenn sich etwa 30 Prozent der Belegschaft nicht im Home-Office befinden. Da die neuen Wege der Kommunikation für viele Unternehmen nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken sind, müssen diese sichere und effiziente Lösungen finden. eCDNs können im Einsatz sein, um Bandbreitenprobleme während Videoübertragungen zu verhindern. Grundsätzlich funktionieren sie, indem sie den Datenverkehr an der Eintrittsstelle in das Netzwerk reduzieren und die Daten stattdessen hinter der Firewall im eigenen Netzwerk verteilen. So lassen sich Bandbreite effizient einsparen und das Netzwerk schonen.


  1. eCDNs schaffen Abhilfe
  2. Wege der Datenverteilung

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