Softwarebereitstellung effizient organisieren

Fit für virtuelle und mobile Applikationen

11. April 2014, 7:00 Uhr | Maureen Polte/wg, Vice President of Product Management bei Flexera, www.flexera.com.

IT-Abteilungen stehen immer unter dem Druck, ihre Effizienz und ihre Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Die Softwarebereitstellung stellt hier keine Ausnahme dar. Die IT muss den Prozess der Anwendungsvorbereitung - also von der Paketierung bis zur Migration - so gestalten, dass die Softwarebereitstellung kontinuierlich und vorhersehbar funktioniert. Der Prozess muss sich an neue Techniken und veränderte Geschäftsbedingungen anpassen, berechenbare Messwerte und Ergebnissen liefern und technikübergreifend nutzbar sein.Weltweit stehen IT-Abteilungen vor den gleichen Aufgaben und Herausforderungen: Migrationsprojekte auf Windows 7, die wegen Microsofts Support-Aufkündigung für Windows XP zum April 2014 hin initiiert wurden, sind so gut wie abgeschlossen. Softwarepaketierer haben dennoch genügend zu tun, beispielsweise Softwarevirtualisierung (einschließlich der Migration von App-V 4.5 auf App-V 5.0), Migrationen von SCCM 2007 auf SCCM 2012 oder Initiativen hinsichtlich Consumerization oder BYOD (Bring Your Own Device). Viele erfahrene IT-Manager sehen in der Softwarevirtualisierung einen wichtigen Trend, und auch Gartner erwartet, dass diese in ungefähr zwei Jahren weit verbreitet sein wird. Zahlreiche Unternehmen planen, bis zu 70 Prozent ihrer Anwendungen zu virtualisieren. Neben all diesen technischen Entwicklungen arbeiten IT-Abteilungen daran, die Problemlösungszeiten zu reduzieren und bessere SLAs (Service Level Agreements) zu erzielen. Erfahrungen aus dem Privatanwenderbereich verstärken den Wunsch nach schnelleren und besseren Ergebnissen bei IT-Serviceanfragen. Anwender im Unternehmen fragen den CIO immer häufiger: "Ich lade einfach eine App aus dem App Store herunter und kann sie sofort benutzen. Warum ist das hier so kompliziert?" Anwender erwarten schnelle, nahezu sofortige Bereitstellung, wenn sie eine Software für ihre Arbeit benötigen - wie sie es aus ihrem privaten Umfeld gewohnt sind. In vielen Unternehmen steht derzeit das Thema BYOD auf der Agenda. Zusammen mit dem Trend der Consumerization der IT führt dies dazu, dass sich IT-Abteilungen zunehmend um das Mobile-Application-Management kümmern müssen. Um diese Trends besser unterstützen zu können, plant Microsoft häufigere Releases neuer Windows-Versionen. Die schnellere Abfolge von Software-Releases in Microsofts Ökosystem wird vielen Leuten zu schaffen machen. Aber die Welt ändert sich und Unternehmen sollten sich daher daran gewöhnen. Microsoft wird nicht mehr alle drei Jahre ein neues Betriebssystem herausbringen, sondern jedes Jahr. Außerdem endet der Support für Windows 8 bereits Ende 2015. Web-Anwendungen werden davon ebenso betroffen sein, da jede neue Windows-Version normalerweise von einer neuen Version des Internet Explorers begleitet wird. Deswegen empfiehlt Gartner, dass Unternehmen ihre Richtlinien und Prozesse für Software-Updates an diese neue Wirklichkeit anpassen. Als Reaktion darauf initiieren viele Unternehmen Desktop-Transformationsinitiativen und verschieben ihren Fokus weg von der Verwaltung von Geräten hin zum Management von Anwendungen und Daten. Dies zielt darauf ab, flexible Software-Bereitstellungsmodelle zu implementieren, mit denen die richtige Anwendung auf das richtige Gerät gelangt. IT-Abteilungen müssen sich daher auf die Software konzentrieren und sicherstellen, dass sie diese über unterschiedliche Bereitstellungsmechanismen verteilen können.   Anwendungen für verschiedene Bereitstellungsmodelle rüsten Aus all diesen Gründen sollten IT-Abteilungen ihren Prozess für die Anwendungsvorbereitung auf ein angemessenes Niveau bringen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen dabei: bestehende Migrationsprojekte abschließen und sich auf neue vorbereiten, jährliche Releases von Microsoft unterstützen, mehrere Softwareformate aus dem gleichen Paketierungsprozess entwickeln, diese für mehrere Bereitstellungsmodelle testen und vorbereiten, Reaktionszeiten verbessern und Zeitaufwand reduzieren. Aber was macht einen leistungsfähigen Prozess für die Anwendungsvorbereitung aus? Beispielsweise sollte die Verwaltung, Verifizierung und Kontrolle der Softwarepakete problemlos möglich sein und die IT-Abteilung die Pakete sicher ausliefern können. Der Prozess muss zukunftssicher gestaltet sein, sodass sich neue Techniken - zum Beispiel mobile Varianten von Applikationen - ohne Weiteres integrieren lassen. Das Ziel ist erreicht, wenn man diese Techniken ohne Auswirkung auf die SLAs übernehmen kann. Der aufgesetzte Prozess erstellt dann immer ein Softwarepaket basierend auf den gewünschten Standards.   Schneller implementieren Die Verantwortlichen für die Anwendungsvorbereitung müssen sich dafür zu umfassenden Verwaltern der eingesetzten Software wandeln. Neben einer kontinuierlichen Beschleunigung der Softwarebereitstellung und der unbedingten Einhaltung der SLAs müssen IT-Teams agil sein und Anwendungen stets im geeignetsten Format paketieren. Zudem gilt es, Software-Updates und neue Versionen zu antizipieren und schnell zu implementieren sowie die neuen Möglichkeiten von mobilen und SaaS-Anwendungen gewinnbringend einzusetzen. Schließlich wird von der IT erwartet, zusätzlich zu den alltäglichen Paketierungsaufgaben große Migrationsprojekte zu planen und vorzubereiten. Hier dürfen Budgetüberlegungen nicht fehlen. Programme zur Kosteneinsparung, etwa durch Server- und Desktop-Virtualisierung oder Softwarekonsolidierung, sind den meisten IT-Abteilungen wohlbekannt. Oft übersehen diese jedoch, dass sich im Prozess der Anwendungsvorbereitung selbst Einsparpotenziale verbergen. Denn Probleme und Verzögerungen bei der Softwarebereitstellung produzieren "versteckte Kosten" im IT-Budget. Ein durchdachter Prozess für die Anwendungsvorbereitung mit den entsprechenden Kontrollmechanismen kann daher dazu beitragen, diese Potenziale fortlaufend zu identifizieren und zu heben. Daneben können IT-Abteilungen so die Auswirkungen von Budgetkürzungen darstellen sowie Leistungsreduzierungen entsprechend quantifizieren. Lücken oder Schwachstellen im Prozess führen zu höheren Ausgaben und niedrigerer Produktivität. Zusammenfassend zeichnet sich ein vollentwickelter Prozess für die Anwendungsvorbereitung insbesondere durch drei Aspekte aus: 1. Er lässt sich an neue Techniken und veränderte Geschäftsbedingungen anpassen, ohne sich der Gefahr auszusetzen, die SLAs zu verletzen. 2. Ergebnisse und Messwerte sind berechenbar. Jede Prozessphase lässt sich standardisiert darauf untersuchen, inwieweit sie mit den SLAs etwa zu Verfügbarkeit, Verarbeitungsdauer oder Wartezeit übereinstimmt. Dadurch kann das Softwarepaketierungsteam als Dienstleister auftreten. 3. Der Prozess ist agnostisch hinsichtlich Techniken sowie Anbietern und kann alle Anwendungen - Desktop-basierte, virtuelle, mobile und Web-basierte - mit denselben Werkzeugen und Verfahren verwalten. Ein vollentwickelter Prozess der Anwendungsvorbereitung lässt IT-Abteilungen einen entscheidenden Spagat meistern: Sie können die Softwarebereitstellung beständig sowie berechenbar gestalten und gleichzeitig ihren Beitrag zur Kostendisziplin im Unternehmen leisten.

Die Softwarebereitstellung gliedert sich in sechs Phasen. Bild: Flexera

Dashboard-Ansichten der Paketvalidierung sowie möglicher Konflikte erleichtern die Anwendungsvorbereitung. Bild: Flexera

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