IaaS-Lösungen ausfallsicher bereitstellen

Hochverfügbarkeit "as a Service"

10. Juli 2015, 6:00 Uhr | Jens Tamm, Vice President Enhanced Computing Solutions bei Interoute, www.interoute.de/pf

Die wachsende Zahl datenintensiver Anwendungen und Geschäftsmodelle zieht oft die ausgelagerte Nutzung von Infrastructure as a Service (IaaS) nach sich: Dies eröffnet Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten in den Bereichen dediziertes Hosting oder Public/Private Cloud sowie deren Kombination in Form von Hybridansätzen. IaaS-Anbieter wiederum sind gefor-dert, ihren Kunden höchstmögliche Verfügbarkeit von Prozessen zu bieten und das Risiko von Ausfallzeiten zu minimieren.

Anbieter von IaaS-Lösungen haben aufgerüstet und sind heute in der Lage, sowohl auf die gestiegene Nachfrage als auch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Kunden zu reagieren. So haben sie in den vergangenen Jahren verstärkt redundante Strukturen geschaffen, um geschäftskritische Daten innerhalb der IT-Infrastruktur vor Ausfällen zu schützen. Dazu gehören der Bau neuer Rechenzentren etwa in Deutschland und im europäischen Ausland sowie die Ausweitung von Netzwerken, um diese zu verbinden. Bestehende Rechenzentren wurden und werden modernisiert, sodass die Anbieter ihren Kunden adäquate Services liefern können.
Denn nicht nur redundante Strukturen und lokale Backups erhöhen die Ausfallsicherheit, sondern auch Gebäudemerkmale im Rechenzentrum selbst, wie beispielsweise leistungsfähige Klimaanlagen und Hardware auf dem neuesten Stand der Technik. Auch das Thema Energieverbrauch ist essenziell, wenn es um den störungsfreien Betrieb von Rechenzentren geht. Und dies nicht nur aufgrund des gestiegenen Bewusstseins für den Umweltschutz, sondern auch und vor allem, weil die Betreiber von Rechenzentren die Notstromkapazitäten nur dann planen können, wenn sie den tatsächlichen Verbrauch der gesamten Anlage kennen, da die redundante Sicherstellung der Stromversorgung auch einen Vorrat an fossilen Brennstoffen voraussetzt. Energieeffiziente Klimaanlagen - etwa mit Kaltwassersätzen - sind eine weitere Voraussetzung für einen reibungslosen Betrieb in einem voll ausgelasteten Rechenzentrum.
Zu den wichtigsten Kriterien, die IT-Verantwortliche ihrer Entscheidungsfindung rund um IaaS-Anbieter zugrunde legen, gehören neben den prominenten Themen Datenschutz und Datensicherheit damit die Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit der Infrastruktur. Im besten Fall stellt ein Anbieter von IaaS-Lösungen nicht nur die gewünschte Speicher- und Rechenkapazität bereit, sondern kann aus einer Hand auch ein Netzwerk mit einer entsprechend hohen Performance sowie eine Vielzahl an Rechenzentrumsstandorten liefern. Dies bietet Unternehmen bei einer Vielzahl von in das Netz eingebetteten Rechenzentren die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, wo sie ihre Daten oder Applikationen betreiben wollen und auch an welchem Standort das Backup erfolgen soll.
 
Zertifikate und Klassen der Hochverfügbarkeit
Hochwertige Zertifikate, die unabhängige Institutionen vergeben, sind dabei für die Einschätzung der Informationssicherheit eines Anbieters unerlässlich. Auszeichnungen wie ISO 27001 und ISO 20000, die Kriterien des US-amerikanischen Uptime Institutes in der TIA-942 (Telecommunications Infrastructure Standard for Data Centers) sowie die Richtlinien des BSI-Grundschutzes bieten einen ersten Überblick über Daten- und Ausfallsicherheit der Rechenzentren eines Anbieters.
Das Kriterium Hochverfügbarkeit wird jeweils im Rahmen des Service Level Agreements (SLA) festgelegt und ist in die Klassen 2 bis 6 eingeteilt. Die Klasse gibt die Verfügbarkeit einer Infrastruktur im Verlauf eines Jahres in Prozent an. So bedeutet Klasse 5 eine Verfügbarkeit von 99,999 Prozent oder eine maximale Ausfallzeit von fünf Minuten und 16 Sekunden pro Jahr beziehungsweise 26,3 Sekunden pro Monat. Neben den gebäudeimmanenten Faktoren, lässt sich die Hochverfügbarkeit von Infrastruktur vor allem durch gut geschultes Personal im Rechenzentrum sowie Backups an weiteren Standorten sicherstellen.

Eigene Hardware und Cloud-Ressourcen lassen sich dank IaaS-Nutzung in einem Virtual Datacenter (VDC) sinnvoll zu redundanten IT-Infrastrukturen kombinieren.

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