ISG-Report zum Public-Cloud-Markt

Hyperscaler profitieren von der COVID-Krise

26. Januar 2021, 7:00 Uhr |
© Wolfgang Traub

Die Pandemie hat das Geschäft der Public-Cloud-Anbieter zusätzlich befeuert, so das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen ISG. Public-Cloud-Angebote seien aber kein Selbstläufer, denn die Unternehmen in Deutschland erwarten eine Datenhaltung und -verarbeitung in hiesigen Rechenzentren.

Aufgrund des Public-Cloud-Booms suchen Unternehmen laut ISG-Angaben intensiv nach Partnern, die sie bei der Migration in die Cloud unterstützen. „Beim Wechsel in die Cloud sind grundlegende Fragen zu klären“, so Heiko Henkes, Director und Prinicipal Analyst bei ISG. Es gelte zum Beispiel zu analysieren, welche Anwendungen sich für den Umzug in die Cloud eignen und wie sie sich am besten migrieren lassen.

„Bei dieser Migration kommen die Unternehmen ohne die Partneranbieter der Hyperscaler kaum aus – etwa um alte Großrechner-Applikationen mit dem notwendigen Know-how und geeigneten Werkzeugen cloudfähig zu machen“, so Henkes. Auch sei es oft nicht ratsam, Anwendungen eins zu eins (per „Lift & Shift“-Ansatz) in die Cloud zu migrieren. „Auf diese Weise verzögert man die Herbeiführung einer Lösung nur“, so Henkes. Ein Cloud-Dienstleister könne hier helfen, Unternehmenssysteme vor der Cloud-Migration zu konsolidieren.
 
Das Marktsegment „Hyperscale Infrastructure and Platform Services“ ist laut ISG vor dem Hintergrund der Pandemie noch stärker gewachsen als zuvor. Dies betreffe Infrastructure as a Service (IaaS) ebenso wie Software as a Service (SaaS). Dabei sei es den Anwenderunternehmen wichtig, Services aus nächster Nähe zu beziehen. Neben regulatorischen Bestimmungen zum Ort der Datenhaltung spielten hier auch Latenzanforderungen eine Rolle. Zudem habe das jüngst erfolgte Ende des Datenschutzabkommens „Privacy Shield“ zwischen der EU und den USA die Forderung des Marktes nach Vor-Ort-Rechenzentren noch einmal verstärkt. Doch in Deutschland verfügen mittlerweile alle großen Hyperscaler über eigene Rechenzentren, die sie entweder in Eigenregie oder über Colocation-Partner betreiben.

 

Im Marktsegment „Hyperscale Infrastructure & Platform Services“ untersuchte ISG insgesamt 19 Anbieter. Sechs davon stuft das Beratungsunternehmen als „Leader“ ein, als „Rising Star“ den deutschen Anbieter Ionos.
Im Marktsegment „Hyperscale Infrastructure & Platform Services“ untersuchte ISG insgesamt 19 Anbieter. Sechs davon stuft das Beratungsunternehmen als „Leader“ ein, als „Rising Star“ den deutschen Anbieter Ionos.
© ISG

„Auch die großen Hyperscaler werden langfristig nicht mehr nur auf die Verfügbarkeit großer Rechenzentren zählen können“, sagt Henkes. „Sie entwickeln immer häufiger Technologien, um hybride Cloud-Lösungen zu ermöglichen und Kunden dabei zu unterstützen, lokale Appliances auf Basis von globalen Public Cloud-Standards zu betreiben.“ Dieser Trend hin zur „verteilten Cloud“ lasse sich bei den Anbietern bereits beobachten.
 
Weitere Informationen finden sich unter www.isg-one.com.

 

 


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