Chinesischer Partner Huawei ist der US-Regierung ein Dorn im Auge

Investoren übernehmen 3Com

8. Oktober 2007, 22:57 Uhr |

3Com hat seinem Verkauf an ein Konsortium unter der Leitung der Beteiligungsgesellschaft Bain Capital Partners zugestimmt. Das traditionsreiche Netzwerkunternehmen erhofft sich davon eine bessere Positionierung im globalen Markt. Allerdings könnte die US-Regierung den Deal noch kippen. Grund für den Argwohn der Amerikaner: Der chinesische 3Com-Partner Huawei ist an der Investorengruppe beteiligt. Beide Firmen haben schon seit längerer Zeit kooperiert und dabei das Joint Venture Huawei-3Com (H3C) gegründet. Nun könnte seinerseits Huawei die Kontrolle über das von Ethernet-Erfinder Bob Metcalfe gegründete US-Unternehmen erlangen.

Weil das US-Verteidigungsministerium (Department of Defense, DoD) Sicherheitstechnik von 3Com gegen das Eindringen von Hackern nutzt, sieht die Regierung hierdurch die nationale Sicherheit gefährdet und will daher die Übernahme gründlich prüfen – zumal nach Ansicht des Weißen Hauses die chinesische Führungsriege hinter den kürzlich erfolgten Cyber-Angriffen auf das DoD stecken soll.

Von dem Deal im Wert von 2,2 Milliarden Dollar verspricht sich 3Com-CEO Edgar Masri eine bessere Positionierung seiner Company. 3Com hatte nach etlichen strategischen Missgriffen – wie etwa dem Aus- und Wiedereinstieg in das Geschäft mit Highend-Netzwerkgeräten – zu kämpfen, um seine Position am Markt zu behaupten. Allerdings ist die Übernahme jetzt "eher eine Entlastung als ein langfristiger, Erfolg versprechender Turnaround", kommentiert Analyst Mark Sue von RBC Capital Markets.

Mit dem Verkauf widerfährt 3Com nun das gleich Schicksal wie Avaya, das Anfang Juni dieses Jahres von den Finanzinvestoren TPG Capital und Silver Lake Partners aufgekauft wurde. Seitdem kursierten auch Gerüchte über einen Verkauf von 3Com.

CZ/Stefan Schwögler


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