Router-Hersteller sieht 100-GBit/s-Bedarf durch Video-Services, RZ-Konsolidierung und Cloud Computing

Juniper: 100GbE-Schnittstelle für T-Series-Router

8. Juni 2009, 22:58 Uhr |

Juniper Networks gibt die Verfügbarkeit einer 100GbE-Schnittstellenkarte (100 Gigabit Ethernet) für seinen Core-Router T1600 bekannt. Als Treiber für die Markteinführung von 100GbE nannte Ciscos Hauptkonkurrent im Markt für Carrier-Core-Equipment den rapide wachsenden Netzwerkdatenverkehr mit Videodiensten und neuen Wireless-Services wie LTE (Long-Term Evolution) sowie weitere Trends wie Cloud Computing. Die 100-GbE-Schnittstellen erlauben es Network-Service-Providern, auf das Trunking von 10GbE-Schnittstellen zu verzichten und zugleich den Zwischenschritt 40GbE zu überspringen.

"100 GbE musste unweigerlich kommen, es war nur eine Frage der Zeit", kommentiert Opher Kahane,
Senior Vice President und General Manager der Highend Systems Business Unit bei Juniper. "Heute
machen Trends wie Cloud Computing, die Konsolidierung von Rechenzentren und Virtualisierung den
Bedarf an 100 GbE akuter und dringender als je zuvor."

Mehr zum Thema:

Neue
Access-Switches und Service-Gateways von Juniper

Juniper
bringt Virtualisierung bis in den Carrier-Core

Juniper präsentiert Multi-Terabit-Core-Router T1600

Cisco hat letztes Jahr bereits den Testbetrieb von 100GbE auf dem Core-Router CRS-1 im Netzwerk
von Comcast
bekanntgegeben.
Juniper betont aber, nun als erster mit tatsächlich erhältlichen 100-GbE-Schnittstellen auf den
Markt zu kommen. Mit den 100GbE-Schnittstellen auf dem T1600-Core-Router könnten Netzbetreiber dann
die Anzahl der erforderlichen Schnittstellen reduzieren und somit ihre Topologien erheblich
vereinfachen und die Betriebseffizienz erhöhen.

Auch ein erstes Projekt konnte Juniper schon anführen: "Verizon plant für 2010 den kommerziellen
Einsatz von 100G", so Glenn Wellbrock, Director of Optical Transport Network Architecture and
Design beim US-Carrier Verizon. "Mit den bisher in unserem Netzwerk durchgeführten Versuchen wurde
nachgewiesen, dass unsere bestehenden optischen Übertragungssysteme für 100G geeignet sind. Was bis
jetzt fehlte, war eine echte Client-seitige 100G-Schnittstelle für Core-Router."

Juniper hat bislang laut eigener Aussage über 5.000 Geräte der T-Serie an über 220 Kunden
weltweit ausgeliefert, darunter mehr als 500 Geräte des T1600-Modells. Den T1600 hatte Juniper 2007
vorgestellt. Das Gerät ist der direkte Konkurrent zu Ciscos CRS-1 und laut Juniper-Mitteilung der "
einzige Core-Router mit einer Kapazität von 100 GBit/Sekunde pro Steckplatz". Ergänzt wird die
T-Serie um das Juniper Control System (JCS) 1200 als Skalierungsplattform für die Steuerungsebene
und die TX Matrix Plus. Mit der TX Matrix Plus lassen sich mehrere T1600-Geräte mit dem JCS 1200
kombinieren, um so skalierbare hardwarebasierte Virtual Router zu bilden.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+