Panologic präsentiert formschönen und praktischen Zero Client

Kompakter Ultra-Thin-Client für virtuelle Desktops

1. April 2008, 9:23 Uhr |

Der von Panologic entwickelte Pano Zero Client, in Deutschland vertrieben von der Zenk Systemberatung mit Sitz in München, ist ein ansprechend gestalteter (und erstaunlich schwerer) schlichter Edelstahlklotz, der auf kleinstem Raum alles unterbringt, was Anwender zum Einsatz von virtualisierten Desktops brauchen: Da bei der Desktop-Virtualisierung Betriebssystem wie Anwendungen in virtuellen Maschinen (VMs) auf der Serverseite laufen, benötigt der Pano Zero Client weder RAM noch Betriebssystem, lokale Software oder Treiber. Er ist lediglich ein "dummes" Stück Hardware, das mittels der Pano-Managementsoftware mit der zugehörigen VM verbunden wird und alle benötigten Anschlüsse liefert: für das Netzwerkkabel, einen VGA-Monitor (bis zu 1600 x 1200 Bildpunkte), drei USB-Geräte sowie Audio in/out (zusätzlich zum internen Lautsprecher). Ein kleiner dreieckiger Button zeigt den Status des Geräts und dient zugleich als Reset-Knopf.

Ein wichtiger Unterschied zu anderen Zero-Client-Lösungen, die einfach Vmwares VDI (Virtual Desktop Infrastructure) nutzen: Panologic verwendet nicht Microsofts RDP, sondern ein eigenes, "RDP-kompatibles" Protokoll, das Performance-optimiert ist. Dieses Protokoll arbeitet tatsächlich sehr schnell und ermöglicht zum Beispiel die Nutzung des Spiels Pinball ("Flipper-Automat") am Zero Client. Diese zugriffsoptimierte VDI-ähnliche Architektur setzt dabei allerdings ein 100-MBit/s-LAN voraus. Eine WAN-taugliche Variante für Bandbreiten ab 2 MBit/s ist für das zweite Quartal geplant.

Panologics Managementlösung, aktuell in Version 1.5.2, ist eine virtuelle Appliance, die sich in einen Vmware ESX-Server einklinkt. Das Management setzt Vmwares Virtual Center voraus, die Benutzerdaten kommen aus einem LDAP-Directory (Active Directory, Edirectory, Open LDAP). Ein virtueller Desktop lässt sich generisch allen Anwendern, einer Anwendergruppe (OU) oder individuell einem einzelnen Anwender zuweisen. Ebenfalls möglich ist die direkte Verknüpfung einer VM mit einer MAC-Adresse (Kioskmodus), zum Beispiel für das Gerät an der Kasse einer Bankfiliale. Zentral einstellbar sind außerdem die Auflösung, Farben, Wiederholungsraten und Stromspar-Settings der Displays sowie die Geschwindigkeit des Tastaturanschlags und der Maus. Derzeit noch nicht möglich ist die Zuweisung mehrerer virtueller Desktops pro Anwender, dies soll Ende April mit der Version 2.0 der Software folgen. Bereits möglich ist allerdings ein Remote Login des Anwenders über ein Webinterface mit Session-Roaming (Übernahme einer bestehenden Session von einem anderen Gerät). Für beschleunigte Logins erlaubt es die Software, ein festzulegende Zahl virtueller Desktops "auf Vorrat" vorzuhalten. Zur Nutzung von USB-Geräten unterstützt Panologic ein USB-Redirect. Allerdings kann man das Mounting von USB-Geräten nur generell erlauben oder verbieten – hier sollte der Hersteller granularere Vorgaben ermöglichen.

Da die Software abgesehen von diesen grundlegenden Einstellungen lediglich als Connection Broker dient, stellt sie laut Vertriebspartner Andreas Zenk nie eine Performance-Hürde dar: Die Leistung des Systems wird lediglich durch den Server vorgegeben, der als Basis für den ESX-Server und die virtuellen Desktops dient. Laut Andreas Zenk eignet sich eine Dual-Core-Maschine mit 32 GByte RAM zur Unterstützung von 40 bis 45 virtuellen Desktops.

Der Pano Zero Client bietet die bekannten Vorteile von Zero Clients: zentral vorgehaltene Applikationen, kein Verwaltungsaufwand auf Client-Seite, schneller Gerätetausch, Diebstahlsicherheit (ist doch der Client ohne Server für Diebe wertlos). Der Zero Client kann für viele Unternehmen eine Alternative zu Terminal-Services à la Citrix darstellen und ist eine interessante Alternative im Umfeld der bekannten Thin Clients sowie der Ultra-Thin Clients auf der Basis von Vmwares eigener VDI-Architektur. Eine Dual-Screen-Version – derzeit der Renner am Thin-Client-Markt – hat Panologic in Arbeit. Ebenfalls in Vorbereitung und für das zweite Quartal geplant ist eine Small-Business-Variante, die ohne Vmwares Virtual Center auskommt und eine eigene Verwaltungsdatenbank mitbringt. Bei Zenk kostet ein Pano Zero Client 350 Euro zuzüglich 60 Euro jährlicher Wartungspauschale für die serverseitigen Software-Upgrades.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+