Umsatzrückgänge bei Personaldienstleistern für IT-Freelancer

Lünendonk-Studie: Vermittler verbuchen Umsatzrückgang

27. Juli 2020, 12:00 Uhr |

Lünendonk gab die ersten Ergebnisse der Marktsegmentliste und Studie 2020 „Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern in Deutschland“ bekannt. Fast eine Dekade lang wuchsen die Umsätze der führenden Personaldienstleister mit der Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern deutlich in zweistelliger Höhe. Bedingt durch die Neuregelung der Arbeitnehmerüberlassung und die Verunsicherung der Kunden durch rechtliche Risiken verlangsamte sich aber das Wachstum bereits 2018 auf 5,7 Prozent. Die neuen Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 zeigen nun, dass die Umsätze der Unternehmen stagnierten oder sogar rückläufig sind (-1,9 Prozent). Neben der gesetzlichen Unsicherheit machte sich auch die Eintrübung der Konjunktur in wichtigen Kundenbranchen wie beispielsweise der Automobilindustrie im zweiten Halbjahr 2019 bemerkbar.

Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnen die führenden zehn Personaldienstleister mit rückläufigen Umsätzen. Bedingt durch die Corona-Krise werden nach Angaben der Top-10-Unternehmen die Umsätze 2020 um rund drei Prozent schrumpfen. Jonas Lünendonk beschrieb die aktuelle Marktsituation wie folgt: „Verglichen mit anderen B2B-Dienstleistungsmärkten ist dies eine recht optimistische Prognose.“ Der Branchenexperte sagte weiter: „Es wäre nicht überraschend, wenn die Umsätze 2020 sogar noch stärker schrumpfen. Teilweise berichten Anbieterunternehmen von einem mehr als 30-prozentigen Umsatzrückgang im zweiten Quartal 2020.“ Für einzelne Qualifikationen führte die Corona-Krise jedoch auch zu einer besonders hohen Nachfrage.

Beispielsweise waren Experten für Cloud-Techniken stark gefragt, konnten allerdings den allgemeinen Nachfragerückgang nicht kompensieren.
Digitalisierung, IT-Modernisierung sowie große Cloud- und IT-Transformations-Projekte wie beispielsweise die SAP-4/HANA-Umstellung stimmen die IT-Freelancer und deren Personaldienstleistungspartner aber optimistisch für die Zeit nach der Corona-Krise. Diese positiven Wachstumsaussichten decken sich auch mit der Einschätzung der führenden IT-Beratungsunternehmen, die Lünendonk vor Kurzem befragt hat. So rechnen die IT-Berater ebenfalls mit einer Erholung des Marktes im Jahr 2021. Vor der Corona-Krise litten viele Kundenunternehmen unter einem Fachkräftemangel, besonders bei IT-Fachkräften. Dieser Mangel ist aktuell zwar geringer, wird sich aber bei einer Rückkehr der Volkswirtschaft auf den Wachstumspfad wieder bemerkbar machen.

Mit über einer Milliarde Euro Umsatz und deutlichem Abstand ist Hays in Deutschland der Marktführer bei Personaldienstleistern mit Schwerpunkt Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern. Auf dem zweiten Platz folgt Gulp, ein Tochterunternehmen des niederländischen Personaldienstleisters Randstad, mit einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro. Sowohl Hays als auch Gulp verzeichneten Umsatzrückgänge beim IT-Freelancer-Geschäft. Neu auf Platz drei liegt nun erstmals der englische Personaldienstleister SThree mit einem IT-Freelancer-Umsatz von rund 180 Millionen Euro. Dahinter folgt auf dem vierten Platz Allgeier Experts (136 Millionen Euro). Komplettiert werden die Top 5 in diesem Jahr wieder von Etengo aus Mannheim mit über 130 Mio. Euro Umsatz.

Neu unter den Top 12 ist in diesem Jahr erstmals Ferchau , ein Tochterunternehmen der Able Group. Darüber hinaus haben sich 2020 Westhouse Group und Future Consulting zusammengeschlossen und werden zukünftig gemeinsam unter der Marke Westhouse am Markt tätig sein. Zusammen erzielten die Unternehmen 2019 mit der Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung von IT-Freelancern einen Umsatz von 147 Millionen Euro. Darin sind signifikante Umsatzanteile mit Managed-Service- Providing enthalten. Der Zusammenschluss wird in der Lünendonk-Marktsegmentliste 2021 Berücksichtigung finden.

Weitere Informationen stehen unter www.luenendonk.de zur Verfügung.


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