Allied Telesis AMF soll Konfigurations-Management vereinfachen

Mehr Automation im Netzwerkbetrieb

5. November 2013, 7:40 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Netzwerkausrüster Allied Telesis hat unter dem Namen AMF (Allied Telesis Management Framework) eine Lösung vorgestellt, um zentralisiertes Netzwerk-Management und diverse Automatismen direkt in die Netzwerkgeräte zu integrieren. "Plug and Play"-Provisionierung sowie automatisierte Change-, Backup- und Recovery-Funktionen sollen den Netzwerkbetrieb vereinfachen und die damit verbundenen Betriebskosten insbesondere bei dynamischen, verteilten Netzen deutlich senken.

Bis das derzeit viel diskutierte SDN (Software-Defined Networking) sich auf breiter Front etabliert, wird es noch zirka fünf Jahre dauern, schätzt Antonella Santoro, Vice President Marketing EMEA bei Allied Telesis. Der Bedarf an einem höheren Automationsgrad im Netzwerkbetrieb bestehe aber bereits jetzt.

Deshalb stelle Allied Telesis mit AMF nun unabhängig von Openflow- oder Openstack-Diskussionen eine Management-Lösung vor, um durch Automatismen besonders in dynamischen, oft zu rekonfigurierenden Netzwerken die Durchführung von Verwaltungsaufgaben zu erleichtern und somit die Kosten zu senken.

Mit Funktionen wie automatischer Provisionierung und Rekonfiguration von Netzwerkelementen biete AMF bereits heute Lösungen für einige Probleme, die man mit SDN in Zukunft grundlegend beheben will, argumentiert Uwe Becker, Country Sales Director für Deutschland und die Schweiz bei Allied Telesis. AMF laufe dazu als Software nativ auf einem Switch der hauseigenen Switchblade-x-Serie.

Anders als bei SDN verbleibe dabei die Intelligenz im Netzwerk, werde also nicht per Virtualisierung an einen PC-basierten Controller oder andere virtualisierte Instanzen ausgelagert (wie bei der Network Function Virtualization oder kurz NFV vorgesehen). Das bedeutet aber auch, dass die AMF-Automatismen ausschließlich mit Allied Telesis’ hauseigenen Netzwerkgeräten umsetzbar sind.

Die Lösung funktioniert nach dem Master/Slave-Prinzip, als Admin-Interface dient somit das CLI auf dem Master-Switch. Jeder beteiligte Switch – auch ein kleinerer – könne dabei als Master fungieren.

Über diesen Master steuere der Administrator netzwerkweit Funktionen wie etwa die Einrichtung von VLANs, automatische Updates einzelner Netzwerkgeräte oder auch Backups von Konfigurationen. So könne er alles, was bei Switches zu konfigurieren ist, zentral steuern, zum Beispiel beim Austausch eines Switches mit einem vollständig automatisierten Prozess das Software-Image des Altgeräts auf den neuen Switch übernehmen.

Dies erlaube Netzwerkkonfigurationen in unter 15 Minuten und funktioniere auch über das WAN. Zugleich sei sichergestellt, dass die Autokonfiguration garantiert schleifenfrei aufgesetzt wird, so Antonella Santoro.

Für Hochverfügbarkeit basiert AMF auf einer Active/Active-Konfiguration: Beim Ausfall des Master-Switches übernehme ein Stand-by-Gerät sofort dessen Aufgaben. In großen Netzwerken nutze man dazu bevorzugt den Switchblade x908, in kleineren Umgebungen komme aber auch der Switchblade x610 zum Einsatz, so Santoro, aber auch die Nutzung zweier Einschübe in einem Chassis wäre möglich.

AMF liefert dabei automatisch ermittelte Informationen zur Topologie, um die ebenfalls automatisierte Konfiguration eines neuen Switches auf die vorgegebene Netzwerkumgebung abzustimmen. „Je flexibler oder vielseitiger ein Netzwerk sein muss, desto größer ist der Vorteil, den AMF bietet“, so Santoro. Als Beispiel für ein Einsatzszenario nannte sie das Labornetzwerk einer Universität, das für Versuchsanordnungen häufig und sehr kurzfristig umkonfiguriert werden muss.

AMF diene ausschließlich dem zentralen Konfigurations-Management, nicht dem unternehmensweiten Policy-Management, so EMEA-Marketing-Chefin Santoro im LANline-Interview. Zudem räumte sie ein, dass die Software derzeit weder Mandantenfähigkeit noch Support für rollenbasierte Administratorenzugänge bietet.

Allied Telesis arbeite gerade daran, AMF in die hauseigene Management-Software zu integrieren. Denn das Reporting läuft über diese Management-Software.

Derzeit ist die Skalierbarkeit von AMF laut Santoro auf 40 Netzwerkknoten begrenzt. Ab März 2014 sollen dann bis zu 220 Knoten möglich sein. Auch die Einbindung von WLAN-Equipment sei geplant, zudem wolle man AMF künftig für hierarchische wie auch für mandantenfähige Netzwerkumgebungen fit machen.

Lizenziert wird AMF pro Master-Switch, der europäische Listenpreis pro Master beträgt 10.000 Euro. Dank der Zeitersparnis bei der Verwaltung insbesondere standortübergreifender Netzwerke verspricht Allied Telesis einen kurzfristigen Return on Investment (RoI).

Weitere Informationen finden sich unter www.alliedtelesis.com.

Allied Telesis? Lösung AMF dient dem vereinfachten und automatisierten Netzwerkbetrieb. Installiert wird sie auf Active/Active ausgelegten Switches der x-Serie (im Bild der Switchblade x908). Bild: Allied Telesis

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