HP Software Universe 2004 in Madrid

Mehr Servicekontrolle, mehr Automation

17. Februar 2005, 23:55 Uhr | Dr. Wilhelm Greiner

Hewlett-Packards Softwaresparte zeigte sich auf ihrer Hausmesse Software Universe 2004, die im November in Madrid stattfand, sehr zufrieden mit der Umsatzentwicklung. Der Konzern stellte zahlreiche Neuheiten vor. Sie sollen vor allem den Automationsgrad in der Systemverwaltung erhöhen und die Kontrolle über IT-Services verbessern.

HPs Software Universe 2004 in Madrid konnte nicht nur 90 Aussteller verbuchen, sondern auch
zirka 2900 Besucher. Der Besucheransturm dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass sich
Hewlett-Packard vom Prinzip Großmesse verabschiedet hat und auf der CeBIT nur über Partner
anzutreffen war. Bei trüber Wetterlage in Spaniens Hauptstadt sonnte sich HPs Software-Division im
Lichte zweistelliger Wachstumsraten: Laut Nora Denzel, Senior Vice President der Software-Division,
stieg 2004 der Umsatz mit Openview-Produkten im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent. Großes
Interesse bestehe am Adaptive-Enterprise-Konzept, also an Lösungen für die rasche und möglichst
automatische Anpassung der IT an veränderliche Geschäftsanforderungen: Schon über 300 Unternehmen
haben laut Denzel HPs Evaluierungsservice genutzt.

Conny Schneider, Software-Direktorin in Deutschland, verzeichnete auch beim Umsatz hier zu Lande
ein Plus von 30 Prozent. Der Zuwachs stamme überwiegend aus dem Stammgeschäft und nur zum
geringeren Teil aus Zukäufen wie dem des Softwareverteilungsspezialisten Novadigm.

HP präsentierte über 100 Produktankündigungen und -verbesserungen. Deren wichtigste betreffen
die Automation im Change-Management, die Verwaltung von IT-Services und SLAs (Service Level
Agreements) sowie das Blade-Server- und das Indentity-Management.

Der neue Openview Automation Manager soll Administratoren beim Change- und
Configuration-Management lästige Handarbeit abnehmen und so Reaktionszeiten verkürzen. Ziel ist es,
bei veränderten Rahmenbedingungen (E-Mail-Spitzenlasten etc.) Server und Services Policy-gesteuert
umzukonfigurieren. Um automatische Abläufe beim Monitoring, Event-Handling und der Virtualisierung
zu erreichen, führt die Lösung Verfahren der zugekauften Unternehmen Novadigm und Consera mit
hauseigener HP-Technik zusammen. Mit der Novadigm-Engine lässt sich Konfigurationsarbeit vom
fehleranfälligen Scripting auf einmalig modellierte Workflows umstellen. Die Lösung soll die
IT-Ressourcen konstant im Sollzustand halten – im Marketing "Desired-State-Management" genannt –
und bei neuen Anforderungen automatisch eingreifen. Auch eine Korrelation mit Sicherheitsparametern
wäre hier wünschenswert. HP will sich aber laut Conny Schneider zunächst ganz auf die Kopplung der
IT an Business-Ziele konzentrieren. Für die meisten Unternehmen ist dieser Automationsgrad ferne
Zukunft. Praxisnäher ist da das Point-and-Click-Provisioning ungenutzter Server, das am
Openview-Demopunkt live zu sehen war.

Für die Blade-Rack-Verwaltung hat HP die Proliant Essentials um Plug-ins ("Management-Packs")
erweitert. Zusammen mit SIM (Systems Insight Manager) bilden die Tools die Bladesystem Management
Suite. SIM erlaubt die Überwachung von Blades einschließlich Boot und Shutdown, zur
Blade-Image-Verteilung setzt HP auf die Lösung von Altiris. Ein neu erhältliches Plug-in auf der
Basis von Novadigms Radia-Server erkennt den Patch-Status von Windows- und Linux-Servern und
verteilt Patches entsprechend. Damit nutzt HP Altiris parallel zu Novadigm. Das soll vorerst so
bleiben, mittelfristig will HP aber zumindest hausintern ganz auf Novadigm umsteigen. Ebenfalls ab
sofort verfügbar ist ein Virtual Machine Management-Pack für Microsoft Virtual Server sowie Vmware
GSX. Im Februar folgt ein Rapid Deployment Pack, um Server in Gruppen einzurichten. Bis zum dritten
Quartal 2005 soll dann die Openview-Technik soweit integriert sein, dass sich Systemmanagement,
Serverprovisionierung und Failover auch mit den Proliant Essentials Policy-basiert automatisieren
lassen. Außerdem neu: Der HPOV Service Level Manager 5.0 bietet einen grafischen SLA-Designer und
berichtet Abweichungen von SLA-Vorgaben echtzeitnah. HPOV Service Desk 5.0 kommt jetzt mit
vorgefertigten Reports und einem Webstart-Tool für die leichtere Implementierung. Beim
Domain-übergreifenden (Federated) Identity-Management greift HP nun auf von Trustgenix lizenzierte
Technik zurück. Schließlich gibt es noch eine interessante Kooperation zu melden: Cisco vertreibt
künftig den HPOV Network Node Manager und zugehörige Module.


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