Airwatch Connect 2014, London

Ordnung ins Mobility-Chaos

6. Oktober 2014, 9:02 Uhr | LANline/Stefan Mutschler

Rund 550 Teilnehmer fanden Ende September/Anfang Oktober ins Londoner Hilton Metropole Hotel, um sich auf der Airwatch Connect über die aktuellen Mobility-Trends zu informieren. Eines der Schlüsselthemen war der momentan noch sehr komplexe und unstrukturierte Mobility-Markt, beziehungsweise was nötig ist, um diesen in den Griff zu bekommen. Das kürzlich vorgestellte Airwatch Appshield sei ein wichtiger Meilenstein für die Beherrschung mobiler Anwendungen, echte Mobility-Integration in Unternehmensabläufe werde jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Mit 1,8 Milliarden verkauften Geräten schwang sich der Markt für mobiles Leben und Arbeiten 2013 zu neuen Höhen auf. Eines der Hauptprobleme, das sich für Unternehmen aus dieser Flut ergebe, liege in den Köpfen der zuständigen IT-Manager: noch zu viel Mobile-Device-Management (MDM) und zu wenig Enterprise-Mobility-Management (EMM), so John Marshall, Senior Vice President und General Manager von Airwatch.

Bevor Marshall in seiner Keynote differenzierter darauf einstieg, ließ er zunächst ein paar Erfolgsmeldungen vom Stapel. 13.000 Kunden könne Airwatch inzwischen weltweit vorweisen, darunter vier der Top fünf Fortune-500-Unternehmen, sechs der zehn weltgrößten Airlines und zwei von drei der weltgrößten Hotelgruppen. Statt schnell wolle man lieber mit Maß wachsen – inzwischen hat Airwatch weltweit 1.900 Mitarbeiter. Europa betreut das Unternehmen vom britischen Milton Keynes aus – immerhin mit lokalen und meist kostenlosen Telefonnummern für die meisten Länder.

Die neue Mutter VMware, zu der Airwatch seit Ende Januar dieses Jahres gehört, erweise sich als weiser Pate. Unter dem Dach des Virtualisierungsspezialisten „können wir den Mobility-Markt nun durchgängig vom Rechenzentrum bis zum Endgerät adressieren“, so Marshall. VMware hatte kürzlich beispielsweise angekündigt, die Airwatch Enterprise Mobility Management Plattform mit dem Mobile-App-Management von SAP Mobile Secure zu integrieren. „Bezüglich unserer grundlegenden Strategien hat sich VMware bislang jedoch kaum eingemischt.“ Ähnlich klingt es übrigens bei VMware, wenn es um deren Verhältnis zu ihrer Mutter EMC geht.

Zerklüfteter Mobility-Markt
Marshall räumt ein, dass es für Unternehmen und deren IT-Management derzeit alles andere als leicht sei, Konzepte für mobile Arbeiten effizient umzusetzen. Grund sei die zerklüftete Landschaft aus mobilen Betriebssystemen mit jeweils eigenem App-Universum, Herstellern, Netzwerken und Content-Plattformen. „Der Markt leidet an fehlender Integration und komplexen Sicherheitsanforderungen“, beschreibt Marshall das Dilemma. Mit dem Internet der Dinge (IoT) erhöhe sich die Komplexität weiter.

Um in diesem Chaos eine Chance zu haben, müssten sich IT-Abteilungen von der weit verbreiteten, nur auf Geräte bezogenen Denkweise verabschieden und das Geräte-Management einem auf Nutzer und Inhalte fokussiertem Management-Ansatz unterordnen. Airwatch sieht sich gefordert, hierfür die nötigen Tools bereitzustellen.

So entwickle das Unternehmen derzeit beispielsweise ein mobiles Content Framework mit Enterprise-Integration für  zentrales Rechte-Management, Authentifizierung, Single Sign-on (SSO), Zugangskontrolle etc., das zugleich bestimmte situationsbezogene Gegebenheiten (Gerätetyp, Betriebssystem/Version, Besitzverhältnis, momentaner Aufenthaltsort, Kommunikationsmethode etc.) sowie mögliche Display-Interaktionen (navigieren, filtern, suchen, ansehen, erzeugen, teilen, zusammenarbeiten etc.) berücksichtigt. „Erst wenn wir hier signifikante Fortschritte machen, wird das Thema Mobility in Unternehmen zu echter strategischer Bedeutung aufblühen“, so Marshall.

Gefordert seien aber auch Service-Provider. So komme ein Unternehmen, das sich über Bildschirme aller Größenordnungen konsistent verbinden will, kaum an der Cloud vorbei. Hier könnten Provider Flagge zeigen, ebenso wie beim Thema Sicherheit, etwa mit Verschlüsselung als Service (Encryption-as-a-Service).

Auf der Connect präsentierte Airwatch neue Bausteine für das Mobility-orientierte Business. So zeigte der Konferenzgastgeber sein neues „Appshield“, mit dem Unternehmen der schnell wachsenden Zahl vom B2B-Apps auf Basis seiner Mobile-App-Development-Plattform (MADP) Herr werden können sollen. Mit Airwatch können Unternehmen Apps containerisieren, Daten sichern und Compliance-Richtlinien über mobile Betriebssysteme hinweg durchsetzen.

Als Teil von Appshield bietet die Airwatch App-Wrapping-Lösung schon existierenden internen Apps eine zusätzliche Schicht an Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen, ohne dass eigene Entwicklungstätigkeiten nötig sind. Weitere Neuheit war Airwatch Chat, eine containerisierte, sichere Instant-Messaging-App für IOS und Android. Chat soll für einfache und sichere Nachrichtenversendung sorgen und in bestehende Benutzerverzeichnisse integrierbar sein.

"Der Markt leidet an fehlender Integration und komplexen Sicherheitsanforderungen", so John Marshall, Senior Vice President und General Manager von Airwatch. Bild: Stefan Mutschler

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