IDC-Studie

Problemfall Daten-Management

8. Oktober 2020, 7:00 Uhr | Achim Freyer/am
Bild 1. Anzahl der Datensilos pro Organisation.
© Bild: Rubrik

Geschäftlich wertvolle Daten sind heute über mehrere physische Standorte und verschiedene Repository-Typen verteilt. Unternehmen speichern ihre Daten in den Hauptrechenzentren, in Public Clouds einschließlich SaaS-Anwendungen und am Edge einschließlich Remote-Standorten, Endpunkt- und IoT-Geräten. Es liegen herkömmliche strukturierte Daten, stark variierende unstrukturierte Daten, neuere NoSQL-Datentypen und Daten innerhalb von Container-Micro-Services vor. Die Vielfalt erschwert es, auf die richtigen Daten zuzugreifen oder diese zu finden.

Nicht alle Unternehmen sind in der Lage, ihre Daten bestmöglich zu nutzen, um fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen. Mangelhaftes Daten-Management behindert auch den Einsatz effizienter KI-, ML-, Analytik- und Compliance-Lösungen. Diese setzen einen unternehmensweiten Einblick in alle Daten voraus, um optimale Ergebnisse liefern zu können. Dieses Problem war Thema einer aktuellen IDC-Studie im Auftrag von Rubrik. Ziel war es, das Ausmaß des Datenflutproblems zu bewerten und festzustellen, wie IT-Unternehmen darauf vorbereitet sind.

Datenflut, Datenvielfalt und Datenzersiedelung

Die Studie zeigt, dass Unternehmen derzeit durchschnittlich 25 separate Datensilos vorhalten. Diese Silos, die entweder geografisch oder technologisch voneinander getrennt sind, stellen ein Problem dar, bezeichnet als Datenzersiedelung oder Datenfragmentierung. Für jeden Silo gilt es, Lebenszyklusrichtlinien, Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien, Analysen etc. zu verwalten. Da sich das laut einer IDC-Prognose zu bewältigende Datenvolumen alle zwei Jahre mehr als verdoppeln wird, spitzt sich das Problem weiter zu. Laut der IDC-Studie sehen mehr als 80 Prozent der IT-Führungskräfte dies sogar als eines der kritischsten Probleme für ihr Unternehmen an.
Mehrere Datensilos stehen den Bemühungen um die Datensicherheit entgegen und erfordern einen höheren personellen Aufwand für die Verwaltung.

Geschäftliches Potenzial der Daten ausschöpfen

Die befragten Unternehmen ohne einheitliche Daten-Management-Lösung weisen im Schnitt 66 Prozent höhere Betriebskosten auf. Sie bringen ihre neuen Produkte 67 Prozent langsamer auf den Markt als ihre innovativen Wettbewerber mit modernem Daten-Management. Letztere erzielen durch Daten 69 Prozent mehr Umsatz und 57 Prozent mehr Gewinn. Sie erfreuen sich außerdem einer 72 Prozent höheren Kundenzufriedenheit und können 62 Prozent mehr neue Produkte und Dienstleistungen einführen.
Den Unternehmen ist die geschäftskritische Bedeutung des Daten-Managements bewusst. 44,5 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Zersiedelung von Daten in zwei Jahren ein großes Problem darstellen wird, wenn sie ihr derzeitiges Daten-Management beibehalten. Nur knapp neun Prozent der befragten Unternehmen verfügen bereits über eine zentralisierte Daten-Management-Plattform.

Die Cloud gibt den Takt für die digitale Transformation an

Zeitgleich beschleunigen IT-Führungskräfte ihre Initiativen zur digitalen Transformation, um die COVID-19-Krise zu überstehen. Sie erkennen dabei, dass die Cloud ein unverzichtbarer Teil der IT-Infrastruktur ist und für die effektive Verwaltung der Datenflut kritisch sein wird. Führungskräfte versuchen, immer mehr Daten für Geschäftserkenntnisse zu nutzen, um sich auf dem Markt zu differenzieren. Durch die Konsolidierung von Rechenzentren und die Umsetzung einer Cloud-first-Strategie wollen Unternehmen effizientere IT-Architekturen realisieren. Ziel ist es, das Geschäftsrisiko zu mindern sowie von der Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud zu profitieren.

IT-Führungskräfte wissen, dass die Cloud ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer IT-Infrastrukturstrategie ist. So haben die IDC-Forscher ermittelt, dass 70 Prozent der CIOs eine konkrete „Cloud first“-Strategie beim Einsatz von Applikationen verfolgen. Die meisten Unternehmen nutzen dabei eine Kombination aus Private Cloud und Public Cloud in Form der Hybrid Cloud. Der Trend geht in Richtung Multi-Cloud, also die parallele Nutzung mehrerer Public-Cloud-Dienste.

IDC stellte fest, dass immerhin 60 Prozent der Unternehmen ihre Initiativen zur digitalen Transformation entweder abgeschlossen oder zumindest initiiert haben. Ihr Ziel ist es, datengetriebener zu werden und die Hebelwirkung der Daten zu erhöhen. Cloud-Initiativen sind für diese digitalen Transformationsinitiativen von entscheidender Bedeutung. IT-Teams geben Investitionen in Cloud-Computing als ihre höchste unternehmerische Priorität an.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
201_LL10_Rubrik_Bild 2
Bild 2. Grad der Datenverwertung.
© Bild: Rubrik

Auch wenn Unternehmen versuchen, ihre aktuelle Umgebung durch den Übergang zu einem Multi-Cloud-Ökosystem zu modernisieren, sehen sich die meisten dabei immer noch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Es geht darum, die Risiken der Datenzersiedelung zu mindern, die IT-Umgebung zukunftssicher zu machen und die Innovation im Daten-Management zu verbessern.
Eine „Cloud first“-taugliche Daten-Management-Lösung hilft dabei, diese Hürden zu bewältigen, so IDC. Bei der Evaluierung einer solchen Lösung empfehlen die Analysten, auf einige entscheidende Aspekte zu achten. Dazu zählen die Konsolidierung von Daten auf einer einzigen Plattform mit der Fähigkeit zum Suchen, Einlesen und Klassifizieren von Daten. Diese Daten-Management-Plattform sollte in der Lage sein, Workflows zu automatisieren und Metadaten zu verwalten. Eine zentralisierte Richtlinien-Engine und API-gesteuerte Erweiterbarkeit vereinfachen die Verwaltung eines wachsenden Datenbestands.

Zeitgemäßes Daten-Management zahlt sich aus

Unternehmen, die über eine solide Cloud-Daten-Management-Strategie verfügen, profitieren bereits von den Vorteilen. Laut der Studie weisen sie eine um 24 Prozent höhere Produktivität auf. Die Mitarbeiter können 64 Prozent mehr Zeit für neue Initiativen aufwenden, anstatt nur den Betrieb aufrechtzuerhalten. In den Unternehmen mit einer modernisierten Datenumgebung gingen außerdem die ungeplanten Ausfallzeiten um 59 Prozent zurück.

Wichtiger Pluspunkt: Vor allem gewinnen diese Unternehmen detaillierte Einblicke in ihre Daten und wertvolle Erkenntnisse daraus. Voraussetzung dafür ist allerdings die einheitliche Aufnahme, Indizierung und der Zugriff auf Daten über Silos hinweg. Zeitgemäßes Daten-Management sorgt letztlich für Wettbewerbsvorteile in einer datenorientierten Geschäftswelt.

Achim Freyer ist Regional Director Central and Eastern Europe bei Rubrik, www.rubrik.com.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Rubrik

Weitere Artikel zu Daten-Management

Weitere Artikel zu Monitoring

Weitere Artikel zu Pironet NDH AG

Weitere Artikel zu msg systems AG

Matchmaker+