Virtual Access Suite von Tochter Provision Networks in Version 5.10

Quest bietet VDI für Microsofts Hyper-V

3. Juli 2008, 22:57 Uhr |

Kurz nach der Veröffentlichung von Microsofts Hypervisor für den Windows Server 2008 namens Hyper-V hat Quest Software, Spezialist für das System- und Applikationsmanagement, eine passende VDI-Lösung (Virtual Desktop Infrastructure) vorgestellt: Die Virtual Access Suite der Quest-Tochter Provision Networks erlaubt in Version 5.10 laut Quest die zentralisierte, serverseitige Bereitstellung von Desktop-Umgebung als virtuelle Umgebungen sowie das komplette Lifecycle-Management für diese VDI-Instanzen inklusive Power-Management. Sie sei kompatibel zur Microsoft-Anwendungsvirtualisierung (vormals Softgrid) und werde zudem künftig Microsoft System Center Virtual Machine Manager 2008 unterstützen, sobald dieses Tool für die Verwaltung von Hyper-V verfügbar ist.

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Vmware macht VDI multimediafähig

Quest hatte im November 2007 mit der Akquisition von Provision Networks das Portfolio um
Lösungen für die zentralisierte Bereitstellung von Anwendungen und Desktops erweitert und war damit
in einen sehr interessanten Markt eingestiegen, der heute aber noch sehr am Anfang steht.

Derartige VDI-Lösungen bieten vor allem Vmware, die die Servervirtualisierung auf Desktops
ausgeweitet und dafür diesen Begriff geprägt hat, und Citrix, die durch die Übernahme von Xensource
letztes Jahr eine konkurrierende Technik zugekauft hat, die seit Kurzem unter dem Namen Xendesktop
vermarktet wird. Außerdem gibt es am Markt noch einige kleinere Spezialanbieter wie Pano Logic mit
einem Vmware-Plug-in und speziellen VDI-Endgeräten, wie sie sonst von Thin-Client-Herstellern wie
Wyse oder Igel verfügbar sind, oder auch Qumranet mit der VDI-Lösung Solid ICE. Sun Microsystems
bietet ebenfalls schon seit Jahren eine ähnliche Lösung an.

Die Spezialanbieter aus dem Windows-Umfeld konzentrieren sich vor allem darauf, die
Unzulänglichkeiten des Microsoft-Protokolls RDP vor allem bei der Übertragung multimedialer Inhalte
und Applikationen zu umgehen, denen Vmware mit VDI unterliegt. Mit der aktuellen VDI-Lösung VDM 2.1
vermeidet Vmware dieses Problem, indem die Lösung Multimedia-Codecs für das lokale Rendering auf
den lokalen PC umleitet. Citrix hingegen nutzt das bewährte hauseigene Protokoll ICA.

VDI erlaubt die Zentralisierung von Client-Systemen im RZ, Client-seitig ist lediglich ein
minimal ausgestatteter Thin Client erforderlich. Damit bietet VDI deutliche Vorteile in Hinblick
auf Verwaltbarkeit, Sicherheit und Compliance, ohne die Eignung von Applikationen für
Terminalservices zu benötigen. Da die Umstellung auf VDI allerdings einen grundlegenden Wechsel der
Client-Architektur bedeutet, VDI mit Multimedia bislang wie erwähnt noch zu kämpfen hat und die
verschiedenen VDI-Ansätze alle noch recht jung und noch nicht in großen Enterprise-Projekten
bewährt sind, wird dieser originelle Ansatz wohl noch einige Jahre brauchen, um sich neben
Terminalservices und Fat-Client-Architekturen seinen Platz zu erkämpfen.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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