HPE-Umfrage zur Cloud-Nutzung in Deutschland

Rechenzentrum am Großstadtstrand

20. April 2021, 7:00 Uhr |
© Wolfgang Traub

„Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße“, dichtete einst (1927) Kurt Tucholsky, der ebenso scharfsinnige wie spitzzüngige Beobachter des Berlins der Weimarer Republik. Den CIOs von heute geht es indes nicht anders: Auch sie hätten gerne Meeresrauschen und urbanes Treiben zugleich – das agile Getümmel der Cloud ebenso wie die kontrollierte Ruhe, die das hauseigene RZ verspricht. Dies ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die YouGov im Auftrag von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 827 Führungskräften (CEO bis mittleres Management) in Deutschland durchgeführt hat.

Laut der Umfrage nutzen 44 Prozent der deutschen Unternehmen inzwischen mehr Cloud-Services als vor der Corona-Krise. Gut zwei Drittel (68 Prozent) gaben an, ihre Cloud-Nutzung um bis zu einem Drittel gesteigert zu haben, weitere 15 Prozent um die Hälfte, 16 Prozent sogar um noch mehr – wobei aber die Umfrage nicht erkennen lässt, um welche Art von Cloud-Nutzung es sich genau handelt. Schließlich reicht das Spektrum hier von mehr Teams- oder Zoom-Konferenzen bis hin zur Verlagerung ganzer Geschäftsprozesse in wolkig-agile Gefilde.

 

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Die meisten deutschen Unternehmen haben in Zeiten der Corona-Krise ihre Cloud-Nutzung intensiviert – was in der HPE-Umfrage jedoch nicht näher spezifiziert wurde.
Die meisten deutschen Unternehmen haben in Zeiten der Corona-Krise ihre Cloud-Nutzung intensiviert – was in der HPE-Umfrage jedoch nicht näher spezifiziert wurde.
© HPE

Hinzu kommt, dass viele Führungskräfte unter Cloud offenbar nicht die Public Cloud verstehen (somit Cloud Computing im engeren Sinne), sondern vorrangig die Private Cloud, damit also lediglich automatisiert betriebene virtualisierte IT-Ressourcen: Die Hälfte setzt laut eigenen Angaben ausschließlich (28 Prozent) oder vorwiegend (23 Prozent) auf Private Clouds. Nur jedes siebte Unternehmen stützt sich ausschließlich (fünf Prozent) oder vorwiegend (zehn Prozent) auf Public-Cloud-Services. Gut ein Viertel (27 Prozent) der Unternehmen nutzt eine private ebenso wie eine öffentliche Cloud.

Punkten mit Bedienbarkeit

Interessanterweise nannten die Befragten als wichtigste Gründe für die Public Cloud vor allem die einfache Bedienung (34 Prozent, Mehrfachnennungen waren möglich), gefolgt von der Vernetzung über Standorte und Unternehmen hinweg (33 Prozent) und dem Wegfall des Betriebsaufwands (32 Prozent). Die von Anbieterseite gerne genannten Hauptvorteile wie schnelle Skalierung und verbrauchsabhängige Abrechnung folgten hingegen erst unter „ferner liefen“ mit 26 beziehungsweise müden 20 Prozent.

Die mit Abstand größte Sorge bereitet den Unternehmen der Verlust der Kontrolle über Daten, Kosten und Technologie (46 Prozent), gefolgt von dem, was in der Umfrage „Verlust digitaler Souveränität“ heißt (37 Prozent). Mögliche Compliance-Probleme treiben 29 Prozent der Befragten um, die Gesamtkosten 21 Prozent und hohe Latenzzeiten 20 Prozent. Des Weiteren gaben 17 Prozent zu Protokoll, ihre Anwendungen seien nicht „Cloud-ready“, ebenfalls 17 Prozent scheuen die Komplexität der Cloud-Migration oder -Integration.

Vor diesem Hintergrund bekundete über die Hälfte der Befragten, man betreibe die unternehmenseigene IT ausschließlich im eigenen Rechenzentrum (35 Prozent) oder zumindest vorwiegend im heimischen RZ (19 Prozent). Ein Fünftel (21 Prozent) erklärte, man unterhalte die IT etwa zu gleichen Teilen im eigenen Rechenzentrum und in aushäusiger Bewölkung.


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