Extreme Networks präsentiert ExtremeCloud Edge

Reif für die Insel

31. Mai 2023, 7:00 Uhr | Wilhelm Greiner
© Wolfgang Traub

Manch ein Aussteiger stattet sein Wohnmobil, Tiny House oder seine Waldhütte mit einer Inselanlage aus, um sich möglichst unabhängig vom Stromnetz zu machen. Manch ein Unternehmen wiederum sieht sich genötigt, sich möglichst unabhängig vom globalen Datennetz der Hyperscaler zu machen, sei es aus Gründen der Datensouveränität, der Latenz oder der Kosten. Reif für die Dateninsel sind vorrangig Behörden, Kritis-Betreiber und Industrieunternehmen. Für sie hat Extreme Networks nun eine Lösung entwickelt, um Cloud-basierte Management-Tools wie ExtremeCloud IQ, CoPilot und SD-WAN lokal betreiben zu können. Der US-Netzwerkausrüster nennt es „das branchenweit erste Networking Cloud Continuum“.

„ExtremeCloud lief bis zu unserem aktuellen Announcement in zwei Varianten: Erstens unterhalten wir international 22 Public-Cloud-Instanzen, verteilt auf Microsoft Azure, AWS (Amazon Web Services, d.Red.) und Google. Aus Gründen der DSGVO ist diese Public Cloud logisch gesplittet in die Regionen USA und Europa“, erläuterte Markus Nispel, CTO EMEA als Mitglied im Office of the CTO einer der Vordenker bei Extreme Networks, gegenüber LANline – übrigens von einem extra für ungestörte Web-Konferenzen eingerichteten Tiny House in seinem Garten aus.

In Europa, zählt Nispel auf, betreibe Extreme Cloud-Instanzen in Frankfurt, Stockholm und Dublin mit Amazon, in Amsterdam mit Google und in London wie auch in Zürich mit Azure. „Zweitens gibt es für sehr große Anwenderunternehmen eine Private-Cloud-Option“, so Nispel weiter. „Hier kreieren wir eine logische Instanz nur für den Kunden, ebenfalls auf Azure, Google oder Amazon.“

Eigentlich wirbt Extreme Networks gerade mit seinen Cloud-basierten Lösungen rund um ExtremeCloud IQ. Schließlich spricht einiges für den Betrieb von Netzwerk-Management-Tools in der Cloud, nicht zuletzt die Hochverfügbarkeit, Redundanz und im Hintergrund automatisch ablaufenden Updates, die eine Hyperscaler-Infrastruktur ermöglicht – und natürlich der „As a Service“-Betrieb der Software. Aber es gibt eben Unternehmen, die sich aufgrund individueller Umstände nicht für den Netzwerkbetrieb aus der Wolke begeistern können.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
„Datensouveränität ist ein sehr heißes Thema, und wir sind die einzigen, die so etwas im Netzwerkbereich bieten“, sagt Markus Nispel von Extreme Networks.
„Datensouveränität ist ein sehr heißes Thema, und wir sind die einzigen, die so etwas im Netzwerkbereich bieten“, sagt Markus Nispel von Extreme Networks.
© Extreme Networks

Denn Extreme hat laut Nispels Angaben „einen sehr hohen Prozentsatz“ von Anwenderorganisationen aus den Bereichen öffentliche Hand, kritische Infrastruktur und aus der Industrie, insbesondere in Europa und Asien. „Hier stehen Datensouveränität und Datenverfügbarkeit sehr im Vordergrund, und für sie ist das neue Angebot konzipiert“, sagt er. „Datensouveränität ist ein sehr heißes Thema, und wir sind die einzigen, die so etwas im Netzwerkbereich bieten, getrieben durch Kundennachfrage aus Europa und Asien.“

Im Prinzip geht Extreme im Netzwerbereich damit den gleichen Weg wie AWS mit den Outposts oder Microsoft mit dem Azure Stack Hub: Man bringt die Cloud-Applikationen – in der Regel Container-basierte Micro-Services – mittels geeigneter Hardware von der Cloud zurück an den Edge, um die Klientel hartnäckiger Cloud-Aussteiger und -Verweigerer zu erreichen.

„Unsere Edge-Architektur hat gewisse Ähnlichkeiten zum AWS-Outpost-Konzept, aber wir verwenden keine generische Plattform, sondern betreiben eigene ExtremeCloud-Applikationen, darunter ExtremeIQ für das Netzwerk-Management, zudem SD-WAN-Orchestrierung, Lizenz- und Account-Management, aber auch ML/AI (maschinelles Lernen/künstliche Intelligenz, d.Red.)“, führt Nispel aus und betont: „Die Applikationen werden lokal installiert, es werden also keine Daten aus der ExtremeCloud-Edge-Instanz nach außen übertragen.“

Dennoch laufe das Ganze „as a Service“: „Unser Cloud-Operations-Team sorgt für das Lifecycle-Management der Applikationen auf unserer Plattform auf die gleiche Weise, wie wir das für die Public und Private Clouds umsetzen“, so Extremes europäischer Cheftechie.


  1. Reif für die Insel
  2. Näher am Nutzer

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Ledato GmbH

Weitere Artikel zu Netzwerk-Management

Weitere Artikel zu Private Cloud

Weitere Artikel zu Public Cloud

Weitere Artikel zu NOKIA GmbH

Weitere Artikel zu Rexnord-Stephan GmbH & Co. KG

Matchmaker+