VMware: State of Kubernetes 2022

Sicherheit bleibt ein Fragezeichen

25. Mai 2022, 7:00 Uhr | Björn Brundert/am
© Wolfgang Traub

Wer sich mit App-Modernisierung beschäftigt, kommt an der Plattform Kubernetes nicht mehr vorbei. Dass die Plattform untrennbar mit modernen, Container-basierten Anwendungen verknüpft ist, bestätigt auch die aktuelle Auflage der jährlich durchgeführten VMware-Studie „State of Kubernetes 2022“ unter 776 IT-Fachleuten aus Organisationen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Doch trotz großer Beliebtheit ist besonders bei der Sicherheit noch Luft nach oben.

Kubernetes hat es längst aus der Nische heraus in den Mainstream geschafft. Das 2014 erschienene Open-Source-System gehört inzwischen als fester Bestandteil in den Arbeitsalltag vieler Entwicklerteams. Heute nutzen fast doppelt so viele Organisationen (29 Prozent) mehr als 50 Kubernetes-Cluster, als es noch 2020 der Fall war (15 Prozent). Zudem geben 48 Prozent der Befragten an, dass die Anzahl der genutzten Cluster auch in den nächsten Jahren erheblich steigen wird (mindestens um 50 Prozent). Dass Kubernetes die Plattform für Container-Orchestrierung ist, lässt sich in erster Linie dadurch erklären, dass so gut wie alle Unternehmen deutliche Vorteile durch die Nutzung erleben (99 Prozent).

Besonders die höhere Flexibilität der entwickelten Apps (62 Prozent) und die höhere Effizienz der Entwickler (54 Prozent) überzeugen die Befragten. Diese neugewonnene Agilität, die beispielsweise durch den nahtlosen Wechsel zwischen On-Premise und Cloud möglich ist, verschafft Development-Teams wertvolle Zeit. Auch die Cloud-Nutzung nehmen die Befragten als großen Vorteil wahr. So berichten 59 Prozent der Organisationen, dass sich die Cloud-Nutzung durch den Kubernetes-Einsatz verbessert hat und 46 Prozent konnten eine Kostenreduzierung verbuchen.

Kubernetes überzeugt in der Multi-Cloud

Insbesondere die positiven Erfahrungen mit der Cloud-Nutzung dürften auch ein Grund dafür sein, wieso der Trend von On-Premise-Deployment eindeutig in Richtung Cloud-Deployments weist. Dabei wächst vor allem die Beliebtheit von Multi-Cloud-Umgebungen. Mittlerweile geben 46 Prozent an, dass sie Kubernetes in mehreren Clouds nutzen – zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Allerdings unterscheiden sich die Präferenzen zwischen den verschiedenen Gruppen teilweise stark.

Während die Entwicklerteams weiterhin On-Prem- (62 Prozent) oder Single-Cloud-Umgebungen (42 Prozent) bevorzugen, präferieren diejenigen, deren Fokus auf der Produktion liegt, Multi-Cloud (52 Prozent). Allgemein müssen On-Prem (von 15 Prozent auf elf Prozent) oder Single-Cloud (von 26 Prozent auf 23 Prozent) an Boden einbüßen, während die hybride (von 19 Prozent auf 23 Prozent) oder reine Multi-Cloud-Nutzung (von 15 Prozent auf 24 Prozent) immer beliebter wird.  

Fachwissen ist Macht

Doch ungeachtet der hohen Verbreitung der Plattform gibt es auch Herausforderungen für Unternehmen. Besonders die fehlende Erfahrung sorgt an manchen Stellen für Hürden. So geben 51 Prozent der Befragten an, dass es in der Organisation an Fachwissen fehlt. 37 Prozent der Unternehmen haben zudem Probleme, Fachkräfte mit entsprechendem Know-how an Bord zu holen.

Doch auch vorhandenes Fachwissen ist längst kein Garant für problemloses Arbeiten mit Kubernetes. Denn 34 Prozent der Teilnehmenden berichten davon, dass es ihnen schwerfällt, mit den schnellen Veränderungen, denen Kubernetes unterliegt, Schritt zu halten. Insgesamt hat die große Mehrheit der Organisationen Schwierigkeiten bei der Auswahl, Bereitstellung und Steuerung von Kubernetes.

Sicherheitsfrage

Auch die Frage nach der Sicherheit der Plattform bereitet der Nutzerschaft weiterhin Kopfzerbrechen. 97 Prozent machen sich Sorgen, dass Kubernetes ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte. Eine besondere Herausforderung sehen die Befragten darin, Sicherheit- und Compliance Standards sowohl in der Bereitstellung (59 Prozent) als auch in der Steuerung (47 Prozent) zu erfüllen.

Die Sicherheitsbedenken sind auch durch die wachsende Bedeutung von Multi-Cluster- und Multi-Cloud-Umgebungen zu erklären. Um klassische Sicherheitsfragen wie der Sicherheit der Container-Images in der CI/CD-Pipeline machen sich die Befragten dagegen keine stärkeren Sorgen im Vergleich zum Vorjahr (22 Prozent). Die Bedenken bezüglich der Sicherheit der Workloads sinken sogar. Dafür steigt jedoch die Besorgnis über Sicherheitslücken in Multi-Cloud-Umgebungen. Besonders die Sicherheitsstandards zwischen den Clustern und Teams einheitlich zu halten und den Zugang zu den verschiedenen Clustern zu kontrollieren, lassen die Unsicherheit wachsen.


  1. Sicherheit bleibt ein Fragezeichen
  2. Der richtige Werkzeugkasten

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu VMware Global, Inc.

Weitere Artikel zu DISPLAIGN Elektronik & Design GmbH

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom GB MWD OD14

Matchmaker+