Umzug von Datenbanken in die Cloud

So gelingt die Migration

5. Dezember 2022, 12:00 Uhr | Ales Zeman/am
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Trotz der Vorteile, die die Cloud Unternehmen für ihre IT-Infrastruktur bietet, waren die Verantwortlichen in den Organisationen über Jahre hinweg zurückhaltend, wenn es um die Migration kritischer Workloads in die Cloud ging. Spätestens im Zuge der Corona-Pandemie hat sich diese Skepsis weitestgehend gelegt, und nun ist die Cloud auch hierzulande in der Breite in Benutzung. Infolgedessen migriert man auch Datenbanken vermehrt in die Cloud, um die Kosten von Hard- und Software zu reduzieren und den Aufwand für Installation, Wartung, Updates und Patches auszulagern. Dabei sind sowohl technische als finanzielle Aspekte zu beachten.

Ist die Kostenreduktion das zentrale Anliegen der Verantwortlichen bei der Cloud-Migration, sollten einige Punkte besondere Beachtung finden. Denn beim Cloud-Computing bestehen die Gesamtkosten nicht nur aus Abonnementgebühren und Lizenzen, sondern auch die Kosten für den Datentransfer und gegebenenfalls Umsatzeinbußen in Folge etwaiger kurzfristiger Ausfälle im Zuge der Migration sollten Unternehmen in die Kalkulation miteinbeziehen.

Technisch betrachtet ist im Fall der Cloud insbesondere die gesteigerte Zuverlässigkeit sowie die Redundanz vorteilhaft. Die meisten Cloud-Anbieter besitzen mehr als ein Rechenzentrum, wodurch sie für die Zuverlässig und Verfügbarkeit ihres Angebots Sorge tragen können. Zudem ist durch die Anbieter gewährleistet, dass kein Single Point of Failure entsteht und eine Heerschar von Administratoren gewährleistet, dass der Betrieb störungsfrei abläuft. Auch die Flexibilität, insbesondere bei Anwendungen, bei denen eine variable Ressourcen-Allokation vonnöten ist, spricht für die Cloud. Hiervon können vor allem Entwicklungsumgebungen von Datenbanken profitieren.

Hinzu kommt, dass auch in Sachen Sicherheit die Cloud Vorteile gegenüber einem On-Premises-Betrieb aufweist. So sind Cloud-Umgebungen von professionellen Anbietern für gewöhnlich besser abgesichert als die Rechenzentren vieler anderer Organisationen oder Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung. Dass Cloud-Anbieter die Sicherheit großschreiben, zeigen auch die Investitionen in entsprechendes Fachpersonal, das die Cybersecurity der Provider gewährleistet. Auch Pentests durch sogenannte White-Hat-Hacker, auf die viele Cloud-Anbieter setzen, stärken deren Cybersicherheit, da sie hierdurch bislang unbekannte Sicherheitslücken ihrer Plattformen aufspüren können. Das alles führt zu einem Maß an Sicherheit, das Unternehmen, deren primäres Geschäftsfeld außerhalb des Cloud-Computing liegt, nur in den seltensten Fällen erreichen dürften.

Transformationsprozess in Richtung Cloud

Eine Prognose von Oracle kam vor wenigen Jahren zu dem Schluss, dass bis 2025 die überwältigende Mehrheit aller Unternehmens-Workloads in die Cloud migriert sein werden. Selbst wenn diese Voraussage angesichts der realen Entwicklung heute etwas ambitioniert erscheinen mag, verdeutlicht es die Dynamik, die mit der Cloud einhergeht. Doch bei Betrachtung von Unternehmen, die nicht wie Start-ups direkt mit einer Cloud-Umgebung an den Start gehen, bedarf die Überführung bestehender Infrastrukturen in die Cloud vieler Prozesse und setzt eine umfassende Planung voraus.

Am Anfang einer Migration ist es ratsam, mit kleineren Projekten zu beginnen. Dies können zum Beispiel Entwicklungsumgebungen oder Applikationen mit wenigen Abhängigkeiten sein. Dadurch lässt sich das Risiko von Störungen des Betriebs reduzieren. Erst nachdem erste Erfahrungen mit der Cloud-Migration gesammelt sind, sollten sich die Verantwortlichen an umfangreichere Anwendung wie die Personalabrechnung heranwagen. Ausschlaggebend ist für diesen Ansatz, dass solche Anwendungen mit einer Vielzahl interner Prozesse in Verbindung stehen, sodass Hürden bei der Migration fast unvermeidlich sind.

Abhängig von den anfallenden Gesamtkosten, sollten die Verantwortlichen die Migration aller Datenbanken ihres Unternehmens in Betracht ziehen. Dass die Kosten jedoch hierbei der Knackpunkt sind, lässt sich anhand einer Oracle-Implementierung veranschaulichen: Wenn es gilt, eine Multicore-Prozessor-Lizenzierung (MPL) zu migrieren, die im Moment noch im eigenen Rechenzentrum in Betrieb ist, besitzt sie aktuell einen Oracle Core Factor von 50 Prozent. Verfügt der Server des Unternehmens über acht physische Kerne, so sind im Falle der Lizenzierung folglich nur vier davon in Benutzung. Migriert man diese jedoch auf eine AWS-Umgebung, entfällt der Core Factor und es entstehen Kosten für alle virtuellen Kerne.


  1. So gelingt die Migration
  2. Umzug in die Cloud mit Hilfe spezieller Tools

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