Lünendonk-Studie "Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland"

Studie: CIOs arbeiten am digitalen Wandel

27. August 2015, 6:45 Uhr | LANline/jos

Die ersten Schritte in die digitale Zukunft sind gemacht - aber es steht noch Arbeit bevor. Die 100 befragten Anbieter, die 80 Prozent des deutschen IT-Dienstleistungsmarktes ausmachen, haben noch viel vor sich, um den angestrebten Digitalisierungsgrad bei ihren Kunden in den nächsten zwei Jahren zu erreichen. Software-Modernisierung und Standardisierung gehören aus ihrer Sicht untrennbar dazu. Dabei wird sich die Wettbewerbssituation immer weiter verändern. Big Data wird im Vergleich zum Vorjahr schon in Projekten konkret realisiert. Weitere Effizienzsteigerungen versprechen sich die Anbieter vom stärkeren Einsatz von Cloud-Applikationen. Diese Einschätzung teilen auch die CIOs, die von dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk im Rahmen seiner Analyse befragt wurden.

Die Digitalisierung hat den Aussagen der befragten IT-Entscheider zufolge momentan noch nicht den gewünschten Status in den Unternehmen erreicht. Dies soll sich innerhalb der nächsten zwei Jahre deutlich ändern. Künftig werden 79 Prozent der Unternehmen einen „hohen“ Digitalisierungsgrad ausweisen können.

Das Erreichen dieses Grades bringt Veränderungen der Geschäfts- und IT-Prozesse mit sich und fordert auch andere Beratertypologien – dessen sind sich die befragten Entscheider bewusst. Für die Berater gilt es, die entstehenden Möglichkeiten bezüglich Kundenbindung und Produktvermarktung gewinnbringend zu nutzen.

Tino Herrmann, Vice President Marketing und Kommunikation von Lufthansa Industry Solutions, vertritt diese Meinung ebenfalls: „Die Digitalisierung der Wirtschaft eröffnet unseren Kunden in vielen Branchen großes Potenzial für neue Wertschöpfungsmodelle und weiteres Wachstum.“

Unternehmen verdoppeln ihre Cloud-Applikationen
Der steigenden Komplexität in den Unternehmensprozessen wirken die CIOs mit Modernisierung der IT entgegen. Dabei werden die kundenintensiven Bereiche, wie Service oder Logistik, am stärksten betroffen sein.

Die vermehrten Investitionsprojekte in IT-Effizienz und Digitalisierung machen die ansteigende Relevanz von Cloud als eine zentrale Technik deutlich. Rückläufig entwickeln sich folglich die On-Premise-Lösungen. Die Überführung der IT-Infrastruktur auf das Sourcing-Modell „Cloud“ ist dabei aber nur eine Seite der Medaille. Der Umschwung zur stärkeren Cloud-Nutzung wird auch durch die Fachbereiche gefordert. Diese wollen immer schneller auf veränderte Markt- und Kundenbedürfnisse reagieren und optimieren ihre Abläufe mit moderner Software, die über das Internet bereitgestellt wird. Infolgedessen steigt der Integrationsbedarf der Cloud-Lösungen in die bestehenden IT-Backend-Prozesse massiv an.

„Die Cloud für die operativen Prozesse ist der Pfad zum Wachstum“, kommentiert Jochen Herrmann, Head of Marketing & Communications von NTT Data, die Planungen der CIOs. Dabei ist die Cloud ein zentraler Enabler der digitalen Transformation. „Alle Unternehmen wollen sich der Digitalisierung stellen und dabei sein. Dabei kommt es darauf an, nicht den Anschluss zu verlieren und organisatorische, technologische sowie kulturelle Veränderungen rasch anzugehen“, so Jochen Herrmann weiter.

Die CIOs setzen ihre Modernisierungsziele der IT also konsequent fort. Neben der Einführung von Cloud-Technik soll künftig hauptsächlich Altsoftware modernisiert werden, um besser mit den neuen digitalen Lösungen interagieren zu können.

Aber auch der Wettbewerb verändert sich im Zuge des digitalen Wandels. IT-Beratung und Implementierungsleistungen kommen neben den IT-Dienstleistern auch immer stärker von Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften; spezialisierte Web-Agenturen bieten digitales Marketing, ebenso wie Startups an Digitalisierungskonzepten mitwirken. Zudem gehen 67 Prozent der befragten IT-Dienstleister von einer Verringerung der Anzahl an externen Partnern bei ihren Kunden aus.

„Die Konsolidierung der IT-Lieferanten findet zwar statt, aber nur für einen Teil des Markts“, erläutert Mario Zillmann, Leiter Professional Services bei Lünendonk. „Dieser Prozess wird nur bei klassischen IT-Providern zu finden sein.“ Um allerdings mit der digitalen Transformation Schritt halten zu können, bedürfe es einer Erweiterung des Ökosystems des Unternehmens um kompetente Technikpartner. „In Summe werden die Unternehmen künftig deutlich mehr Technikpartnerschaften eingehen und diese managen müssen“, so Zillmann weiter.

Für die Lünendonk-Studie „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“ wurden auch in diesem Jahr neben 100 Anbieterunternehmen wieder rund 40 IT-Verantwortliche aus dem gehobenen Mittelstand sowie aus Großunternehmen und Konzernen befragt. IT-Dienstleister und deren Kunden erhalten dadurch Kennzahlen und Informationen für ihre jeweilige Planung. Sponsoren der Lünendonk-Studie sind nach eigenen Angaben die Unternehmen Accenture, Lufthansa Industry Solutions sowie NTT Data. Die wissenschaftliche Begleitung der Lünendonk-Studie hat Professor Dr. Peter Buxmann, Inhaber des Lehrstuhls Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt, übernommen.

Die Studie steht kostenfrei unter www.luenendonk-shop.de zum Download zur Verfügung.

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Die 100 befragten Anbieter, die 80 Prozent des deutschen IT-Dienstleistungsmarktes ausmachen, haben noch viel vor sich, um den angestrebten Digitalisierungsgrad bei ihren Kunden in den nächsten zwei Jahren zu erreichen.

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