Internationale Umfrage im Auftrag des EMC-Geschäftsbereichs VCE

Studie: Relevanz interner IT sinkt

24. Mai 2016, 7:09 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Eine Studie der Arlington University ergab, dass CIOs und andere IT-Entscheider in den nächsten Jahren mit rückläufiger Relevanz ihrer eigenen Abteilung rechnen. Über die Hälfte der CIOs fürchte gar, ihre interne IT könne in fünf Jahren verschwunden sein.

Laut einer Umfrage, durchgeführt von der Arlington University im Februar 2016 im Auftrag von VCE, sorgen sich über zwei Drittel der CIOs über die Zukunft ihrer Abteilung. Für die Studie mit dem dramatischen Titel „Endangered IT: Why IT Needs to Reclaim Technology or Lose its Voice Forever“ („Bedrohte IT: Warum die IT die Technologie zurückgewinnen muss oder ihre Stimme für immer verliert“) wurden länderübergreifend 2.741 Entscheider befragt, je zur Hälfte mit Business- und mit IT-Hintergrund.

Laut der Umfrage sind in Europa UK, Irland, Frankreich und Deutschland die Länder mit der am meisten fortgeschrittenen IT-Unterstützung der Geschäftsprozesse. Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern haben – wenig überraschend – die fortschrittlichsten IT-Abteilungen, zugleich auch mehr Vertrauen in ihre IT. In kleineren Unternehmen hingegen treffen vor allem Fachabteilungen die IT-Entscheidungen, so ein weiteres Ergebnis.

Auch diese Umfrage (wie schon eine neulich von LANline vorgestellte, siehe hier) belegt eine spürbare Diskrepanz zwischen Business- und IT-Entscheidern bei der Einschätzung IT-relevanter Aspekte. So sehen laut dieser Umfrage zum Beispiel 41 Prozent der befragten CIOs die Auswertung der Datenbestände als größte IT-Herausforderung, aber nur 23 Prozent der Business-Entschieder teilen diese Ansicht. Ihnen ist am wichtigsten, dass Technik neue Services optimal unterstützen kann (36 Prozent).

69 Prozent der CIOs sind besorgt, angesichts bestehender IT-Infrastruktur und IT-Budgets mit dem Wachstum des Business nicht mehr mithalten zu können. Doch nur 50 Prozent der Business-Entscheider sehen dies als Problem. Aus Geschäftssicht muss dies auch kein Problem darstellen: Der Fachabteilung kann es (im Idealfall) egal sein, wo die benötigten IT-Services produziert werden – eine Folge der nun schon jahrzehntelang propagierten „Industrialisierung der IT“, die sich unter anderem in einer Ausdifferenzierung und größerer Fertigungstiefe der IT Supply Chain äußert.

Auf die Folgen dieses Wandels sind viele IT-Organisationen aber offenbar nur ungenügend vorbereitet: 68 Prozent der befragten CIOs äußerten Sorge, dass das Geschäftswachsum ein zu schlecht vorbereitetes IT-Team offenlegt. CIOs und andere Entscheider sind sich einig in der Befürchtung, dass die Komplexität so stark wächst, dass die hausinterne IT nicht mithalten kann.

Für die benötigte Agilität ist deshalb heute – auch dies ein inzwischen bekanntes Faktum – ein zumindest teilweises Outsourcing oder Outtasking das Mittel der Wahl: 69 Prozent der CIOs bevorzugen ein Hybridmodell.

„Die Alternative zum Outsourcing ist ein effizienterer Betrieb mittels konvergenter beziehungsweise hyperkonvergenter Systeme, da man damit den Betriebs-Overhead reduzieren kann“, kommentiert Volker Wenzel, Manager Varchitects beim Studiensponsor VCE, dem (Hyper-)Konvergenz-Geschäftsbereich des IT-Ausrüsters EMC. Denn Hyperkonvergenz, so Wenzel, schaffe die gleichen Freiräume für eine IT-Organisation, die auch ein Outsourcing erzeugen würde.

58 Prozent der CIOs befürchten laut der Umfrage, dass ihre IT-Abteilungen im Jahr 2019 verschwunden sein könnte. Der Hintergrund ist hierbei eine zunehmende Einbettung der IT ins Business, sodass auch viel IT-Know-how und IT-Budget in die Fachabteilung abwandert, so Volker Wenzel. „Man muss zwischen IT und Business ein anderes Modell der Zusammenarbeit finden“, betont der VCE-Mann.

In Deutschland wurden für die Studie 401 Personen befragt, ebenfalls zur einen Hälfte mit IT- und zur anderen mit Business-Hintergrund. Die Notwendigkeit, größeren Geschäftsnutzen aus den Datenbeständen zu ziehen, erachteten hierzulande 46 Prozent der Befragten als größtes IT-Problem – allerdings als eines, das innerhalb der nächsten drei Jahre an Relevanz verlieren wird (Bild 1). Man erwartet hier also Fortschritte.

43 Prozent der deutschen Befragten gaben an, dass ihre IT die Geschäftsprozesse vollständig unterstützt. Hier gehen sie für die nächsten drei Jahren von einem Rückgang auf 33 Prozent (Bild 2) aus. Auch in Deutschland rechnet man also mit einer Ausdifferenzierung der IT Supply Chain und damit rückläufiger Bedeutung der internen IT. Der Anteil der Befragten, die weiterhin von einer teilweisen Unterstützung ihrer Prozesse durch die interne IT ausgeht, liegt aber bei gut der Hälfte (52 Prozent).

Der Anteil der deutschen Befragten, die ihr Business durch die interne IT nicht ausreichend unterstützt sehen, liegt bei fünf Prozent. Für 2019 gehen sie von einem Anstieg auf neun Prozent aus. Ein Versinken in Bedeutungslosigkeit ist für deutsche IT-Abteilungen damit offenbar vorerst nicht zu erwarten.

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43 Prozent der deutschen Befragten gaben an, dass ihre IT die Geschäftsprozesse vollständig unterstützt. Bis 2019 erwarten sie, dass dieser Anteil auf 33 Prozent sinken wird. Bild: EMC/VCE

Die Datenauswertung betrachteten 46 Prozent der deutschen Befragten als größtes IT-Problem – allerdings als eines, das bis 2019 an Relevanz verlieren wird. Bild: EMC/VCE

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