Die Deutsche Telekom hat auf der CeBIT die Verfügbarkeit seiner Public-Cloud-Services namens Open Telekom Cloud gemeldet. Das Angebot, betrieben in Sachsen-Anhalt, vereine flexibel verfügbare IT-Ressourcen mit dem strengen deutschem Datenschutz.
Vor dem Hintergrund nach wie vor anzutreffender Bedenken bezüglich Sicherheit und insbesondere Datenschutz bei Public-Cloud-Services widmet sich die Telekom mit Open Telekom Cloud nun diesem Markt, den bislang US-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS) und Microsoft (Azure) dominieren. Punkten will der Konzern mit zuverlässiger Verfügbarkeit und zertifizierten deutschen Rechenzentren.
Das Angebot besteht aus Bausteinen für Compute, Storage, Management und Security sowie Connectivity. An Server-Optionen für die „Elastic Cloud Server“ stehen „Open Linux“, Suse Linux, Oracle Enterprise Linux sowie Windows Server 2008 und 2012 zur Verfügung, die Skalierbarkeit reicht von einer bis 32 virtuellen CPUs und bis zu 128 GByte RAM. Beim Festplattenspeicher kann ein Anwender zwischen SAS, SATA und SSD wählen.
Die Telekom betont, die Nutzung der Public-Cloud-Plattform sei einfach, sicher und günstig. So koste zum Beispiel eine virtuelle Maschine mit Windows Server mit zwei vCPUs und zwei GByte RAM weniger als 17 Cent pro Stunde, eine VM mit Open Linux mit zwei vCPUs und acht GByte RAM weniger als zwölf Cent pro Stunde.
Der chinesische IT-Ausrüster Huawei steuert laut Telekom-Angaben Hardware- und Lösungskompetenz bei, die hauseigene Geschäftskundensparte T-Systems verantworte das RZ, das Netz, den Betrieb und das Cloud-Management. Der erste Partner für die Open Telekom Cloud werde SAP sein.
Die Architektur der Lösung basiert auf der Open-Source-Cloud-Plattform Openstack. Mit deren offenen standardisierten Schnittstellen will der Anbieter den Unternehmen die Integration und Anwendungsentwicklung erleichtern. Per Portal könne ein Kunde IT-Infrastruktur mit wenigen Klicks buchen, die Ressourcen seien dann innerhalb von Minuten verfügbar.
Gehostet wird Open Telekom Cloud im T-Systems-RZ in Biere (Sachsen-Anhalt). Die verarbeiteten Daten unterliegen aufgrund des Standorts dem strengen deutschen Datenschutz. In Biere – die Telekom spricht hier stolz von „Europas modernstem Rechenzentrum“ – und dem Failover-RZ in Magdeburg hat die Telekom laut eigenen Angaben fast ihr gesamtes Ökosystem von Technologie- und Softwarepartnern untergebraucht.
Der Konzern will seine Public-Cloud-Services Schritt für Schritt ausbauen und den Cloud-Umsatz mit Geschäftskunden bis Ende 2018 verdoppeln. Im vergangenen Jahr sei der Umsatz mit Cloud-Lösungen allein bei T-Systems bereits deutlich zweistellig gestiegen, die Unternehmen nutzten dabei bislang überwiegend Private-Cloud-Angebote.
Weitere Informationen finden sich unter cloud.telekom.de/infrastruktur/open-telekom-cloud/.
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