Microsoft TechED Europe 2012 in Amsterdam

Überall Kacheln

13. September 2012, 6:00 Uhr | Frank-Michael Schlede/jos

Insgesamt 7.000 IT-Profis, Entwickler und Partner zu einer Veranstaltung auf europäischen Boden zu vereinen, schaffen wohl nur wenige IT-Firmen. Eine davon ist Microsoft. In diesem Jahr trafen sich so viele Besucher wie nie zuvor zur TechED Europe.

Das Jahr 2012 stellt für Microsoft ohne Zweifel einen wichtigen Wendepunkt dar: Für fast das komplette „Ökosystem“ vom Windows Desktop-Client bis hin zu den großen Server-Versionen und ebenso für die entsprechenden Management- und Entwicklungsumgebungen stehen neue Versionen kurz vor der Fertigstellung. Viele dieser Lösungen tragen dann auch die Jahreszahl 2012 im Namen. Bereits am ersten Tag der Veranstaltung fiel den Teilnehmer überall in den weitläufigen Räumen des RAI-Kongresszentrum ein weiteres ganz besonders Merkmal dieser Veranstaltung auf: Das neue „Metro“-Design und die mit ihm unweigerlich verbundenen Kacheln waren überall wiederzufinden. Von den ausgegebenen Unterlagen über die Web-Seite bis hin zur Bühnendekoration war der „Kachel-Stil“ omnipräsent.

Windows Server 2012 als Cloud-Betriebssystem

So stand dann der erste Tag der nach einjähriger Pause auch wieder in Europa stattfindenden Veranstaltung ganz im Zeichen des neuen Releases Windows Server 2012. Das war vor zwei Jahren in Berlin noch ganz anders, drehten sich damals doch fast alle Keynotes und Vorträge um Windows Phone. Aber Brad Anderson, Corporate Vice President Management und Security Division, verdeutlichte in seiner Keynote sofort, dass es in diesem Jahr besonders um die neue Generation der professionellen Server-Betriebssysteme geht. Dabei bezeichnete er den Windows Server 2012, der seit Ende Mai dieses Jahres bereits als RC-Version (Release Client) zum kostenlosen Download bereitsteht, als „Cloud-Betriebssystem“. In einer späteren Pressekonferenz, die er zusammen mit dem bekannten Microsoft-Evangelisten Mark Russinovich bestritt, wurde diese Aussage dann dahingehend ergänzt, dass der neue Server aber nur ein Teil von Microsofts Cloud-Konzept sei, da – so die Microsoft-Manager weiter – grundsätzlich alle Ideen rund um die Cloud und „Private Cloud“ auf dem Zusammenspiel des Windows-Servers mit der Management-Lösung Windows System Center 2012 basieren würden. Auch die Neuerungen dieser umfassenden Management-Suite kamen im Rahmen vieler Workshops und Vorträge auf der Veranstaltung detailliert und immer wieder im Zusammenhang mit dem Windows Server 2012 zur Sprache. Fragen von Seiten der anwesenden Journalisten nach dem Sinn oder Unsinn des Metro-Designs und dabei vor allen Dingen nach dem Sinn eines Einsatzes der Kacheln auch auf der Oberfläche des Server-Betriebssystems wichen die Manager leider ohne schlüssige Antworten aus. Die Keynote des zweiten Tages stand ganz im Zeichen des Client-Betriebssystems Windows 8. Dabei legen die Redner – allen voran Antoine Leblond, Corporate Vice President of the Windows Web Services Team – Wert darauf, zu betonen, dass Windows 8 „Enterprise Ready by Design“ sei. Wer sich an dieser Stelle allerdings wesentlich neue oder gar tiefergehende Informationen dazu erwartet hatte, welche Vorteile es für Firmen im alltäglichen Betrieb bringen soll, ein Betriebssystem mit der Oberfläche eines Smartphones auf dem Desktop einzusetzen, wurde enttäuscht: Die Präsentatoren beschränkten sich leider auch in einem speziell für die Journalisten veranstalten Vortrag zu dieser Thematik darauf, die „schöne Oberfläche“ der kommenden Client-Generation zu loben oder entsprechende Apps vorzustellen, die Beta-Kunden von Microsoft bereits im Einsatz haben. Einzig die kurze, aber sehr eindrucksvolle Demonstration des interessanten Features „Windows-to-Go“, die Leblond während seiner Keynote präsentierte, hinterließ beim Publikum augenscheinlich Eindruck. Dieses besondere Merkmal wird es den Anwendern ermöglichen, „ihr Windows-System“ von einem USB-Stick (der mindestens 32 GByte Speicherplatz aufweisen und weitere speziellen Hardwarespezifikationen erfüllen muss) an jedem beliebigen Windows-PC ohne Installation direkt vom Stick aus zu betreiben. Dabei sollen zudem die Daten auf diesem PC vor dem Zugriff sicher geschützt sein. Auch das Abziehen und Wiederverbinden des Sticks mit dem System im laufendem Betrieb soll ohne Datenverlust möglich sein. Der Autor auf LANline.de: Frank-Michael Schlede

Kacheln und das neue Metro-Design waren auf der TechED 2012 omnipräsent: Hier bei der Keynote-Rede von Microsofts Corporate Vice President Brad Anderson. Foto: Frank-Michael Schlede
LANline.

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu ClamCase

Weitere Artikel zu freenet.de AG / mobilcom debitel

Matchmaker+