Grundlage für das open-RAN

Unternehmensübergreifend mehr erreichen

9. Dezember 2022, 7:00 Uhr | Jens Kühner/am
Die zwei Dimensionen der architektonischen Entwicklung von RANs.
© Red Hat

Für die Umsetzung von anspruchsvollen 5G-Techniken ist das Konzept eines offenen Funkzugangsnetzes (Radio Access Network, RAN) von größter Bedeutung. Ein herstellerunabhängiges Mobilfunknetz mit einer Netzarchitektur der offenen Schnittstellen bietet entscheidende Vorteile für die Kommunikationstechnologie von morgen. Voraussetzung: eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Anbieter und Hersteller.

Die Erwartungen an eine neue, flächendeckende Technik im Mobilfunkbereich sind hoch – und der 5G-Kommunikationstandard verspricht bei Datenraten und Kapazitäten ein enormes Potenzial. Eine Lösung, die auch mit Hinblick auf den starken Anstieg des weltweiten Datenverkehrs immer wichtiger ist. In der Praxis stehen einer Umsetzung von 5G-Techniken etliche Herausforderungen gegenüber. Für das Ziel eines weltweit verfügbaren Hochgeschwindigkeitsinternets und dem damit verbundenen großflächigen Ausbau der Funkzugangsnetze, kristallisiert sich besonders das open-RAN-Konzept (open Radio Access Networks) als eine mögliche Lösung heraus. Offen sind diese Netze, weil wesentliche Teile standardisiert sind und sich die eingesetzte Hard- und Software über die entsprechenden Schnittstellen miteinander kombinieren lassen. Darin liegt eine wesentliche Grundvoraussetzung der open-RAN-Strategie: Für ein reibungsloses Zusammenspiel der einzelnen Komponenten und für die Bereitstellung von offenen Standards ist eine enge Kooperation zwischen Unternehmen, Anbietern und Herstellern die Grundvoraussetzung. Die weitere Entwicklung von open RAN steigt und fällt somit mit seinem Ökosystem.

Diskussionen innerhalb der Mobilfunkbranche zeigen, dass das Thema open RAN schon weit über theoretische Überlegungen hinausgewachsen ist. Eine steigende Anzahl von Personen aus dem RAN-Ökosystem gehen mittlerweile davon aus, dass open RAN und Open-Source-Techniken das Potenzial besitzen, die Grundlage für zukünftige Mobilfunknetze zu legen. Daneben setzen aber auch Politik und Wirtschaft viel Hoffnung auf die Technik, verspricht eine gelungene Umsetzung doch einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung – nicht zuletzt auch für Konzepte wie IoT oder autonomes Fahren.

Im Zusammenhang mit der RAN-Evolution tauchen immer wieder verschiedene Bezeichnungen und Akronyme auf, wie vRAN oder O-RAN. Klar sollte sein, dass die RAN-Evolution sowohl die Disaggregation der Basisstationen des Mobilfunknetzes in stärker standardisierte Einheiten bedeutet – auch als Functional Split bekannt – als auch die Einführung von Cloud-Techniken, die eine automatische Bereitstellung und Skalierung unterstützt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass ein Cloud-RAN nicht unbedingt ein offenes RAN sein muss. vRAN bedeutet lediglich, dass der Anbieter seine RAN-Komponenten wie Baseband-Unit, gNB, eNodeB, DU (Distributed Unit) und CU (Central Unit) aufgeteilt hat. Es ist damit aber noch nicht gesagt, dass sich Komponenten verschiedener Anbieter in Kombination nutzen lassen. open RAN hingegen zielt auf Interoperabilität, herstellerunabhängige Hardware und Schnittstellen sowie softwaredefinierte Technik ab.

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