Mit einem Update für die Lancom Management Cloud (LMC) setzt der deutsche Netzwerkinfrastrukturausstatter Lancom Systems neue Impulse für SD-WAN und SD-Branch. Als zentrale Management-Instanz stellt die LMC SD-WAN-Funktionen zur Verfügung, die die Skalierbarkeit und Effizienz der Weitverkehrsnetze mittelständischer und großer Firmen erhöhen soll. Im Bereich SD-Branch halte das Update einen neuen WLAN-Hotspot-Dienst bereit.
Zentraler Nutzen des Cloud-Updates ist laut Lancom die Verwaltung mehrerer WAN-Verbindungen an einzelnen Standorten. Damit seien SD-WAN-Funktionen wie automatisches Load-Balancing sowie anwendungs- oder qualitätsbasiertes Routing mit dynamischer Pfadwahl möglich.
Die von Lancom entwickelte SD-WAN-Technik High Scalability VPN (HSVPN) bringe ein Mehr an Skalierbarkeit und Effizienz in VPN- und SD-WAN-Architekturen mit vielen Gegenstellen und Anwendungen. War bislang im Rahmen der Virtualisierung für jeden Dienst ein eigener VPN-Tunnel nötig, sollen sich diese über HSVPN innerhalb eines einzigen Tunnels sicher trennen lassen.
Mit Dynamic Path Selection steht eine weitere SD-WAN-Optimierungsfunktion zur Verfügung, die Anwendungen dynamisch über die jeweils aktuell beste Verbindung routen soll. Es sind bis zu vier parallel nutzbare WAN-Leitungen unterstützt, die sich auch über 4G/LTE oder 5G realisieren lassen, so der Netzwerkausstatter. Das Feature überwache kontinuierlich die WAN-Verbindungen in Bezug auf Last, Paketverlust, Latenz oder Jitter und entscheide in Abhängigkeit der Verbindungsqualität dynamisch über die bestmögliche Leitung für bestimmte Anwendungen.
In den Standort-Einstellungen könne man außerdem den Gateways eine feste, selbstgewählte Sub-Domain (mycompany.dyndns-lmc.de) zuweisen. So sollen auch Gateways mit dynamischen WAN-IP-Adressen jederzeit über diesen Domain-Namen erreichbar bleiben.
Parallel zur Erweiterung der klassischen SD-WAN-Funktionen hat Lancom die LMC laut eigenen Angaben zur intuitiven WLAN-Hotspot-Plattform für SD-Branch-Installationen ausgebaut. Der Dienst sei mit wenigen Klicks eingerichtet und über vorhandene WLAN-Access-Points sicher getrennt ausgerollt. Zusätzliche Hardware in Form eines Hotspot-Gateways sei nicht erforderlich.
Die LMC ist vollständig in Deutschland entwickelt und gehostet, so das Lancom-Versprechen. Sie erfülle die Datenschutzanforderungen der DSGVO und unterstütze Unternehmen, Verwaltung und Organisationen dabei, Compliance-Risiken bei Cloud-gemanagten Netzwerken zu minimieren. Anwender mit erhöhtem Sicherheitsbedarf sollen die LMC alternativ als Private Cloud „on-premise“ im eigenen Rechenzentrum betreiben können.
Die SD-WAN-Funktionen lassen sich automatisch in der Cloud abbilden und die Router und SD-WAN-Gateways unterstützen die Funktionen ab Firmware LCOS 10.42, so die Lancom-Angaben. Die SD-Branch-Funktion „Cloud-managed Hotspot“ funktioniere mit allen Lancom Access Points ab Firmware LCOS 10.42 oder LCOS LX 5.30.