Microsoft will über den Preis Marktanteile gewinnen

Virtualisierung: Ist VMware zu teuer?

19. Juli 2009, 22:58 Uhr |

Auf seiner Partnerkonferenz in New Orleans präsentierte Microsoft verschiedene Kunden, die sich gegen VMware und für Microsofts Virtualisierungslösung entschieden haben, da diese kostengünstiger sei.

Rund 80 Prozent beträgt der Marktanteil von VMware im Bereich x86-Server-Virtualisierung. Doch
die Konkurrenz schläft nicht – allen voran Softwaregigant Microsoft, der sich mit seinem kommenden
Windows Server 2008 sowie mit System Center eine kräftige Scheibe vom Virtualisierungsmarkt
abschneiden will.

Auch kleinere Konkurrenten konkurrieren mit dem Marktführer mittels preisgünstiger Angebote,
beispielsweise Virtual Iron. Deren Marketing-Chef Chris Barclay sagt, dass deren Enterprise-Edition
nur 800 Dollar kostet, wogegen VMwares erst bei 3.000 Dollar beginne. Auch Lilac Berniker,
verantwortlich bei Fortisphere für den Bereich Business-Development, meint, dass die
Fortisphere-Plattform nur einen Bruchteil der VMware-Infrastruktur koste und deshalb eine
schnellere Amortisation biete (ROI).

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Am gefährlichsten für VMwares Vormachtstellung kann Microsoft werden. "Mit Server 2008 und
System-Center kostet unsere Virtualisierungslösung nur rund 20 bis 30 Prozent von dem, was VMware
verlangt, das ist ein Preisunterschied, über den kein CIO einfach hinweggehen kann", sagte
Microsofts Virtualisierungschef Bob Muglia in seiner Keynote auf dem Partner-Event WPC in New
Orleans.

Dabei fehlte natürlich nicht der Hinweis, dass viele Virtualisierungsfunktionen ohnehin in
Windows Server 2008 enthalten sind und die Microsoft-Lösung sowohl die physischen als auch die
virtuellen Maschinen managen kann. Außerdem unterstützt Microsofts neuer Hyper-V 64 virtuelle
Maschinen, somit achtmal mehr als die acht Prozessoren, die vom gegenwärtigen Hyper-V unterstützt
werden – und genauso viel, wie VMwares neues Vsphere 4 unterstützt.

VMware weiß natürlich um die aufkommende Microsoft-Konkurrenz. So zielt das kürzlich erfolgte
Vsphere-Announcement zusammen mit der umfangreichen Einbettung in die EMC-Storage-Landschaft sowie
die weit reichende Kooperation mit Cisco dem Aufbau einer Art Burgwall, mit dem der Angriff von
Microsoft und den anderen Anbietern auf das heimische Virtualisierungsterrain abgewehrt werden
soll.

"Unsere Vision, mit der wir stets neue Produkte und Innovation auf den Markt bringen, wird uns
auch weiterhin eine ordentliche Marktführung verschaffen", so VMwares Technologie-Chef John
Gilmartin.

Analysten sehen ebenfalls den größten Vorteil von VMware in deren langjähriger
Produktentwicklung und einer hohen Produktreife. "Für die gegenwärtigen VMware-Kunden gibt es
eigentlich keinen Grund, sich auf das Risiko eines Produktwechsels einzulassen, denn die
VMware-Plattform hat ihre Stabilität tausendfach bewiesen", so Steve Schuchart, Analyst bei Current
Analysis.

Harald Weiss/wg


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