Vsphere 5 und Cloud Infrastructure Suite vorgestellt

VMware nimmt Kurs auf vollautomatisierte Clouds

13. Juli 2011, 6:19 Uhr | LANline/Dr. Wilhelm Greiner

Virtualisierungs- und Cloud-Schwergewicht VMware hat mit der Version 5 seiner Flaggschifflösung Vsphere eine Fülle von Neuerungen vorgestellt. Vsphere 5 soll die Performance von Anwendungen steigern, die Verfügbarkeit virtualisierter Applikationen erhöhen und die automatisierte Verwaltung verbessern. Außerdem sollen auch VMware Vshield 5, VMware Vcenter Site Recovery Manager 5 und VMware Vcloud Director 1.5 bald auf den Markt kommen.

Laut VMware werden im Laufe dieses Jahres über die Hälfte aller Server virtualisiert sein. Virtualisierung werde damit zur Norm. Gartner-Analyst Chris Wolf bestätigte diese Aussage von VMware-CTO Stephen Herrod auf Twitter: „Wir sehen einen großen Trend, dass Klienten unternehmenskritische Applikationen zu VMware migrieren, die oft die Default-Plattform für neue Applikationen ist.“

VMware Vsphere – nach Marktanteil wie auch laut Gartners aktuellem Magic Quadrant zum Thema die führende Virtualisierungsplattform – liefert die Basis für VMwares „Cloud Infrastructure Suite“. Dazu gesellen sich Vcenter SRM für Business Continuity, Vcenter Operations für den Betrieb und das Monitoring, Vshield Security zur Absicherung der virtualisierten Umgebung sowie Vcloud Director für die Themen Policy-Management, Self-Service und Reporting.

VMware Vsphere 5 unterstützt laut VMware virtuelle Maschinen (VMs) mit der vierfachen Leistungskraft der VMs, die unter der Vorgängerversion Vsphere 4 zu betreiben waren: Eine VM kann nun bis zu ein TByte RAM sowie 32 virtuelle CPUs aufweisen. Die Zahl der IOPS (Input/Output Operations per Second) steige von 300.000 auf eine Million, der Netzwerkdurchsatz von 30 auf über 36 GBit/s. Damit und dank verbesserter Hochverfügbarkeit sei nun auch der Betrieb anspruchsvollster Applikationen wie SAP-Datenbanken möglich.

Vsphere 5 bringt laut Hersteller ein intelligentes Policy-Management mit und erlaubt damit eine Server- und Storage-Verwaltung nach dem Motto „Set it and forget it“. Ebenfalls neu sind nützliche Funktionen wie Auto-Deploy und profilgesteuerter Storage. Fachleute wie Andre Leibovici lobten die neue Funktion für hochverfügbaren Storage: „Eines der coolen neuen Features ist die Fähigkeit, Datastore Clusters zu erstellen, die den Einsatz von Storage DRS (das lang erwartete Automated Storage Vmotion) erlauben“, schrieb Leibovici in seinem Blog (myvirtualcloud.net/?p=1979).

Vcenter Site Recovery Manager 5 ermögliche es dank neuer Replikationsmöglichkeiten, bei gleichen Kosten doppelt so viele Anwendungen zu schützen wie zuvor. Die neue Version unterstütze auch unterschiedliche Storage-Konfigurationen im Haupt- und Backup-System. Dank neuer Möglichkeiten für automatische Migrationen ließen sich selbst komplexe Migrationsszenarien zur Ausfallvermeidung abbilden.

Neue Datensicherheitsfunktionen in Vshield 5 sollen es dem Administrator erleichtern, ungeschützte sensible Daten zu identifizieren und Umgebungen unterschiedlicher Sicherheitsstufen voneinander zu isolieren. Der Systemverwalter könne VMs einschließlich ihrer Sicherheitsrichtlinien von Host zu Host oder auch in die Public Cloud migrieren.

Vcloud Director 1.5 beherrscht nun nützlicherweise die Einrichtung von Linked Clones (von einem Master-Image abhängige VM-Kopien). Dies soll die Bereitstellungszeit auf unter fünf Sekunden drücken und zugleich 60 Prozent der Storage-Kosten sparen. „Diese wesentliche Fähigkeit für mehr Betriebseffizienz erlaubt es Ihnen, neue VMs aus der Image-Library aufzusetzen, und das System sorgt dabei für die Beziehung zwischen dem Golden Image und der aufgesetzten VM“ erläutert Forrester-Analyst James Staten auf dem Forrester-Blog (blogs.forrester.com/james_staten ). „Dies allein ist Grund genug, den Einsatz von Vcloud Director zu erwägen.“

Ebenfalls neu ist die Vsphere Storage Appliance, die insbesondere für den KMU-Markt konzipiert ist. Sie soll den finanziellen und administrativen Aufwand für die Storage-Verwaltung deutlich senken, indem sie internen Storage von Servern in Shared Storage Pools umwandelt.

Außerdem hat der Virtualisierungs-Marktführer ein vereinfachtes Lizenzmodell eingeführt. Dieses zielt laut VMware-Angaben darauf ab, „einen Cloud-gerechteren Ansatz zu ermöglichen“, indem sich die Lizenzen auf den Ressourcenverbrauch und die Nutzung beziehen statt auf physische Komponenten und Ressourcen. VMware Vsphere 5 werde weiterhin pro CPU lizenziert, doch es gebe nun ein einziges, virtualisierungsbasiertes Nutzungsrecht von Pooled Virtual Memory oder VRAM. Chris Wolf merkte dazu auf Twitter trocken an: „Meiner Ansicht nach hat VMware Geld auf dem Tisch liegen lassen, als Kunden von Dual- auf Quad-Core-Server umstiegen, ohne mehr Lizenzen zu benötigen. Wird nicht mehr vorkommen.“

VMware Vsphere 5 und die Cloud Infrastructure Suite sollen noch im dritten Quartal 2011 verfügbar werden. Weitere Informationen finden sich unter www.vmware.com/de/cloud-infrastructure/ .

VMwares Vcloud Director 1,5 beherrscht nun Linked Clones. Bild: VMware


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