IBM kündigt 20 neue Produkte zur Produktivitätssteigerung an

Web 2.0 soll Softwareentwickler produktiver machen

3. Juni 2008, 11:11 Uhr |

Interne Softwareentwicklung ist immer noch ein unsicheres Business. Laut Forrester sind nur 37 Prozent der betroffenen Anwender mit der anfallenden Entwicklungszeit zufrieden und 42 Prozent beklagen die Qualität der abgelieferten Arbeit. IBM glaubt jetzt, eine wesentliche Ursache für diese schlechten Noten ausgemacht zu haben und will mit entsprechenden Tools schon bald die Hauptprobleme lösen.

"Mangelnde Collaboration ist eines der größten Probleme heutiger Software-Entwicklung", sagt
Danny Sabbah, Chef der Rational-Division bei IBM. Als Ursache dafür hat er die zunehmende
geografische Ausweitung von solchen Projekten, aber auch die in jüngster Zeit stark angestiegene
Komplexität von Softwareentwicklungen ausgemacht. So würde beispielsweise immer mehr Opensource
oder Fremdsoftware integriert, was eine intensive Zusammenarbeit mit der Rechtsabteilung bedeutet.
Auch die sich rasant wandelnden Compliance- und Sicherheitsauflagen erfordern eine frühzeitige
Beteiligung der Security- und Compliance-Officer.

Mehr zum Thema:


IBM Rational
gelobt Besserung


Eclipse-basierte
Plattform adressiert Zusammenarbeit


Eclipse-Chef: "
Bei dynamischen Sprachen tut sich sehr viel"

Das neue Rational Team Concert (RTC) nutzt Web-2.0-Techniken, um die Zusammenareit zu
verbessern. Hierzu gehören unter anderen Instant-Messaging und Presence-Awareness. Mit RTC sollen
alle Beteiligten den gleichen Wissens- und Datenstand haben und unmittelbar mit jedem Team-Mitglied
Kontakt aufnehmen können. RTC basiert auf der Opensource-Plattform Jazz, die IBM als offene Basis
für Softwareentwicklungs-Tools ausbauen will.

Für kleinere Teams mit bis zu zehn Mitarbeitern soll es die kostenlose Einstiegsversion
RTC-Express geben, die Ende Juni auf der
Jazz-Plattform zum Download
bereit stehen wird

Insgesamt plant IBM 20 neue Produkte zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Kommunikation
innerhalb der Softwareentwicklung. Diese sollen alle noch bis zum Jahresende verfügbar sein. "
Softwareentwicklung muss vom ersten Tag produktiv sein", fordert Colleen Arnold, Chefin von IBMs
Global Application Services. Sie kennt die Probleme der Softwareentwicklung sowohl aus Sicht des
Softwareanbieters IBM, als auch aus Sicht eines Abnehmers von intern entwickelter Software. "Neue
Software ist die Basis für neues Business und für dessen Weiterentwicklung, das berichten uns
unsere Kunden und das wissen wir bei IBM auch aus eigener Erfahrungen", sagt sie über ihre
Alltagserfahrungen.

Weitere akute Probleme der Softwareentwicklung sind ihrer Ansicht nach der Testbetrieb sowie die
Abstimmung mit dem Fachbereich über das Pflichtenheft. Für Letzteres hat IBM jetzt den Rational
Requirements Composer (RRC) angekündigt, der weniger technische Begriffe verwendet. Stattdessen
wird mit Hilfe von Skizzen, Drehbüchern, Szenarien und Modellierung den Entwicklern und Usern
in-spe verständlich gemacht, wie das neue System funktionieren wird.

Für die immer noch zeit- und kostenintensive Testarbeit kündigte IBM die Betaversion von
Rational Quality Manager (RQA) an. Dieses Modul soll eine vollständige Testplanung erlauben, die
alle erforderlichen Aspekte berücksichtigt. "RQM basiert auf Web-2.0-Techniken und bietet einen
hundertprozentigen Zugang für alle Beteiligten. Damit weiß jeder, wo das Projekt aktuell steht und
was die nächsten Schritte sind", schwärmt Scott Hebner, Marketingchef bei IBM-Rational.

Darüber hinaus plant IBM, viele der bestehenden Rational-Produkte zu erweitern. Hierzu gehören
neue Versionen von Clearcase, Clearquest und Buildforge sowie Requisitepro. Letzteres wird um eine
nahtlose Integration mit RRC ergänzt. Auch die neue RAM Version 7.1 wird nahtlos mit dem neuen RTC
integriert.

Harald Weiss/pk/dp


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+