Blinde Flecken der IT-Sicherheit

Angriffe aus dem IoT erkennen

26. April 2022, 12:00 Uhr | Paul Smit/am
© Wolfgang Traub

Hardware mit Anschluss an das Internet of Things (IoT) kann unter fremder Kontrolle nicht nur Daten, sondern auch Befehle oder Malware-Code empfangen und weiterleiten. IT-Sicherheitsverantwortliche benötigen daher Abwehrmethoden, die einen Angriff zum Beispiel über eine IP-Kamera oder andere Sensoren erkennen, analysieren und abwehren können. Wer den sich daraus ergebenden Netzverkehr sieht, kann Attacken frühzeitig abblocken oder im Notfall schnell eindämmen. Network Detection and Response (NDR) ist ein Teil einer umfassenden Cyberabwehr auch für mittlere Unternehmen.

Die Vernetzung durch IoT-Geräte nimmt kontinuierlich zu. Die Experten von IoT Analytics gingen im Dezember 2021 davon aus, dass die Zahl der aktiven Endpunkte weltweit bis Ende des Jahres um neun Prozent auf 12,3 Milliarden Geräte steigen werde. Unternehmen in Industrie und im Gesundheitswesen haben zunehmend Geräte implementiert, die an das zentrale Unternehmensnetz angebunden sind. Selbst kleine und mittelständische Unternehmen öffnen sich immer mehr dem Internet – oft ohne einen entsprechenden IT-Sicherheitsplan und mit nur wenig Abwehrressourcen.

Einfallstor Internet der Dinge

IoT-Hardware ist ein attraktives Ziel für Hacker. Sie kapern IP-Kameras mit Anschluss an das Unternehmensnetz für Botnetze, um über sie dann Denial-of-Service-Attacken durchzuführen. Eine weit verbreitete Gefahr sind die privaten Router oder andere IoT-Geräte im Home-Office. Über sie können Angreifer Zugriff auf die zentrale IT-Infrastruktur im Unternehmen erlangen. Letztlich eröffnen bereits kleine Lücken die Türen und Toren für weitreichende Hackeraktivitäten.

Dass Sensoren und IoT-Hardware eine Schwachstelle der IT-Abwehr sind, hat verschiedene Gründe: Viele Administratoren wissen oft nicht, welche Geräte Teil ihres Netzwerks sind.  Zudem nutzen Unternehmen die Geräte so lange, wie sie irgendwie funktionieren - länger als vom Hersteller gedacht. Unterstützen die Hersteller solche Systeme dann nicht mehr, wachsen diese Geräte sich zu einer Sicherheitslücke aus, zumal die Nutzer die Geräte oft nicht aktualisieren, sofern es Updates überhaupt gibt.

Datenverkehr auf Anomalien untersuchen

Wer den Austausch von Befehlen zwischen Sensor und Command-and-Control-Server oder Seitwärtsbewegungen zu bösartigen Zwecken früh erkennen und abwehren will, benötigt einen unmittelbaren Zugriff auf IoT-Geräte. Wenn Geräte eine IP-Adresse haben und ein Teil des Unternehmensnetzes sind, kann NDR den Datenverkehr der IP-Videokamera, des Sensors in der Produktion oder des intelligenten Türschlosses sehen und auswerten.

Der Fingerabdruck einer anomalen Kommunikation mit verwalteten IP-basierten IoT-Geräten hebt sich eindeutig vom normalen Datenverkehr ab: Sensoren in der Produktion etwa liefern im sicheren Standardbetrieb regelmäßig kleine Pakete an zentrale Systeme und Applikation und erhalten so gut wie nie Datenpakete zurück – von einem Update mal abgesehen. Nach außen sind dagegen keine Daten zu übertragen, außer wenn ein Zulieferer dem Partner Daten schicken wollte. Eine durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen geschulte Analyse des Netzverkehrs erkennt aber nicht vorhergesehene Vorgänge und schlägt Alarm.

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