Heterogenes Angebot auf dem Markt

Auswahlkriterien für Provisioning

17. Dezember 2007, 23:00 Uhr | Martin Kuppinger/wj

Identity Provisioning ist inzwischen eines der etablierten Segmente im Identity-Management-Markt - wenig überraschend, weil es hier eine der unverzichtbaren Kernfunktionen abdeckt. Die Produkte in diesem Sektor allerdings unterscheiden sich deutlich, und insofern will die Auswahl gut überlegt sein.

In der Identity-Management-Studie 2007/2008 des Analystenunternehmens Kuppinger Cole und
Partner, die Mitte November veröffentlicht wurde, war Identity Provisioning wieder das wichtigste
Investitionsthema im Bereich Identity-Management. Knapp über 50 Prozent der befragten Unternehmen
planen in den kommenden zwölf Monaten die Einführung, den Produktwechsel oder wesentliche
Erweiterungen ihrer Provisioning-Lösungen – mehr als in jedem anderen Teilsegment des IAM-Markts
(Identity- und Access-Management). Weitere knapp 20 Prozent werden Optimierungen vornehmen.

Auffällig dabei ist, dass über fünf Prozent der Unternehmen einen Produktwechsel planen. Nur bei
der starken Authentifizierung ist diese Quote noch höher. Dies ist in Anbetracht der erheblichen
Investitionen, die Provisioning-Projekte erfordern, ein beachtlicher Anteil, der deutlich macht,
dass die Auswahl von Provisioning-Lösungen gut geplant werden muss. Kuppinger Cole und Partner
beobachtet dabei immer wieder, dass bei Unternehmen in der Endphase von Entscheidungsprozessen über
Provisioning-Lösungen Produkte in der engeren Wahl sind, die sich funktional deutlich
unterscheiden. Das ist ein sicheres Indiz für nicht optimal definierte Kriterien, da in diesem
Stadium eigentlich schon relativ ähnliche Systeme zur Entscheidung anstehen müssten. Weitere Gründe
für die vielen Produktwechsel sind aber auch die Entwicklung des Provisioning-Markts und die oft
unterschätzte technische wie organisatorische Komplexität von Projekten.

Die Entwicklung im Provisioning ist von der wachsenden Prozessorientierung und der gestiegenen
Bedeutung des Rollenmanagements geprägt. Gleichzeitig ist die Erwartung aber auch, dass die
technischen Integrationsanforderungen für eine große Zahl von Zielsystemen und für tiefe
Integration gelöst sind. Dies gilt natürlich insbesondere für die gängigen Systeme wie das Active
Directory, andere LDAP-Verzeichnisse, Lotus Notes oder die SAP-Welt. Immer bedeutsamer wird auch
das Auditing.

Hinzu kommt, dass sich auch der Identity-Managementmarkt als Ganzes verändert hat. Unternehmen
wie Oracle und SAP sind in den letzten beiden Jahren aktiv geworden. Gleichzeitig gibt es aber
weiterhin eine Reihe innovativer Spezialisten. Zudem sind inzwischen aus fast allen früheren
Meta-Directory-Lösungen echte Provisioning-Produkte geworden, die meist durch eine besonders gute
technische Integration in die Zielsysteme auffallen.

Entsprechend zählen zu den wesentlichen Kriterien für die Auswahl von Provisioning-Lösungen die
breite Unterstützung von Zielsystemen, die enge Integration insbesondere mit Standardanwendungen,
aber auch einfache Ansätze für die Realisierung weiterer Adapter für nicht standardmäßig
unterstützte Systeme.

Die Anforderungen an die Benutzerschnittstellen sind ebenfalls gewachsen und ein wichtiges
Kriterium, wobei die flexible Anpassung und Integration in bestehende Portale immer wichtiger wird.
Bei den Auditing-Funktionen ist eine differenzierte Nachverfolgung mit einer Analyse der
Abhängigkeiten von Bedeutung – also beispielsweise, von wem jemand die Berechtigungen zu Änderungen
erhalten hat.

Die Hersteller müssen zudem eine Lösung für das Business-Role-Management oberhalb der
technischen Systemrollen bieten. Sie können auf eigene Lösungen setzen, aber auch Schnittstellen zu
spezialisierten Produkten für das Business-Role-Management vorsehen. In Zukunft wird es auch von
Bedeutung sein, dass die Prozesse in standardisierter Form, beispielweise über BPEL, beschrieben
und idealerweise externe Workflow-Systeme eingesetzt werden können. So weit ist derzeit allerdings
noch keiner der Anbieter im Markt. Je nach Einsatzbereich kommen weitere Kriterien hinzu, wie
beispielsweise die Mandantenfähigkeit für Anbieter von Managed Services.

Zum Thema dieses Beitrags veranstaltet der Autor Ende November ein kostenloses Webinar unter dem
Titel "Auswahlkriterien für Provisioning-Produkte".

Die wichtigsten Daten:

Datum: 30.11.2007

Zeit: 15.00 bis 16.00 Uhr

Kosten: keine

Link zur Registrierung: www.kuppingercole.de/events/n40010


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