Im Test: Drag’n’Crypt Ultra 2.3.9

Benutzerfreundliche Dateiverschlüsselung

11. Dezember 2015, 7:00 Uhr | Dr. Johannes Wiele/jos, Security Consultant und Autor des LANline Security Awareness Newsletters,

Drag?n?Crypt Ultra 2.3.9 erlaubt das Verschlüsseln von Dateien durch einfaches Drag and Drop mit Kennwortvergabe. Das kostenlose Tool benötigt keine Installation, läuft auf Wunsch also auch portabel.Das Verschlüsseln von Informationen durch den Endanwender scheitert immer wieder daran, dass die dazu verfügbaren Werkzeuge nicht benutzerfreundlich sind - die E-Mail-Verschlüsselung mit GnuPG ist dafür ein Paradebeispiel. Jenseits wohldefinierter Hochsicherheitsanwendungen entstehen weitaus mehr Sicherheitslücken dadurch, dass Anwender ihre Daten aufgrund der komplexen Bedienung von Verschlüsselungs-Tools gar nicht sichern, als dadurch, dass vorhandene Werkzeuge irgendwelche Lücken aufweisen, die sich ohnehin nur von Profis unter Mühen und mit erheblichem Zeitaufwand ausnutzen lassen. Hilfreich sind daher leicht bedienbare Tools, auch wenn sie nichts anderes bieten als eine schnelle und leicht erlernbare Verschlüsselung von Dateien, die dann entweder auf beliebigen Speichersystemen (auch in der Cloud) abgelegt oder per E-Mail und Instant Messaging verschickt werden können. Drag?n?Crypt macht in dieser Hinsicht eine gute Figur. Ganz nebenbei füllt das Werkzeug auch eine Lücke in der gerade abgeschlossenen LANline-Reihe zu dateibegleitenden Festplatten-Tools, denn es lässt sich installationsfrei und portabel einsetzen, und deshalb können es auch unterschiedliche Anwender eines gemeinsamen Netzwerk- oder USB-Speichers dazu nutzen, eigene Dateien vor fremden Blicken zu verbergen. Auch die Einbindung in portable Startmenüs wie "Portableapps" ist möglich. Für die Basis-Funktionen des Programms benötigt man auf dem Host-PC keine Admin-Rechte. Drag?n?Crypt Ultra 2.3.9 findet sich auf den Web-Seiten verschiedenster Freeware-Anbieter, die eigene Homepage ist www.dcu.bplaced.net/home.html. Dort gibt es auch eine instruktive Dokumentation in deutscher Sprache. Laut Hersteller läuft das Programm unter allen Windows-Versionen ab XP, verifiziert haben wir die Einsatzfähigkeit unter zwei Windows-7-PCs und mit einem älteren XP-Exemplar. Der Download erfolgt als 590 KByte große Zip-Datei, in die ein kompletter Programm-Ordner eingebettet ist. Dieser lässt sich auf dem PC, auf dem das Tool laufen soll, an beliebiger Stelle platzieren, denn eine "Installation" in engeren Sinne findet nicht statt. Wer mag oder wer das Werkzeug fest auf seinem Computer verankern will, kann manuell ein normales Programmsymbol anlegen und das mitgelieferte Icon dazu verwenden. Für die Start reicht ein Doppelklick auf die Programmdatei DCU.exe. Nach dem Start erscheint auf dem Bildschirm zunächst lediglich die so genannte "Drop Zone" des Programms, ein verschiebbares Icon in Form eines stilisierten Fadenkreuzes mit einem Schlosssymbol in der Mitte. Dateien oder Ordner, die des Anwender aus dem Dateisystem dorthin verschiebt, ver- oder entschlüsselt das Programm je nach vorgefundenem Zustand. Wie dies genau geschieht, legt der Anwender in den "Einstellungen" fest, die er per Rechtsklick auf die Dropzone öffnet. Die wichtigste darunter ist wahrscheinlich diejenige, mit der der Anwender festlegt, dass das Original jeder verschlüsselten Datei automatisch von Datenträger gelöscht wird, und zwar in einem "sicheren" Modus durch Überschreiben. Diese Option sollte immer dann eingeschaltet sein, wenn Drag?n?Crypt nicht nur zum Vorbereiten von Anhängen für den E-Mail-Versand dient. Bis zu fünf Überschreibvorgänge lassen sich einstellen. Eine Verknüpfung des Programms und der verschlüsselten Dateien mit der Endung "DCU" ist möglich, hat aber nur bei einer "Festinstallation" auf einem Einzel-PC-Sinn - das Gleiche gilt für die optionale Verankerung der Ver- und Entschlüsselungsfunktionen im Windows-Datei-Kontextmenü. Ebenfalls interessant, aber nur für spezielle Einsatzzwecke gedacht ist die Möglichkeit, DCU-Dateien mit Start und Schließen des Programms jeweils automatisch zu ver- oder entschlüsseln. Der Rest im Einstellungsmenü fällt unter "Kosmetik": Die Dropzone lässt sich mehr oder weniger transparent gestalten, um am Bildschirm nicht zu stören, und für den Programmstart und das Schließen lassen sich die vier Bildschirmkanten als "Hot Zones" festlegen - dann reicht das Bewegen des Mauszeigers in die festgelegten Areale, um das Programm reagieren zu lassen.

Dropzone und das Einstellungsmenü auf dem PC-Bildschirm.
LANline.

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