Interview mit Elastic-CEO Ash Kulkarni

Beobachten und schützen

15. Februar 2022, 7:00 Uhr |
© Wolfgang Traub

Im Januar räumte Shay Banon, Gründer der Enterprise-Search-Größe Elastic, seinen Chefsessel und begab sich zurück in die Rolle des CTOs. Im Vorfeld des Launches von Elastic 8.0 – das Vektorsuche, Unterstützung natürlicher Sprache (NLP) und zwei neue AWS-Integration brachte – sprach LANline mit dem frischgebackenen CEO Ashutosh („Ash“) Kulkarni über Elastics Positionierung am Markt sowie seine Strategie in puncto Cloud, Security und Observability (Telemetriedaten-Analyse).

LANline: Herr Kulkarni, worauf werden Sie als neuer Elastic-CEO vorrangig den Fokus legen?

Ash Kulkarni: Unsere Märkte sind ausnehmend gute, wachsende Märkte, und das Potenzial, das wir in Security, Observability und Enterprise Search sehen, ist immens. Am stärksten bin ich auf die Cloud fokussiert. Wir haben unseren Kunden schon immer die Wahl gelassen zwischen Self-Managed und Elastic Cloud, unserem voll verwalteten SaaS-Angebot. Elastic Cloud läuft wahlweise auf AWS, GCP oder Azure und war letzthin ein sehr schnell wachsender Geschäftszweig. Er macht heute 34 Prozent unseres Gesamtumsatzes aus und wächst beinahe doppelt so schnell wie das Gesamtunternehmen, im letzten Quartal um 84 Prozent. Es gibt überall – auch in Europa – den starken Wunsch, die Public Cloud zu nutzen. Wir können unsere Kunden also am besten unterstützen, wenn wir in der Public Cloud mehr machen als früher.

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„Wir können unsere Kunden am besten unterstützen, wenn wir in der Public Cloud mehr machen als früher“, so der neue Elastic-CEO Ash Kulkarni.
„Wir können unsere Kunden am besten unterstützen, wenn wir in der Public Cloud mehr machen als früher“, so der neue Elastic-CEO Ash Kulkarni.
© Elastic

LANline: Elastic hat Angebote für Enterprise Search, Observability und Security. Wie stehen die drei Geschäftsbereiche heute da?

Ash Kulkarni: Im Security-Bereich hat sich unser Portfolio, das mit SIEM begann, auf XDR erweitert. Wir haben auch viel in Cloud-Security investiert. Wir werden unsere Funktionalität ausdehnen, um Bedrohungen nicht nur zu analysieren, sondern zu stoppen, mittels Funktionen, die auf Endpoints wie auch in der Cloud laufen. In Observability haben wir uns weiterentwickelt vom reinen Logging zu APM, also Application-Performance-Monitoring, Infrastructure Monitoring und Monitoring von CI/CD-Pipelines (Continuos Integration/Continuous Delivery, d.Red.). Bei Enterprise Search sehen wir immer stärker den Wunsch, Machine Learning für interessantere Suchweisen zu nutzen, zum Beispiel für Vektorsuche, um Ähnlichkeiten aufzuspüren. Sucht man also zum Beispiel mit dem Suchbegriff „Blue Jeans“, dann findet die Vektorsuche auch Hosen, Arbeitskleidung, Freizeitkleidung etc. – sie bringt also relevantere Ergebnisse.

LANline: In welchem Maße stehen Sie bei der Datenanalyse in der Cloud im Wettbewerb mit den Hyperscalern, insbesondere mit AWS?

Ash Kulkarni: Die Cloud-Provider sind nicht unsere Wettbewerber, sondern vielmehr sehr starke Partner. Google zum Beispiel hat BigQuery, aber das ist ganz etwas anderes als ElasticSearch. GCP-Partner haben einen Anreiz, Elastic auf GCP zu verkaufen, da Google kein Konkurrenzprodukt hat. Gleiches gilt für Microsoft. AWS wiederum hatte ein Produkt, das ...

LANline: ... AWS von Elastic abgekupfert hat?

Ash Kulkarni: Ihre Worte, nicht meine. Die Situation ist nun eine andere, da wir letztes Jahr die Lizenzierung geändert haben. Dies hat Klarheit am Markt geschaffen, dass es zwei ganz verschiedene Produkte gibt: AWS OpenSearch und Elastic ElasticSearch. Mit AWS gab es in der Vergangenheit also ein wenig „Coopetition“, aber heute hat auch AWS große Anreize, mit uns zusammenzuarbeiten.


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